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Gibt es für KTM noch Hoffnung?

Wie steht es um die KTM-Insolvenz?

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Lesedauer: 2 min

KTM kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten und musste bereits Insolvenz anmelden. Bajaj Auto hat nun ein Darlehen von 632 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um die Produktion zu sichern. Ob dieses Darlehen ausreicht und welche Rolle Bajaj in der Zukunft von KTM spielt, bleibt abzuwarten.

Die finanziellen Probleme von KTM, dem bekannten österreichischen Motorradhersteller, spitzen sich zu. Am vergangenen Wochenende berichtete Bloomberg, dass Bajaj Auto Ltd., die europäische Tochtergesellschaft des indischen Unternehmens und Mitbesitzer von KTM, ein einjähriges Darlehen in Höhe von 632 Millionen US-Dollar aufgenommen hat. Dies soll KTM helfen, eine wichtige Zahlung an seinen Insolvenzverwalter in Höhe von rund 600 Millionen US-Dollar bis zum kommenden Freitag (23. Mai) zu leisten.

Das Darlehen wurde von JPMorgan, DBS und Citigroup gewährt und ist offiziell als Investition beschrieben, ohne eine explizite Erwähnung von KTM in den entsprechenden Unterlagen. Dennoch ist klar, dass das Geld höchstwahrscheinlich dazu verwendet wird, KTM vor der finanziellen Krise zu bewahren, vor der das Unternehmen steht.

KTM, das 2007 eine Partnerschaft mit Bajaj einging und mittlerweile fast 50 Prozent des Unternehmens im Besitz des indischen Konzerns sind, hatte bereits im vergangenen Jahr von finanziellen Schwierigkeiten berichtet. Das Unternehmen hatte große Bestände an unsoldenen Motorrädern angesammelt und auf ein kontinuierliches Wachstum durch die Pandemie und einen Boom im Bereich Outdoor-Aktivitäten gesetzt. Doch die Verkaufszahlen sind mittlerweile auf das Niveau vor der Pandemie zurückgefallen, und auch der Markt für Elektrofahrräder hat sich verlangsamt.

Trotz dieser finanziellen Probleme setzte KTM seine Renneinsätze im Jahr 2025 fort und konnte bereits einige Fahrer für 2026 unter Vertrag nehmen. Doch im letzten Jahr erklärte das Unternehmen Ende 2024 Insolvenz und begann einen 90-tägigen Prozess, um die finanziellen Strukturen zu ordnen. Der Gründer Stefan Pierer trat als CEO zurück, und im Februar wurde eine Vereinbarung getroffen, nur 30 Prozent der Schulden an die Gläubiger zu begleichen. Dies schien KTM zu retten, doch Produktionsprobleme führten zu einer erneuten Stilllegung der Fertigungslinien im April.

Mit dem neuen Darlehen scheint Bajaj erneut als Retter in der Not zu agieren. Doch bleibt abzuwarten, ob dieses Geld ausreicht, um die Produktion wieder aufzunehmen und ob Bajaj möglicherweise mehr Einfluss auf die Richtung von KTM nehmen wird.

Kai Schulte-Lippern
Kai Schulte-Lippern
Fotocredits
  • KTM
  • KTM Images
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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