Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Veteranen TwinShock MXdN in Farleigh Castle - Ergebnisse

Ein guter achter Platz für Deutschland

Artikel lesen
Lesedauer: 5 min

Am letzten Septemberwochenende war Bath im Südwesten Englands der Schauplatz der dritten Auflage des Veteranen TwinShock Motocross der Nationen. Gut 30 Kilometer südlich von Bristol fanden sich gut 450 Piloten aus zwölf Nationen ein um die stärkste TwinShock-Nation im Jahr 2011 zu ermitteln.

in sehr beeindruckendes Starterfeld und jede Menge Motocross-Historie wurde den Zuschauern vor der Kulisse des ehrwürdigen Farleigh Hungerford Castle geboten. Obwohl es im Vorfeld der Veranstaltung noch einige Veränderungen bezüglich der Teilnehmer gab fanden sich die Namen vieler Motocross-Weltmeister und Topfahrer der 70´er und 80´er Jahre in den Starterlisten. So verstärkte der dreimalige AMA Supercross Champion Jeff Stanton, der zudem einen AMA National Titel sowie drei Teilnahmen an MXDN vorweisen kann, das US-amerikanische Team. Bereits auf der Startliste stand Stefan Everts´ Name und seine TwinShock-KTM unter dem belgischen Zelt. Leider musste Everts dann sehr kurzfristig absagen, da er sich an der Hand verletzt hatte.

Die gastgebende Mannschaft aus England schickte, genau wie Belgien, gleich zwei Mannschaften in den Wettstreit. Namen wie der von James Dob, dem Weltmeister der Klasse 125ccm auf KTM im Jahre 2001, von Neil Hudson, dem Weltmeister der Klasse 250ccm auf einer Werks-Yamaha im Jahr 1981, und von Graham Noyce, dem Weltmeister der Klasse 500ccm auf Honda im Jahre 1979, sowie viele weitere Top-Piloten der englischen Motocross Geschichte sind sicherlich nicht nur den Szenekennern geläufige und klangvolle Begriffe. David Thorpe, der dreimalige Weltmeister der 500ccm-Klasse, beschränkte sich auf die Organisation der Veranstaltung. Aber auch Namen der jüngeren Vergangenheit wie Gordon Crockard und Mickael Musquin waren in den Starterlisten zu finden. Mit insgesamt zehn Klassen mit jeweils vier Rennläufen war das Wochenende mehr als vollgepackt und den Zuschauern wurde Rennen sprichwörtlich am laufenden Band geboten.

Das Zeittraining am Samstag verlief aus deutscher Sicht überaus vielversprechend. So belegte der Grevenbroicher Jürgen Küppers hinter dem Trainingsschnellsten Werner de Witt aus Belgien (2:28.990sec) und seinem Jugendidol Jeff Stanton (2:32.129) aus den USA sowie dem Briten Wayne Butt (2:33.288 sec) mit seiner schnellsten Runde von 2:33.369 Minuten die viertschnellste Trainingszeit. Maik Kaltenberg sortierte sich auf Rang 24, Herbert Schmitz auf Rang 26 und Carsten Brozka auf Rang 32 der Bestenliste ein.

Das deutsche Aufgebot: Herbert Schmitz, Carsten Brozka, Jürgen Küppers, Maik und Reinhold Kaltenberg
Das deutsche Aufgebot: Herbert Schmitz, Carsten Brozka, Jürgen Küppers, Maik und Reinhold Kaltenberg
Jede Menge Fahrer und Zuschauer fanden sich bei der dritten Auflage des Veteranen TwinShock MXdN ein
Jede Menge Fahrer und Zuschauer fanden sich bei der dritten Auflage des Veteranen TwinShock MXdN ein

Die ersten zwei Wertungsläufe wurden ebenfalls am Samstag durchgeführt. Und der Start des ersten Wertungslaufes verlief aus deutscher Sicht auch recht positiv. Jürgen Küppers konnte sich knapp hinter der Führungsgruppe festsetzen und einen siebten Platz übers Ziel retten. Herbert Schmitz hatte leider Sturzpech und musste sich wieder mühevoll ins Mittelfeld vorkämpfen, belegte dann aber immerhin noch einen respektablen 26.Platz. Einen Platz davor sah Maik Kaltenberg die Zielflagge. Carsten Brozska kam auf Rang 22 ins Ziel. Werner de Witt aus Belgien gewann den ersten Wertungslauf überlegen mit gut 10 Sekunden Vorsprung vor Mark Eastwood und Jeff Stanton.

James Dobb
James Dobb
Eng ging es in der Startkurve zu
Eng ging es in der Startkurve zu

Im zweiten Wertungslauf gesellte sich dann leider Pech zum deutschen Team. Herbert Schmitz wurde im Startgerangel mit zu Boden gerissen und Jürgen Küppers schied leider vorzeitig mit technischem Defekt aus. Carsten Brozka fuhr bei diesem Wertungslauf einen guten 15.Rang ein. Maik Kaltenberg belegte den 18.Platz. Einen Platz dahinter kam Herbert Schmitz mit einer außerordentlichen Kraftanstrengung ins Ziel. Werner de Witt ging erneut als Laufsieger hervor, während Jeff Stanton den fünften Platz belegte.

Im dritten Wertungslauf, der am Sonntagmorgen durchgeführt wurde, war es der Routinier Herbert Schmitz der mit Platz 19 das beste deutsche Resultat einfuhr. Auf Platz 24, 25 und 26 kam dann das deutsche Trio bestehend aus Maik Kaltenberg, Carsten Brozka und Jürgen Küppers ins Ziel. Wieder gewann Werner de Witt vor Mark Eastwood und Jeff Stanton.

Start mit #13 Jürgen Küppers
Start mit #13 Jürgen Küppers

Im vierten Wertungslauf schlug dann der Defektteufel erbarmungslos zu und bescherte mit Jürgen Küppers und Carsten Brozka zwei deutschen Piloten das vorzeitige Aus. Neuerlich war es der Routinier Herbert Schmitz der mit Rang 17 das beste deutsche Resultat in diesem Wertungslauf einfuhr. Maik Kaltenberg belegte mit seiner konstanten Fahrweise einen 19.Platz. Werner de Witt belegte in diesem Wertungslauf den zweiten Platz hinter Mark Eastwood. Platz drei ging an David Campbell. Jeff Stanton kam über einen zehnten Platz nicht hinaus.

Aber auch in den vielen weiteren Rennklassen wurde allerbester Motocross-Sport gezeigt. So gewann die 125 EVO Klasse (Motorräder mit MonoShock der Jahre 82 bis 89) der Brite Rikki Priest. Rikki Priest ist ebenfalls kein Unbekannter der britischen Motocross-Szene. So betreibt er eine Motocross-Academy und hat unter anderem Tommy Searle den letzten Schliff verliehen.

Eine besondere Rarität präsentierte Neil Hudson mit der ALU-YZM 500, von der es insgesamt nur drei Exemplare gibt und pilotierte ´das Motorrad für Männer´ auf einen fünften Gesamtrang in der Klasse 500 EVO. Gordon Crockard schien diese Veranstaltung und besonders die Motorräder ebenfalls sehr zu gefallen, so startete er in verschiedenen Klassen und ´schnupperte´ in die Classic-Szene unter Rennbedingungen.

Als Fazit kann man sicherlich festhalten, dass die Mannschaft um Dave Thorpe eine außergewöhnliche Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, die ihresgleichen sucht. Um alle Teilnehmern und ihren Maschinen mit ihrer entsprechenden Historie gerecht zu werden, fehlt hier sicherlich der Platz. Aber alle Teilnehmer freuen sich schon aufs nächste Jahr.

Stimmen zur Veranstaltung

Reinhold Kaltenberg: „Dieses Jahr hatten wir leider ein wenig Pech, können aber trotzdem auf einen achten Platz in diesem starken Fahrerfeld stolz sein. Das fahrerische Niveau bei dieser Veranstaltung nimmt von Jahr zu Jahr zu. Und es hat wieder richtig Spaß gemacht.“


Jürgen Küppers
: „Die Atmosphäre dieser Veranstaltung war wieder sehr beeindruckend. Für mich war zudem sehr beeindruckend, das ich mein Jugendidol Jeff Stanton einige Runden hinter mir halten konnte. Leider hatte ich mit zwei technischen Ausfällen ein wenig Pech, aber auch das ist Motorsport.“


Herbert Schmitz
: „Es hat jede Menge Spaß gemacht. Im ersten Lauf bin ich leider gestürzt und im zweiten Rennen hat mich ein anderer Fahrer mit zu Boden gerissen. Es war dann sehr anstrengend wieder nach vorne zu fahren. Ob ich nächstes Jahr dabei bin, weiß ich nicht. Es war konditionell doch sehr anstrengend und ich bin nicht mehr der Jüngste.“


Maik Kaltenberg
: „Ich hatte vier solide Rennen ohne besondere Vorkommnisse. Aber durch meine lange Verletzungspause aufgrund meiner Schulterverletzung, bin ich konditionell noch nicht in meiner gewohnten Form. Aber es hat Spaß gemacht und es ist einfach eine ganz besondere Veranstaltung hier.“


Carsten Brozka
: „Ich kann mich meinen Kollegen nur anschließen, eine ganz besondere Veranstaltung mit einer beeindruckenden Atmosphäre. Ohne unser Pech dieses Jahr wäre sicherlich ein Platz unter den Top 5 realistisch gewesen.“


Johann Boonen
: „Das habe ich mir hier sicherlich anders vorgestellt. Ich bin mehr als überrascht über diesen hohen fahrerischen Level hier. Zudem hatte ich leider zwei Ausfälle. Trotzdem war es eine tolle Veranstaltung.“

Mannschaftswertung

TwinShock United Kingdom, 87 Punkte
JMD Belgien, 122
USA, 128
England, 131
Scotland, 213
Belgien Geboers Team, 234
Frankreich, 240
Deutschland, 251
Dänemark, 392
Irland, 392
Australien, 402
Spanien. 405
Schweden, 436
Südafrika, 672

Fahrerwertung

1. Werner De Witt, 1./1./1./2 = 5 Punkte
2. Rick de Feu, 4./3./8./4 = 19
3. Wayne Butt, 6./4./6./5 = 21
4. Jeff Stanton, 3./5./3./10 = 21
5. David Campbell, 11./8./7./3 = 29
6. Jan Blancquert, 5./2./12./14 = 33
7. Scott Burnworth, 15./9./10./9 = 43
8. Gary Parker, 14./10./11./12 = 47
9. Mark Eastwood, 2./43./2./1 = 48
10. Neil Prince, 8./20./13./7 = 48
11. Chuck Sun, 20./13./17./15 = 65
12. James Dobb, 56./6./5./8 = 75
13. Regis Simon, 17./22./18./18 = 75
14. Natterman Edmont, 10./7./4./56 = 77
15. Russel Watson, 27./14./21./16 = 78
16. Herbert Schmitz, 26./19./19./17 = 81
17. Paul Chiappa, 24./17./22./20 = 83
18. Maik Kaltenberg, 25./18./24./19 = 86
19. Jim Gibson, 21./12./20./37 = 90
20. Per Nisbeth, 28./21./27./21 = 97
:
26. Carsten Brozka, 22./15./26./56 = 119
:
30. Jürgen Küppers, 7./56./25./41 = 129
:

Das siegreiche Team aus Großbritannien
Das siegreiche Team aus Großbritannien
Das wäre die KTM von Stefan Everts gewesen
Das wäre die KTM von Stefan Everts gewesen

1. TwinShock United Kingdom, 87 Punkte
2. JMD Belgien, 122
3. USA, 128
4. England, 131
5. Scotland, 213
6. Belgien Geboers Team, 234
7. Frankreich, 240
8. Deutschland, 251
9. Dänemark, 392
10. Irland, 392
11. Australien, 402
12. Spanien. 405
13. Schweden, 436
14. Südafrika, 672

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • farleighcastle.co.uk
  • Familie Kaltenberg
Textcredits
  • Günter Becker