Jett und Hunter Lawrence schafften es nach vielen Jahren wieder zurück in die Heimat, um bei einem australischen Supercross-Rennen an den Start zu gehen. Doch am Ende waren es Dean Wilson und Hunter Lawrence, die für Begeisterung bei den australischen Fans sorgten.
Jett und Hunter Lawrence verbrachten ihre Off-Season bislang nicht mit Urlauben oder Abstinenz auf dem Motorrad, sondern bereisten die Welt und nahmen an ausgewählten Rennen teil. Neben dem berüchtigten Supercross De Paris traten die Brüder die Reise in ihre Heimat Australien an, um beim AUS-X Open in Melbourne an den Start zu gehen. Insidern zufolge lehnten die beiden Honda-Piloten jegliches Startgeld ab. Sie unterstützten sogar dem Veranstalter dabei, dass Event entsprechend zu vermarkten, damit es eine gewisse Popularität erfährt. Neben den Lawrence-Brüdern starteten auch die AMA SX-Piloten Cooper Webb (Yamaha), Dean Wilson (Honda) und Joey Savatgy (Honda) in der SX1-Klasse.
Cooper Webbs Abend begann mit einem Sieg im ersten der drei Rennen sehr vielversprechend. In Lauf zwei ging bei einer Kollision mit Matt Moss (Yamaha) schwer zu Boden und setzte für den Rest des Abends aus. „Ich wollte nur allen ein Update aus Australien geben. Ich habe Rennen eins gewonnen und hatte dann in Rennen zwei einen unglücklichen Zwischenfall mit Mossy und bin gestürzt. Zum Glück ist alles gut ausgegangen, nur ein paar Prellungen„, schrieb er auf Instagram. „Jettson“ hatte am Abend ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Er gewann die Superpole und kämpfte sich nach einem durchwachsenen Start im ersten Rennen auf P2 vor. Im zweiten Rennen erlitt sein Motorrad bei einem Sturz reichlich Schaden. Daraus resultierend endete die Nacht für ihn frühzeitig, da seine Honda nicht wieder repariert werden konnte.
Zwar fiel die #18 damit unerwartet aus, doch die australischen SX-Fans hatten noch den zweiten der beiden Brüder Hunter Lawrence zum anfeuern. Die #96 holte sich mit zwei Siegen im zweiten und dritten den Gesamtsieg und ließ damit die Herzen der Australier höher schlagen. Im dritten Rennen lieferten sich Lawrence und Wilson einen harten Zweikampf bis in die letzte Runde. Für Wilson ging es neben der Tageswertung noch um die australische Supercross Meisterschaft. Zwar hatte sein Teamkollege Savatgy hier die Nase vorne, fiel aber im letzten Rennen aufgrund eines platten Reifens auf P18 zurück. Wilson verteidigte seine Führung gegen Lawrence so gut er konnte. Hunter fand zwar in der letzten Runde noch einen Weg an Wilson vorbei, jedoch jubelten die Fans auch Wilson zu. Mit P5 und zweimal P1 gewann Lawrence am Ende die Gesamtwertung des Abends. Dean Wilson landete in der Gesamtwertung auf Platz drei.
„Es war unglaublich. Der Adrenalinrausch im Stadion war toll. Dieses Gefühl war ehrlich gesagt noch cooler als der Gewinn meiner Meisterschaften. Das ganze Land hinter sich zu haben, ist unglaublich. Wir müssen in Amerika eine Menge Scheiße einstecken, und das zu Hause zu spüren, ist unfassbar. Es ist schwer in Worte zu fassen„, sagte Hunter Lawrence.
„Es (AUSX Open) war ein guter Reset und schön, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wer hinter mir steht. Man hört immer, dass die Aussies hinter uns stehen, und man möchte es glauben, aber man hat es aufgrund der Distanz nie richtig gespürt. Ich habe es 2019 ein bisschen gespürt, aber das ist schon so lange her, dass man das Gefühl vergisst. Wenn ich daran denke, wie es war, als wir bei der Eröffnungsfeier rauskamen, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Seit wir Profis sind, haben wir davon geträumt in Australien zu fahren, aber wir haben es nicht geschafft. Hierher zurückzukommen und mehr als 40.000 australische Fans zu sehen, ist ehrlich gesagt unwirklich. Für dieses Gefühl kann man kein Geld bezahlen, es übertrifft alle unsere Meisterschaften. Es war unwirklich, sie jede Runde zu hören“, freute sich Jett Lawrence.
„Ich habe letzte Nacht alles gegeben, was ich hatte. Ich fühlte mich sehr schwach auf dem Motorrad und hatte nicht viel Kraft. Wir schafften es trotz der Umstände durchzuhalten und überraschten uns selbst mit P3 in der Nacht und sicherten uns den zweiten Platz in der Meisterschaft. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich fahren kann, nachdem ich mir vor 6 Tagen die Schulter ausgekugelt hatte. Ich danke Dr. John Park, der mich wieder zusammengeflickt hat, und auch Dr. Craig für die Hilfe. Manchmal muss man sich einfach selbst beweisen, dass man kein Weichei ist und es schaffen kann, egal wie die Umstände sind, Ich will meinem kleinen Jungen ein Beispiel dafür geben, dass, wenn es hart auf hart kommt, der Harte weitermacht. Ich habe die Meisterschaft nicht gewonnen, was schade ist, aber das lag nicht an mangelndem Einsatz. Gratulation an Joey! Er ist die ganze Saison über gut gefahren. Vielen Dank an mein Team, meine Frau und meinen Mechaniker Craig für ihre harte Arbeit. Ich werde mich vom Abu Dahbi WSX zurückziehen, um meine Schulter zu rehabilitieren. Die letzte Nacht war sehr hart und schmerzhaft, und ich fühlte mich da draußen einfach nicht sicher. Danke an alle für die Unterstützung„, schrieb Wilson auf Instagram.