Mit einem Kurzprogramm starteten am dritten Aprilwochenende die beiden Klassen Open und 125ccm auf der Traditionsstrecke „Am Hafnerhäule“ in Schnaitheim in die DM-Saison 2023.
Da es nur einmal regnete, nämlich durchgehend vom Samstagabend bis Sonntagnachmittag, war die gut vorbereitete Strecke so tief geworden, dass sich die Rennleitung entschloss, nur jeweils einen verkürzten Lauf in jeder Klasse zu starten. Die Sidecar-Teams die auch einen DM-Lauf austragen sollten, haben bereits nach dem Zeittraining wieder eingeladen. Trotz der widrigen Wetterlage haben sich über 1.500 Zuschauer an der Strecke eingefunden.
Deutsche Jugend-Motocross-Meisterschaft 125
Bei den Nachwuchspiloten der Klasse 125ccm fuhren im Zeittraining die zum Kreis der Favoriten zählenden Linus Jung (Husqvarna), Lennox Willmann (KTM) und Niklas Ohm (GASGAS) die schnellsten Runden.
Nach dem Start zum ersten Wertungsrennen war es Ben-Lukas Bremser (Husqvarna), der sich nach einer langen Verletzungspause zurückmeldete, der das Fajrerfeld in den ersten Runden anführte. Nach einem Fahrfehler des Heidenroders mit der Startnummer #116 übernahm jedoch Linus Jung in der dritten Runde bis zum Rennabbruch die Spitzenposition. Hinter Bremser, Ohm und Julien Kayser (GASGAS) wurde Lennox Willmann Fünfter.
Da jedoch der Rennleiter bereits nach fünf Umläufen die rote Flagge schwenkte, gab es nur die Hälfte der vorgesehenen Punkte für die Meisterschaft. Zudem wurde dann auch sofort bekannt gegeben, dass der zweite Lauf nicht mehr gestartet wird.
Deutsche Motocross-Meisterschaft Open
Die Ausgangssituation bei den „Big Boys“ der Open-Kategorie für den Saisonauftakt lässt sich mit wenigen Worten umreißen: Während Stefan Ekerold (Husqvarna) sich die Titelverteidigung als Ziel gesetzt hat und Tim Koch (Husqvarna) seinen Erfolg aus 2021 gerne wiederholen würde, strebt der seit vielen Jahren in Deutschland lebende Franzose Boris Maillard (Suzuki) ebenfalls zum Titel. Zum Kreis der Mitfavoriten im Titelkampf war sicher auch Lukas Platt (KTM) zu rechnen, jedoch musste er aber den Auftakt auslassen, da er sich Anfang des Monas beim ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna erneut an der Schulter verletzt hatte.
Im Zeittraining hatte der Braunschweiger Nico Koch (GASGAS) auf Rennstrecke das richtige Gefühl in der Gashand und markierte die schnellste Trainingsrunde vor Stefan Ekerold und Tim Koch. Sehr gut kamen auch Elias Stapel (GASGAS) und Marco Fleissig (Honda), letzterer nach drei Jahren Wettbewerbspause, mit den – mindestens als anspruchsvoll zu bezeichnenden -Streckenbedingungen klar und folgten noch vor Boris Maillard auf den Plätzen vier und fünf der Zeitentabelle.
Der ursprünglich für 13 Uhr angesetzte Start zum ersten Rennen wurde um 30 Minuten verschoben. In dieser Pause war schweres Gerät im Einsatz, um die Strecke vom Schlamm zu befreien und abzuziehen. Dennoch nahmen von den 34 Fahrern, die das Pflichttraining absolviert hatten, nur noch 23 in der Startaufstellung Platz.
Für den Start wählte Tim Koch mit dem ganz äußeren Platz am Gatter eine augenscheinlich schlechte Ausgangsposition. Doch sein Plan ging auf. Er konnte unbedrängt nach vorne fahren, um schon nach der ersten Kurve die Führung zu übernehmen. Als Clubfahrer vom MSC Schnaitheim hielt sich Marco Fleissig mit seiner Honda zur Freude der Zuschauer für einige Runden an zweiter Stelle, ehe er zur Rennmitte aus dem Rennen geworfen wurde. Den Platz hinter Koch hielt dann Boris Maillard, der allerdings seine Suzuki ausbremste und den Kickstarter betätigen musste.
Diese Einladung nahmen Nico Koch und Vincent Gallwitz (GASGAS) dankend an und stellten sich bei der Siegerehrung mit auf das Podest. Stefan Ekerold konnte nach mäßigem Start noch auf Rang vier nach vorne fahren und diesen vor dem gut disponierten Stefan Frank (Honda), der als letzter nicht überrundeter Fahrer notiert wurde, ins Ziel bringen.
Da sehr viele Fahrer am Streckenrand mit waidwunden Maschinen standen oder immer mehr Rauchwolken hinter sicher herzogen, brach die Rennleitung wie schon bei den Hufo-Piloten das Rennen vorzeitig ab. Da mit dreizehn Runden über 70 % der Rennzeit absolviert waren, gab es die vollen Meisterschaftspunkte. Nach einer Beratung der Rennleitung wurde entschieden, mit Rücksicht auf die Fahrer und das Material den zweiten Lauf nicht mehr zu starten. Da es weiterhin regnete, war nicht sicher, dass in der vorgeschriebenen Pause zwischen den Läufen, der aktuelle Streckenzustand erhalten werden konnte.
Der Sieger Tim Koch, nach der Siegerehrung: „Es war sehr anspruchsvoll. Man musste konzentriert sein, um die richtigen Spuren zu treffen. Mit meinem Startplatz habe ich ein bisschen gepokert. Aber es hat geklappt. Ich hoffe nun auf besseres Wetter für kommenden Sonntag in Aufenau.“
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