Dass beim Gaststart des Red Bull KTM-Werksfahrers Jeffrey Herlings im Rahmen des ADAC MX Masters in Tensfeld der Kampf um den Eventsieg in der Premiumklasse nur über den fünffachen MX-Weltmeister aus den Niederlanden entschieden werden würde, dürfte so ziemlich jedem Aktiven und Fan bereits im Vorfeld klar gewesen sein.
Der aus Geldrop, Provinz Nordbrabant, stammende 29-Jährige wurde erwartungsgemäß seinem Ruf als ausgewiesener Sandspezialist hundertprozentig gerecht und dominierte die Wettbewerbe der „Big Boys“. Darüber hinaus gab „The Bullet“ auch eine kostenlose Lehrstunde im sowohl elegantem als auch schnellem Surfen über die Sandpiste.
Dass Jeffrey Herlings mit dem Geläuf der 1.530 Meter langen Sandstrecke in Tensfeld bestens umzugehen versteht, stellte er bereits im Zeittraining unter Beweis. Der Mann mit der Startnummer #84 umrundete den Track in der zweiten Gruppe in nur 1:39.143 Minuten und war damit und war damit über anderthalb Sekunden zügiger unterwegs als Maximilian Spies (KTM), der in der ersten Gruppe die Bestzeit vorlegten konnte. Damit sicherte sich Herlings für die drei Wertungsrennen die Poleposition.
Den noch am Samstagnachmittag absolvierten ersten Lauf nutzte Jeffrey Herlings dann auch gleich für eine erste Glanzvorstellung. Er sicherte sich nach dem Fallen des Startgatters den Holeshot und führte das Fahrerfeld von 40 Fahrern in die erste Runde. Von Anfang an sah der fünffache Weltmeister sein Heil in der Flucht und setzte sich bereits im ersten Umlauf fast sieben Sekunden von der Konkurrenz ab. Danach baute er seine Führung immer weiter aus. Am Ende gewann er das Rennen mit über einer Minute Vorsprung vor dem von Position zwölf vorgefahrenen Kosak-KTM-Piloten Tom Koch, dem mit weiteren zehn Sekunden Rückstand Brent van Doninck (Honda) als Dritter über die Ziellinie folgte.
„Ich bin mein allererstes ADAC-Rennen 2006 in Tensfeld gefahren. Zudem war im vergangenen Jahr mein Start hier geplant, doch dann verletzte ich mich im Vorfeld. Umso schöner, dass ich hier kurzfristig an den Start gehen und für die Fans meinen Start nachliefern konnte. Ich hoffe alle hatten Spaß“, so Herlings nach dem ersten Lauf.
Im am Sonntagmittag gefahrenen zweiten Rennen musste Herlings den Holeshot dem deutschen Sarholz-KTM-Racer Dennis Ullrich überlassen, jedoch konnte er bereits in der dritten Kurve die Spitzenposition übernehmen. Danach setzt er sich wieder schnell und konsequent von der Konkurrenz ab. Dabei fuhr er über die Renndistanz von fünfundzwanzig Minuten plus zwei Runden einen Vorsprung von fast sechzig Sekunden heraus, mit dem er letztlich als Laufsieger über die Ziellinie fuhr und den in der Meisterschaft führenden Maximilian Nagl (Honda) sowie Maximilian Spies auf die nachfolgenden beiden Plätze verwies.
Der dritte und damit letzte Durchgang glich, was den Kampf um den Laufsieg betrifft, im Wesentlichen dem zweiten Moto, nur dass dieses Mal Max Nagl den Holeshot auf seinem Konto verbuchen konnte. Aber Herlings konnte erneut noch vor dem Ende des ersten Umlaufs den „Platz an der Sonne“ übernehmen, der ihm anschließend wieder von niemanden mehr abspenstig gemacht werden konnte. Mit einer fehlerfreien und in jedem Fall sehenswerten Fahrt baute er seine Führung bis ins Ziel kontinuierlich aus und gewann das Rennen am Ende mit 78 Sekunden Vorsprung vor Nagl. Mit weiteren zehn Sekunden Abstand folgte der Brent van Doninck als Dritter ins Ziel.
In der Endabrechnung konnte Jeffrey Herlings mit seinen drei Laufsiegen mehr als verdient auf das oberste Treppchen des Siegerpodiums klettern, auf das er von Brent van Doninck und Maximilian Nagl begleitet wurde.
„Ich bin bestimmt ein Jahr lang nicht mehr auf Erdboden gestartet, daher waren meine Starts nicht optimal. Aber ich fühlte mich wohl in Tensfeld und hatte viel Spaß beim Fahren. Die Strecke war sehr ausgefahren, aber genau das hat mir gefallen. Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der tollen und professionellen Organisation der Serie und ihren guten Strecken. Vielen Dank an alle Fans fürs Kommen und die Unterstützung vom Streckenrand“, strahlte Herlings bei der Siegerehrung.
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