Rennen fahren in Amerika? Für viele nur ein Traum. Nachdem Henry Jacobi sich bei ausgewählten Pro Motocross-Rennen ausprobiert hat, versuchen jetzt zwei Amateur-Racer ihr Glück in den Staaten. Kevin Kexel und Janik Spriestersbach gehen dieses Jahr bei den THOR Mini O#s an den Start. Wir haben uns mit „Spriesi“ hingesetzt und ihm ein paar Fragen zu ihrem Projekt gestellt.
Janik Spriestersbach und Kevin Kexel sind 2024 bei der neu entstandenen benzim X Backyard Designs Amateur SX-Serie an den Start gegangen. Wer eine der drei Veranstaltungen besucht hat, wird festgestellt haben, dass sich die Veranstaltungen stark an den amerikanischen Formaten Arena Cross und Monster Energy AMA Supercross orientiert haben. Dabei muss die beiden Piloten die Lust auf mehr USA gepackt haben, sodass sie sich kurzerhand für die vom 23. bis 30. November stattfindenden Thor Mini O’s in Florida angemeldet haben. Wir haben uns mit Janik Spriestersbach hingesetzt und gefragt, was Kexel und „Spriesi“ genau dazu motiviert hat und wie sie das ganze Projekt auf die Beine stellen.
„Wir bekommen dieses Jahr von mehreren Seiten Unterstützung, um bei den Mini O’s starten zu können. Die Chance möchten wir uns einfach nicht entgehen lassen“, erklärte Spriesi. „Letztes Jahr war ich bereits durch einen glücklichen Zufall vor Ort. Ich habe einem Fahrer bei der Junioren-WM in Rumänien geholfen und quasi den Mechaniker gemacht. Daraufhin haben sie mich zu sich nach Amerika eingeladen.“ Janik’s eigentlicher Plan war es, seinem Schützling von der Junioren-WM bei den Mini O’s erneut zu unterstützen. Durch einen glücklichen Zufall kam er vor Ort an ein Motorrad und startete bereits 2023 bei den Thor Mini O’s. „Das war einfach nur geil da drüben zu fahren. Ich hatte damals das Glück, dass ich mich um gar nichts kümmern musste. Da es aber so spontan auf mich zukam hatte ich keinerlei Zeit für eine Vorbereitung. Ich bin quasi aus der Kalten auf einem fremden Motorrad gestartet.“ 2024 soll sich dies ändern. Kexel und Spriesi reisen bereits früher an und wollen eine gute Woche auf amerikanischen Strecken trainieren.
2024 begann für den Suzuki-Piloten aus der Loreley dann aber durchwachsen. In der ersten Jahreshälfte war er verletzt und verbrachte wenig Zeit auf dem Motorrad. Dieses Jahr ist er lediglich die benzim X Backyard Designs Amateur SX-Series vollständig mitgefahren und vollzog bei vereinzelten Rennen einen Gaststart. „Ich will dieses Jahr aber noch Rennen fahren und in Deutschland ist die Saison jetzt leider vorbei. Ich habe mit einem Freund darüber gesprochen und er teilte mir mit, dass er auch gerne mal nach Amerika möchte“, beschrieb er die anfängliche Planung ihres Projekts.
Gesagt, getan nutzte „Spriesi“ sein Netzwerk und fing an alles Notwendige für die Reise über den großen Teich zu organisieren. 2024 erhalten die beiden dabei große Unterstützung von Jonas Matschek. Er ist vor kurzem nach Amerika ausgewandert. Über das Jahr bauten „Spriesi“ und Matschek einen guten Kontakt zueinander auf und Matschek bot Spriesi seine Unterstützung an, wenn er nochmal in den USA fahren möchte. „Wir bekommen von Jonas eine 250ccm Honda, die wir uns vermutlich teilen. Kevin wird in den ersten drei Tagen die Supercross-Rennen mitfahren und ich in den letzten drei Tagen die Motocross-Rennen.“
Doch wie läuft die Planung für die beiden in diesem Jahr ab? Kexel und Spriestersbach planen und organisieren beinahe alles auf eigene Faust. Fürs erste reisen die beiden zu Jonas Matschek nach Florida, knapp 30min vor Orlando. Von dort aus fahren sie mit einem gemieteten Pick-Up runter Richtung Miami und klappern alle möglichen Strecken ab, um sich auf die Renntage bei den Mini O’s vorzubereiten. „Wir wollen versuchen so viel Zeit wie möglich auf der 250er zu verbringen. Wir sind beide lange nicht mehr auf einer Viertelliter-Maschine gefahren und müssen uns erstmal wieder daran gewöhnen. Ich bin zuletzt vor einem Jahr bei den Mini O’s eine gefahren“, legte Janik offen.
Wenn sie dann eine Woche lang trainiert haben geht es für Kexel und „Spriesi“ bereits zu den Mini O’s. Dort verbringen die deutschen Piloten dann insgesamt zehn Tage, wovon allein schon sechs Tage durch die Veranstaltung belegt sind. Am Ende der Reise waren sie insgesamt drei Wochen in Amerika und haben sich den Traum von einer Teilnahme bei den Thor Mini O’s einen Motocross-Trip in den Staaten erfüllt. „Aber ohne Unterstützung funktioniert das alles nicht so einfach. Aktuell haben uns Jonas mit seiner Honda, Rock Oil, Backyard Designs und S-Tech ihre Unterstützung zugesagt. An der Stelle möchten wir uns auch nochmal ausdrücklich bei den beiden bedanken!“, sagte „Spriesi“ abschließend.
Bevor es dann im November in die Staaten geht, steht für die Kevin Kexel und Janik Spriestersbach noch einiges an Planung bevor. Um allen Interessierten offenzulegen, was alles dazu gehört, planen sie ein Vlog-Format. Hierbei wollen sie neben den Kosten auch über die ganze Organisation sprechen. Von Flügen und Visum bis hin zu Trainingsmöglichkeiten und dem Ablauf eines gesamten Renntages bei den Mini O’s. Auch auf ihren Instagram-Accounts (@kexel97 & @spriesi398) versuchen die beiden alle Fans des gepflegten Motocross-Sports ebenfalls mitzunehmen und über alles auf dem Laufenden zu halten.