Wird der Hoope Park schließen?

Über die Jahre hinweg mussten bedauerlicherweise immer mehr Motocross-Strecken schließen. Oftmals sind Lärm, Schmutz und Umweltbelastung der Grund dafür. Ein treuer Leser wendete sich mit der großen Angst an das CROSS-Magazin-Team, dass der beliebte Hoope Park in Wulsbüttel vielleicht bald schließen wird – und dabei liegt es nicht an den drei üblichen Gründen!

Die im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen gelegene Strecke war regelmäßig Austragungsort des VFM ADAC Motocross Niedersachsen-Cups. Die 1.600 Meter lange sandige Strecke liegt inmitten vieler Bäume und lud bislang von Freitag bis Sonntag zum Trainieren ein. Auf der Anlage des Hoope Park war jeder willkommen, der sich in seiner Freizeit gerne im Dreck wühlt: Quads, Seitenwagen, Enduro und natürlich Motocross. Mit einer separaten Kinder- und Endurostrecke war für jeden etwas dabei. Auch außerhalb der Strecken brilliert der Hoope Park mit seiner Anlage. Neben festen Toiletten gibt es Strom- und Wasseranschlüsse für Campingbesucher und sogar über eine kleine Werkstatt verfügt die Anlage.

Lärm, Schmutz und die Umwelt waren bislang auch kein Problem für den Verein. Bei der Diskussion, ob der Hoope Park die Öffnungszeiten auf fünf statt drei Tage erweitern kann, scheiterte der Verein zwar an der Lärmproblematik, doch eine Schließung wegen Lärm stand nicht in Aussicht. Auch alle Genehmigungen zum Betrieb erhielt der Verein weiterhin ohne Probleme. Doch warum wird dann eine Schließung befürchtet? Der Hoope Park wurde von den bisherigen Besitzern nach über 20 Jahren verkauft. Ziel war es, beim Verkauf jemanden zu finden, der den Betrieb aufrechterhält. Dessen sind sich viele aber nicht mehr sicher. Traktor und andere Geräte des Vereins seien bereits im Dezember verkauft worden. Der ursprüngliche Käufer, den der Hoope Park im Sommer letzten Jahres gefunden hatte, sei abgesprungen. Ohne Geräte, um die Strecke zu präparieren und Besitzer, der für den Sport brennt, sehen die Chancen düster aus. 

Es wird vermutet, dass der neue Käufer der Betreiber der Sandkuhle neben dem Motocross Gelände ist: Wulsbütteler Sandgesellschaft GmbH, kurz WSG. Die Vermutung liegt nahe, dass die WSG nicht am Betrieb einer Motocrossstrecke interessiert ist. Diese erhalten durch den Kauf ein weiteres Grundstück für den Betrieb sowie die sogenannten Lärmtage. In einem Telefonat vom 18. Januar sagte man uns, dass der Hoope Park an einen Investor verkauft wurde. Der gesamte Prozess sei gerade einmal drei Tage her. Ob und wie der Investor den Betrieb fortführen würde sei aber ungewiss. Dies bleibe in den kommenden Tagen abzuwarten. Die Website des Hoope Park ist bereits offline. Man bestätigte uns, dass der Hoope Park zeitnah auf Facebook dazu noch einmal Stellung nehmen wird.

Viele sind zurecht in Sorge um ihren Verein. Sollte der Hoope Park schließen, bedeutet dies auch für viele ein potenzielles Ende für ihren Lieblingssport. Der Hoope Park ist die einzige Strecke im Umkreis von einer Stunde. Fahrer, welche gelegentlich aus Freude am Hobby fahren gehen wollen, sind nicht bereit, regelmäßig eine Stunde zur nächsten Strecke zu fahren. Für viele besteht oftmals auch nicht die Zeit dafür. Darüber hinaus zerfällt ein gesamter Verein, in dem enge Freundschaften bzw. fast schon zweite Familien entstanden sind. Es ist zu befürchten, dass manche ihr Hobby mit der Schließung des Vereins langfristig aufgeben werden. 

Neben der Sorge und Trauer, vermutlich nicht mehr im geliebten Hoope Park fahren zu können, macht sich bei vielen auch die Wut breit. Den Informationen unseres Lesers zufolge wurde die Absicht, das Gelände in neue Hände zu geben, von den Inhabern wohl zu keinem Zeitpunkt offen kommuniziert. Man bedauert, dass der Verein sowie die Anhänger des Hoope Parks nicht die Chance hatten, einen neuen vertrauensvollen Besitzer zu finden. Möglichkeiten hätte es hier viele gegeben. Neben Legenden des Sports oder den Kauf durch andere Vereine / Streckeninhaber hätten sich ausreichend Vereinsmitglieder zusammenschließen können, um die Strecke zu kaufen. Allerdings sind dies Optionen, über die es nach bereits erfolgtem Verkauf nicht mehr zu diskutieren lohnt. 

Liebe Leser, solltet ihr weitere Informationen zu diesem erschütternden Fall haben, lasst uns diese bitte zukommen! Vieles erfuhren wir durch den Brief eines besorgten Lesers, wollten diese aber niemandem vorenthalten, um die Aufmerksamkeit der gesamten Szene darauf aufmerksam zu machen. Wir wollen nicht die ehemaligen Besitzer oder Vereinsmitglieder für die Schließung verantwortlich machen. Ziel ist es, dass sich möglichst viele für den Erhalt des Hoope Parks einsetzen. Ziel ist es, den Betrieb auch trotz neuen Besitzers am Leben zu erhalten.