Clement Desalle sicherte für das Team Rockstar Energy Suzuki World MX1 mit Platz drei beim Grand Prix von Europa in Faenza, der vorletzten Runde zur FIM Motocross Weltmeisterschaft die Vize-Weltmeisterschaft in der MX1-Klasse.
Vor 24.000 Fans fuhr der Belgier zu Platz drei und vier auf dem kurvigen und harten Kurs in Italien. Nachdem er in den letzten beiden WM-Runden mit einer schmerzhaften Handverletzung zu kämpfen hatte, zeigte sich Desalle hier nun in deutlich besserer körperlicher Verfassung. Der 23-Jährige attackierte auf der mit nur wenigen Überholmöglichkeiten ausgestatteten Strecke, und kämpfte mit dem rutschigen und mit Spurrillen durchsäten Schlamm. Er baute seinen Vorsprung auf Gautier Paulin damit auf 52 Zähler bei noch 50 zu vergebenden aus und sicherte sich damit vorzeitig Platz zwei in der WM-Tabelle.
Desalle fuhr ein einsames erstes Rennen und wurde Dritter hinter Antonio Cairoli und Christophe Pourcel. Im zweiten Lauf jagte er Paulin, konnte den Franzosen jedoch nicht überholen. Es war sein erstes Silber seit dem Grand Prix der Tschechischen Republik in der ersten Augustwoche.
Tanel Leok wurde Gesamt-Achter. Der Estländer war Teil eines Kampfes von fünf Fahrern im ersten Lauf, der in Sachen Unterhaltung den Höhepunkt des Tages darstellte. Leok war Sechster auf der Ziellinie und konnte dies im zweiten Lauf leider nicht verbessern, da er einen schlechten Start erwischte und mit der Aufholarbeit zu tun hatte. Gegen Ende des 35 Minuten und zwei Runden langen Rennens war er Neunter und konnte aber noch Shaun Simpson überholen.
Desalle wurde jetzt zum zweiten Mal Vizeweltmeister in drei Jahren auf der Suzuki RM-Z450. Aus den bisherigen 15 WM-Runden holte er neun Podest-Ergebnisse, und insgesamt blickt das Team sogar auf zehn Podiums-Resultate, nachdem Leok vergangene Woche im Sand von Lierop auf dem Treppchen landete. Die „Nummer 4“ ist Achter in der MX1-WM-Tabelle und kann auch nicht mehr eingeholt werden.
Auf der harten Piste von Teutschenthal bei Halle wird am 23. September der 16. Grand Prix über die Bühne gehen, und Desalle wie auch Leok warden eine Woche darauf ihre Länder beim 66. Motocross der Nationen im belgischen Lommel vertreten.
Clement Desalle: „Es war gut, wieder aufs Podium geklettert zu sein, und es fühlt sich wie eine Lange Zeit an, in der ich mit Schmerzen in meiner Hand zu kämpfen hatte. Sie ist noch nicht wieder völlig okay, und ich benötige noch etwas Mobilisierung, aber es ist ein Anfang. Die Strecke war gegen Ende am Samstag richtig gut, doch am nächsten Morgen war soviel Wasser drauf, dass ich es kaum glauben konnte. Diese Art von Strecke benötigt eine gewisse Härte, ansonsten wird sie etwas brüchig. Wenn der Schlamm trocknet, kann das Motorrad sonderbar reagieren. Es war ziemlich trickreich. Jetzt freue ich mich, wieder aufs Trainings-Motorrad zu steigen und mich für Deutschland zu präparieren. Natürlich will man immer gewinnen, aber Platz zwei sind für das Team und mich gut, und wir werden alles tun, um einen Platz besser zu werden.“
Tanel Leok: „Heute war´s gut, und ich bin gut gefahren. Sechster und Neunter ist nicht so schlecht, wenngleich ich im zweiten Lauf einen schlechten Start erwischte, und es schwierig war, nach vorne zu kommen. Aber ich konnte ein paar Mal gut überholen und fuhr so weit nach vorn wie ich konnte. Ich war dicht am Vierten dran im ersten Lauf, und wir hatten einen netten Kampf. Für den zweiten Lauf haben sie die Strecke geändert – warum weiß ich nicht. Ich bevorzuge es, wenn der Kurs über Spurrillen und Wellen verfügt und man über seine Fahrweise nachdenken muss. Es war zwar flach, aber nicht maximal schlecht.“
