Marcus Schiffer bleibt Meisterschaftskandidat Nummer eins. Zur fünften Veranstaltung der ADAC MX Masters Serie trafen sich die Akteure im hohen Norden Deutschlands. Die Strecke in Tensfeld findet sich seit vielen Jahren im Masters-Kalender und fordert die Piloten mit tiefem Sandboden.
Marcus Schiffer, der für das Silent Sport Suzuki Team ins Rennen geht, gilt als Spezialist für das tiefe Geläuf und nutzte die Gelegenheit um seinen Vorsprung in der Gesamtwertung erneut auszubauen. WM-Gaststarter Max Nagl konnte Schiffer nicht schlagen, doch die restliche Konkurrenz hatte der Frechener im Griff. Der 24-Jährige bremste sich im ersten Durchgang mit einem schwachen Start und zwei Stürzen allerdings selbst ein.
Marcus Schiffer: „Das Ergebnis geht in Ordnung, allerdings bin ich nicht ganz glücklich damit wie ich gefahren bin. Zwei Stürze im ersten Lauf waren keine Glanzleistung, da ist es klar, dass ich nicht mehr zur Spitze aufschließen konnte. Ich habe wohl zu schnell nach vorne stürmen wollen, deshalb sind wahrscheinlich die Fehler passiert. Aber mit 82 Punkten Vorsprung sollte ich nicht meckern. Wir haben noch drei Rennen zu fahren, da gilt es konzentriert zu bleiben und das Tempo hoch zu halten.“
Das Rockstar Energy Suzuki Europe Team erlebte in Tensfeld kein gutes Wochenende. Harri Kullas wurde in der Woche vor dem Rennen am Knie operiert und wird für den Rest der Saison ausfallen. Petar Petrov war zwar in Tensfeld, doch der Bulgare entschied aufgrund einer Schulterverletzung nicht zu den Rennen am Sonntag zu starten.
Teammanager Thomas Ramsbacher: „Es ist natürlich extrem schade, dass wir Harri für den Rest der Saison verloren haben, aber die Operation war unausweichlich. Dass auch Petar gesundheitliche Probleme hat, war nicht gerade eine Aufheiterung. Er ist nicht gestürzt, hatte jedoch immer an der selben Stelle auf der Strecke das Gefühl, dass er sich das Schultergelenk ausrenken könnte. Wir wollten deshalb auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren. Er wird sich in den nächsten Tagen eingehend untersuchen lassen um eine genaue Diagnose zu bekommen. Hoffen wir, dass er nicht ernsthaft verletzt ist.“
Nicolai Hansen vom Team AC MoTeC – MG Sport by STC zeigte im Sand von Tensfeld seine bisher beste Leistung der laufenden Saison und erreichte den fünften Platz im Tagesklassement. Nach Rang sieben im ersten Lauf glänzte der Däne vor allem beim Neustart zum zweiten Durchgang. Das reguläre Rennen musste nach zwei Runden außerplanmäßig abgesagt werden, weil das Motorrad eines gestürzten Piloten brennend auf der Strecke lag. Nach dem Restart mischte Hansen von Beginn an vorne mit und durfte sich im Ziel über den dritten Rang freuen.
Youngster Cup Pilot Jeremy Seewer, der für das Suzuki MX Team 91 startet, bleibt ebenso auf Titelkurs wie sein Markenkollege Schiffer. Seewer blieb ihm ersten Lauf betont ruhig als vor ihm der Kampf um die Spitze tobte. Der Schweizer drehte erst in der Schlussphase richtig auf, übernahm die Führung und konnte den Sieg nach Hause bringen. Im zweiten Durchgang musste sich der 17-Jährige allerdings mit dem vierten Rang zufrieden geben.
Jeremy Seewer: „Rennen eins war einwandfrei, da gibt es nichts zu meckern. Im zweiten Durchgang hatte ich allerdings Probleme einen guten Rhythmus zu finden. Die Strecke war ziemlich ausgefahren, deshalb konnte ich meinen Erfolg vom ersten Lauf nicht wiederholen. Da der Sieger Brent van Doninck aber sein erstes Youngster Cup Rennen der laufenden Saison gefahren ist, konnte ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. Das nächste Rennen in Gaildorf ist wieder auf einer Strecke mit hartem Boden, das sollte mir noch besser liegen.“
Auch Brian Hsu schlug sich beim vierten Rennen zum ADAC MX Junior Cup tapfer, obwohl tiefer Sand noch nicht die Stärke des Deutsch-Taiwanesen ist. Der Rockstar Energy Suzuki Europe Pilot zeigte erneut wie schnell er lernt und welches Potential noch in ihm schlummert. Trotz schlechten Starts kämpfte sich Hsu auf dem ungewohnten Untergrund auf die Plätze zehn und sieben nach vorne.
Brian Hsu: „Ich bin nur einmal vor dem Rennen in Tensfeld im Sand gefahren. Bei uns zu Hause in Cremona gibt es leider keine Sandstrecken, auf denen ich trainieren kann, deshalb ist der Untergrund noch etwas ungewohnt für mich. Im ersten Rennen wurde ich beim Start eingeklemmt und musste mich mühsam von Platz 26 auf zehn nach vorne kämpfen. Auch das zweite Rennen begann nicht gerade positiv. Ich bin in der ersten Kurve gestürzt und musste mich wieder durchs Feld kämpfen. So gesehen war Platz 7 gar nicht schlecht.“