Vergangenes Wochenende kam es auf dem anspruchsvollen Sandkurs im brandenburgischen Fürstlich Drehna zum ersten Aufeinandertreffen der europäischen MX-Elite im Rahmen der diesjährigen ADAC MX Masters-Serie. Für unser Yamaha Motor Deutschland Team – AC MoTeC by STC eine tolle Gelegenheit, sich zu Saisonbeginn mit allen Piloten, dem neuen Teamtruck inklusive Vorzelt und natürlich den niegelnagelneuen blauen Bikes zu präsentieren. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei unser dänischer Youngstercup-Sieger 2011 Stefan Kjer Olsen (Titelfoto), dessen Debüt in der Masters-Klasse mit grosser Spannung erwartet wurde. Was Stefan dann aber im schweren Drehnaer Sand am Sonntag ablieferte, kann man einfach nur als sensationell bezeichnen.
Im ersten Finale war der 19jährige Däne trotz Schmerzen im Arm in der Startkurve ganz vorn mit dabei und schob sich mit einigen schnellen Runden auf Rang 2 hinter den Topfavoriten Xavier Boog. Und Olsen fuhr mit Köpfchen, liess den Franzosen ziehen und fuhr seinen gewohnt ruhigen und technisch äußerst präzisen Style. Bis zur Zielflagge schaffte es nur noch KTM-Rookie und GP-Pilot Jordi Tixier unseren Dänen zu passieren. Das bedeutete im ersten Masters-Lauf seiner Karriere das erste Laufpodium, ein unglaublicher Erfolg für den jungen Yamaha-Piloten. Beim Start zu Lauf 2 kam Stefan nicht so gut vom Gatter weg, und so nur als Fünfzehnter aus der Startkurve. In den folgenden Runden hing er lange auf Rang 10 fest, denn die Top-Ten-Piloten fuhren allesamt ähnlich schnelle Rundenzeiten. Erst in der Schlussphase, als Einigen die Puste ausging oder es zu Stürzen kam, schlug die Stunde des Dänen. Olsen kämpfte sich vor bis auf Rang 5 und schaffte es tatsächlich zwei Runden vor Ultimo Dennis Ullrich nach hartem Kampf noch zu passieren. Kaum zu glauben aber wahr, in der allerletzten Runde setzte Kjer-Olsen sogar noch den Viertplatzierten Petar Petrov – immerhin Suzukis MX2-GP-Hoffnung in dieser Saison – unter Druck. Am Ende reichte es nicht ganz für das Podium, aber mit Tagesrang 4 feierte Stefan K. Olsen ein glänzendes Debüt in der hochdotierten Masters-Klasse.
Unser 19-jähriger Yamaha-Rookie Erik Müller konnte dagegen eher ein Klagelied anstimmen, denn der Sachse erlebte in Drehna eine wahre Pechsträhne: „Ich war mit meinem Fahren eigentlich ziemlich zufrieden. Im ersten Lauf bin ich ganz gut gestartet und konnte mich gleich um einige Positionen nach vorn kämpfen. Auf Platz 10 liegend hab ich einen dummen Fehler gemacht, der mich wertvolle Zeit gekostet hat. Das Motorrad war aus und ich hab mit fast einer halben Runde Rückstand das Rennen wieder aufgenommen. Da war natürlich nicht mehr viel zu holen. In Lauf 2 war mein Start noch besser, ich war gleich in den Top 10 unterwegs, konnte mich bis auf Platz 6 verbessern, bis mich ein anderer Pilot ziemlich unsanft von der Strecke befördert hat. Es hat einfach nicht sollen sein. In Freising möchte ich das, was ich in Drehna an Speed streckenweise zeigen konnte, auch in Ergebnisse umwandeln.“
In der Youngster-Klasse konnte unser Neuling Mike Stender voll überzeugen und zeigte sich nach Rennende entsprechend positiv gestimmt: „Nach dem guten Auftakt zur MX2 DM vor einer Woche war der 8. Platz gesamt im ADAC MX Youngster Cup in Fürstlich Drehna ein guter Auftakt, auf dem sich aufbauen lässt. Im ersten Lauf wollte ich unbedingt in die Top Ten. Leider fuhr ich als Elfter knapp vorbei, hatte aber zum Ende des Rennens einen tollen Zweikampf mit Rasmus Jorgensen. Doch die Zeit, die ich in den Kurven und technischen Abschnitten gut machen konnte, nahm er mir auf den Geraden und bergauf wieder ab. In Lauf 2 hoffte ich, das die Strecke schwerer und langsamer werden würde. Nach dem schlechtem Start nur auf Platz 19, habe ich alles gegeben, konnte mich nach vorne arbeiten und sah auf Platz 8 meine Zielflagge.“
Und auch Thomas Kjer Olsen, der „kleine“ Bruder von Überflieger Stefan, zeigte im Drehnaer Sand eine respektable kämpferische Leistung. Der 14jährige stürzte im ersten Lauf nach gutem Beginn, konnte sich aber bis zum Ende des Rennens wieder auf Rang 17 vorkämpfen. Im zweiten Finale lief es deutlich besser für den hochaufgeschossenen Teenager, Olsen startete im Mittelfeld, passierte in den folgenden Minuten etliche Konkurrenten und finishte als guter Zehnter.
Zufrieden, stolz und glücklich äußerten sich auch die Verantwortlichen im Team, Colin Streubel und Thomas Paul: „Die neue Saison fängt genauso gut an, wie die alte aufgehört hat. Mit einem Podestplatz für Stefan hatten wir nicht gerechnet bei dem starken Fahrerfeld. Aber er hatte schon im Training seine Klasse zeigen können und umso mehr freut uns, dass die harte Arbeit aus der Vorbereitung belohnt wird. Erik hatte leider Pech an diesem Wochenende und hat nicht den Lohn für seine gute Arbeit bekommen. Vom Speed her lässt es hoffen für diese Saison. Unsere Youngster-Fahrer hatten beide zwei starke Läufe, leider musste Thomas im ersten Lauf einmal zu Boden, konnte dann aber seinen Speed zeigen und von ganz hinten noch in die Punkte fahren. Und auch Mike zeigte konstante Leistung über das ganze WE. Für unseren Enduro-Fahrer Eddi Hübner stand das Wochenende im Zeichen für Test und Training für die kommenden Aufgaben. Aber Eddi zeigte auch einigen Crossern, wie schnell ein Enduro-Fahrer sein kann. Wir haben als Team in Drehna gezeigt was möglich ist mit einer guten Arbeit und einem tollen Team.“
Das n?chste Rennen der achtteiligen Serie findet am 5./6. Mai im bayrischen Freising statt.