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PM KMP Honda Repsol Racing Team

Sensationeller Sieg in Aichwald

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Lesedauer: 6 min


Unter schwierigsten Bedingungen fuhr Jeremy Delince an einem verkürzten dritten ADAC MX Masters Wochenende den Sieg für das KMP-Honda-Repsol-Racing Team ein. Neuzugang Enzo Steffen landete in den Top-10 des ADAC MX Youngster Cup.

Das dritte Rennwochenende des ADAC MX Masters gestaltete sich zur wahren Schlammschlacht. Schon am Samstagnachmittag setzte über dem 1,755 Kilometer langen Kurs in Aichwald ein, der bis zum Sonntagmittag nicht nachließ und die komplette Strecke aufweichte. Aufgrund der teils unfahrbaren Bedingungen entschieden die Veranstalter am Rennsonntag nur einen Lauf der ADAC MX Masters Klasse und ein Rennen des ADAC MX Youngster Cup durchzuführen. Der ADAC MX Junior Cup wurde aus Sicherheitsgründen komplett gestrichen.

ADAC MX Masters


Jeremy Delince
konnte aus den komplizierten Verhältnissen das Maximum herausholen. Nachdem er von Anfang an gut zurecht kam und im Zeittraining eine überragende zweitschnellste Zeit seiner Gruppe fahren konnte, gelang ihm im schwierigen Matsch am Sonntag die Sensation. Nach dem extrem schwierigen Start lag der Belgier zunächst hinter Dennis Ullrich auf dem zweiten Rang. In der dritten Runde machte Ullrich einen Fehler und Delince übernahm die Spitze. Der 25-Jährige fuhr konstant schnelle Rundenzeiten, konnte seine Führung damit zunächst festigen und später sogar ausbauen. Mit 10.977 Sekunden Vorsprung sicherte er sich schließlich den wohl verdienten Sieg im einzigen ADAC MX Masters Rennen in Aichwald.

Auch sein Teamkollege Kevin Fors kam schon am Samstag gut zurecht. Der 24-Jährige zeigte ein starkes Tempo und fuhr zu einem starken achten Rang in seiner Qualifikationsgruppe, der ihm ebenso den direkten Einzug in das Rennen am Sonntag bescherte. Beim Start kam Fors jedoch weniger gut weg. Nach der ersten Runde belegte er den 16. Rang, hatte aber schon in den ersten Kurven viel Schlamm seiner Vordermänner abbekommen, der ihm Sicht und Handling stark erschwerte. Die widrigen Bedingungen zwangen ihn etwa zur Rennmitte zu Boden. Dennoch beendete Fors das Rennen noch auf Position 23.

ADAC MX Youngster Cup

KMP-Honda-Repsol-Racing Neuzugang Enzo Steffen zeigte im ADAC MX Youngster Cup ein konstant schnelles Tempo. Mit der zehntschnellsten Zeit seiner Qualifikationsgruppe qualifizierte sich der Schweizer direkt für den Rennsonntag. Bei extrem schwierigen Bedingungen blieb Steffen sitzen und lag nach der ersten Runde auf dem 15. Rang. Er fuhr konstant starke Rundenzeiten, obwohl er wie seine Gegner durch den vielen Schlamm kaum etwas sehen konnte. Er arbeitete sich Runde für Runde weiter nach vorn und fuhr schließlich einen starken zehnten Rang nach Hause.


Nico Müller
konnte sich mit Platz 23 im Last Chance Rennen am Samstag nicht qualifizieren. Stefano Stefanidis konnte sich ebenso nicht durchsetzen.

ADAC MX Junior Cup

Mit der viertschnellsten Zeit seiner Qualifying-Gruppe konnte sich Pascal Jungmann souverän qualifizieren. Der 14-Jährige zeigte konstant schnelle Rundenzeiten. Beide Rennen des ADAC MX Junior Cup wurden aufgrund der schwierigen Bedingungen jedoch abgesagt. Ruben Schmid hatte es mit einem technischen Problem enorm schwer, sich zu qualifizieren und legte im Zeittraining nur wenige Runde zurück. Doch trotz der nur fünf gefahrenen Runden belegte er Platz 15 in seiner Gruppe und war damit für die Rennen qualifiziert. Marlon Schmidt sowie Nico und Nina Baumgärtner konnten im Freien Training und im Zeittraining wertvolle Zeit auf der Strecke verbringen und weitere Erfahrungen sammeln. Nico Baumgärtner belegte im Last Chance Rennen Position 24 und lag damit zwei Ränge vor Schmidt.

Stimmen

Jeremy Delince: „Das war so verrückt! Die Strecke wurde mit jeder Runde tiefer. Dazu war es extrem rutschig. Wir mussten vorsichtig sein. Ich fand aber ein paar gute Linien und teilweise hatte ich auch etwas Glück. Dennis ist leider gestürzt und ich konnte das ausnutzen. Das hat mein Rennen leichter gemacht. Er fuhr gut, aber am Ende kam er auch nicht mehr heran. Mein Start war echt heftig. Du siehst absolut nichts und ich hatte nach der ersten Kurve auch keine Ahnung, wo ich eigentlich liege. Ich bin natürlich super glücklich, denn ich habe die Saison mit Verletzungen begonnen und jetzt bekommen wir endlich den verdienten Lohn für die harte Arbeit. Das ist mein allererster Sieg im ADAC MX Masters, ein großartiger Tag! Ich habe im Winter sehr viel im Matsch trainiert, vielleicht war das ein Schlüssel zu diesem Erfolg. Dennoch waren die Bedingungen extrem hart. Das Rennen war für mich perfekt, aber definitiv nicht leicht. Ich musste mich jede Runde stark konzentrieren und konnte den Sieg aber schließlich nach Hause fahren. Ich bin überglücklich und möchte mich bei meinem KMP-Honda-Repsol-Racing Team, allen voran Alex und meinem Mechaniker Christian bedanken.“

Kevin Fors: „Das Wochenende hat am Samstag nicht schlecht begonnen. Ich fühlte mich auf dem Bike sehr gut und auch mein Tempo war stark. Am Sonntag war dann alles anders. Bei diesen Bedingungen ist der Start einfach das A und O. Mein Start war jedoch schlecht und schon nach der ersten Kurve hatte ich eine Menge Schlamm auf meiner Brille und sogar in den Handschuhen. Ich habe einfach nichts gesehen. Das verhinderte auch, dass ich in einen anständigen Rhythmus finden konnte und dadurch bin ich gestürzt. Nach dem Sturz war es extrem mühsam, das Bike wieder aufzuheben, denn der Lenker und alles waren voller Matsch und es rutschte mir immer wieder aus den Händen. Ich lag zuvor auf Position 16. Zumindest konnte ich das Rennen noch beenden, aber leider hat mir der schlechte Start alles verdorben. Ich hatte keine Chance mehr nach vorne zu kommen. Nun will ich dieses Wochenende schnell abhaken und blicke bereits nach vorne auf die nächste Runde in Bielstein.“

Nico Müller: „Das Wochenende war nicht wirklich gut. Im Freien Training habe ich mich gut gefühlt, danach im Zeittraining hat mir einfach der Speed gefehlt. Ich fand nicht wirklich in einen guten Rhythmus und verpasste daher leider die Chance, mich für die Rennen zu qualifizieren. Ich weiß nicht genau, was der Grund dafür war und hoffe jetzt, dass ich mich vor dem nächsten Rennwochenende in Bielstein mit viel Training wieder nach vorn arbeiten kann.“

Enzo Steffen: „Ich fühlte mich schon im ersten Training wirklich gut auf dem Bike, war zu Beginn aber nicht so schnell, weil ich mich erst einmal an die Strecke gewöhnen musste. Im Zeittraining wollte ich unbedingt eine schnelle Runde fahren. Bei meinem ersten Versuch ist jedoch ein anderer Fahrer vor mir gestürzt und beim zweiten Versuch habe ich einen Fehler gemacht. Also war ich am Ende Zehntschnellster und bin als Zwanzigster gestartet. Meine schnellste Runde war nicht viel langsamer als die Bestzeit, womit ich zufrieden war. Der Startplatz war aufgrund der widrigen Bedingungen im Nachhinein aber unwichtig. Sobald einer vor dir ist, siehst du durch den ganzen Schlamm einfach nichts. Mein Ziel in diesem Rennen war es, nicht zu stürzten. Nach der ersten Runde lag ich auf Platz 15. Ich weiß, dass ich schneller sein kann, aber ich wollte einfach nichts riskieren. Einige andere Piloten vor mir sind gestürzt, zwei weitere habe ich überholt und so konnte ich das Rennen auf dem zehnten Rang beenden. Damit bin ich wirklich glücklich. Ich weiß, dass ich das Tempo für die Top-5 habe, aber im Schlamm ist das alles etwas anders.“

Teamchef Alex Karg: „Insgesamt bin ich über das ganze Team einfach super glücklich, denn endlich haben wir diesen lang ersehnten Erfolg feiern können. Am Samstag waren wir schon immer sehr gut dabei, aber sonst war am Sonntag immer der Wurm drin. Dieses Mal hat es auch im Rennen geklappt. Ruben Schmid hatte etwas Pech und einen technischen Defekt im Zeittraining und konnte daher nur wenige Runden fahren. Schließlich landete er auf Platz 15 seiner Gruppe. Bei Pascal läuft es immer besser. Er wird konstant und wir sind überaus glücklich, dass er mit dem Fahrwerk und dem Motor super zurechtkommt. Wir sind auf einem guten Weg. Platz vier in der Qualifikation war toll. Schade nur, dass der Junior Cup nicht fahren konnte. Ansonsten wären da mit Sicherheit auch noch gute Plätze drin gewesen. Mit Enzo Steffen als Neuzugang wussten wir schon, dass er gute Kapazitäten hat und dass es mit Sicherheit ein guter Fahrer ist. Er wurde in seinem Rennen Zehnte rund das zeigt mir, dass wir mir ihm einen tollen neuen Fahrer gewonnen haben. Auch Nico ist sehr gut, blieb hier aber ein bisschen hinter den Erwartungen zurück, aber ich bin mir sicher, dass das noch kommt. Die MX Masters sind natürlich das Aushängeschild. Kevin hätte ohne die Probleme mit seiner Brille und seinen Handschuhen und natürlich ohne Sturz auch gute Chancen gehabt, denn das Qualifying hat gezeigt, dass er einer von den schnellen Piloten ist. Bei Jeremy wussten wir nach dem Zeittraining bei guten Bedingungen bereits, dass er seine Leistungen nach dem Unfall in Frankenbach wieder voll abrufen kann. Mit dem Sieg sind wir natürlich überglücklich! Dazu haben wir auch noch die Markenwertung für Honda gewonnen. Das ganze Team hat einfach einen super Job gemacht. Wir danken unseren Sponsoren, die uns immer die Treue halten und an uns geglaubt haben. Jetzt konnten wir sie für ihr langjähriges Vertrauen endlich belohnen. Ich freue mich jetzt schon auf Bielstein. Bis dahin wollen wir diesen Sieg jetzt aber noch ein bisschen genießen.“

Alle Ergebnisse inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Steve Bauerschmidt
Textcredits
  • Jens Pohl