Ein heftiges Unwetter, viele Emotionen und spektakuläre Flüge – Unter diesem Slogan kann man versuchen das 24. ADAC-Motocross des MSC Elstorf zusammenfassen, bei welchem sich die Ereignisse überschlugen.
Während die Organisationscrew um MSC-Boss Paul Weltermann in der Woche vor der Veranstaltung einen herausragenden Job machte und die anspruchsvolle Hartbodenstrecke in einen wahren Traum in braun verwandelte, zog in der Nacht von Freitag auf Samstag ein heftiges Gewitter über Elstorf. -Alle Bemühungen waren vorerst umsonst! Nach einem Meeting der Rennleitung wurde aufgrund der positiven Wettervorhersagen jedoch beschlossen, die Veranstaltung doch stattfinden zu lassen und den Fahrern des ADAC NMX-Cups und der Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein die Möglichkeit zu geben, für die Meisterschaftswertung zu punkten. Tatsächlich verwandelte sich der Track durch die Kombination von Wind und Sonne, binnen weniger Stunden, zu einer machbaren Unterlage für das anstehende Racing. Folglich erlebten die Fahrer, Betreuer und Zuschauer dann doch noch die erhofften, spektakulären Rennen in Elstorf.
Tommy-Lee Ambrosius überraschte bereits beim Saisonauftakt in Tensfeld mit klasse Fahrten und bestätigte den positiven Eindruck auch auf dem Elstorfer Hartboden: Nachdem sich der KTM-Pilot im Qualifikationstraining der 50ccm-Automatikspezialisten am Samstagvormittag mit einer halbe Sekunde gegenüber Marten Meiners durchsetzen konnte, war Ambrosius auch im Heat eins nicht zu bezwingen. Hinter dem Überflieger des Tages sicherte sich Nils Romanowski einen starken zweiten Rang vor Oskar Saade, der als Dritter finishte. Dieses Ergebnis stellte auch zugleich die Tageswertung, da der zweite Durchgang aus organisatorischen Gründen und im Einverständnis der Fahrer nicht stattfinden konnte.
Der Renntag in der 65ccm-Klasse ging hingegen alles andere als gewünscht über die Bühne. Während im Zeittraining Jonathan Frank glänzte und sich mit der absolut schnellsten Runde zunächst die Pole für das Racing am Nachmittag sicherte, wurde der erste Wertungslauf nicht gewertet. Hierfür entschied sich die Rennleitung, da nach dem Rennabbruch von den Fahrern die Flaggenzeichen der Streckenposten mehrfach missachtet wurden. Aus diesem Grund erfolgte auch kein Re-Start. In Durchgang zwei präsentierte sich Lasse Siegmund stark, zeigte eine engagierte Fahrt und siegte vor Florian Brauns und Matti Schlahn.
In der 85ccm-Klasse gab es kein Vorbeikommen an Tom Schröder: Der Flacon-Motorsports-Pilot war bereits im Training der Schnellste und zeigte auch in den beiden Wertungsläufen nicht den Hauch einer Schwäche. Damit schnappte sich Schröder den Tagessieg vor Holeshot-Rakete Maikel Ziller und Jayden Young Schmidt, der mit einem 2-4-Resultat Dritter wurde.
Wie bereits in den vergangenen Jahren gingen in der MX2-Youngster-Klasse über 45 Starter ans Gate, sodass das Feld in zwei Gruppen aufgeteilt werden musste. In Gruppe A präsentierte Davide von Zitzewitz dem angereisten Publikum spektakuläre Flüge und brannte auf seiner BVZ-KTM vor Robin Birkenfeld und Joe van Leeuwen die schnellsten Runden auf die Strecke. Adrian Panyr war hingegen der herausragende Pilot in Gruppe B und schnappte sich die Pole für das Halbfinale vor Louis Höhr und Dennis Thran. Während in den Halbfinals von Zitzewitz und Panyr jeweils ihren Favoritenrollen gerecht wurden, kam es am späten Nachmittag zum großen Showdown. Nach dem Fall des Startgatters im Finale, zog Panyr zunächst souverän den Holeshot, musste dann jedoch die führende Position an Von Zitzewitz abgegeben. Während Von Zitzewitz vorne alles klar machte und seinen Vorsprung konstant ausbaute, kam es zu einem elektrisierenden Zweikampf zwischen Panyr und Birkenfeld. Nachdem Panyr lange Zeit Platz zwei behaupten konnte, flog Birkenfeld spektakulär im letzten Drittel des Rennens an Panyr vorbei und gab diese zweite Position auch nicht mehr her. Hinter den drei Besten des Tages, belegte Höhr Platz vier vor Lasse Neukäter.
Spannende Duelle gab es auch bei den „Big-Boys“ der MX1 zu bestaunen: Während im Training Jan Wiards eine schnelle Runde nach der anderen präsentierte und unaufhaltsam zum Sieg in Durchgang eins stürmte, musste der #254-Honda-Racer in Lauf zwei einen technischen Defekt am Bike hinnehmen. Jan Allers nutzte die Gunst der Stunde, zeigte eine technisch beeindruckende Fahrt und siegte souverän vor Rayner Hofhius und Martin Scheuch.
Sven Herrmann überraschte mit seinem Auftreten im ADAC NMX-Cup und wusste im Feld der S40-Klasse zu überzeugen. Der Honda-Pilot war bereits im Training der schnellste und holte sich nach zwei Laufsiegen auch den Tagessieg vor Mario Grimm, der lange gegen Herrmann mithalten konnte, und Holger Martens.
In der S50-Klasse ging Mario Grimm als Doppelstarter nochmals ins Racing und performte erneut stark auf der Anlage des MSC Elstorf. Nach der schnellsten Runde im Zeittraining war Grimm im Racing nicht zu halten. Hinter dem Mann des Tages belegte Holger Pachali Platz zwei. Vorjahresmeister Jonny Bokelmann erkämpfte sich einen starken dritten Rang.
Tolles Racing wurde auch in der stark besetzten Damenklasse geboten: Insgesamt 18 Damen gingen an den Start und boten spannende Zweikämpfe. Ganz vorne allerdings gab es kein Vorbeikommen an Annika Richter. Die BVZ-Dame war pro Runde über zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz und triumphierte nach zwei herausragenden Fahrten vor Lisa Bartling und Akira Thormann.
In der Quadklasse setzte sich erneut Patrik Marquardt durch und kontrollierte einmal mehr das gesamte Feld. Hinter Marquardt zeigte Matthes Maas als Zweiter eine tolle Leistung vor Stefan Werschmöller.
Am kommenden Wochenende (27./28. Mai) findet bereits die nächste Runde zum ADAC NMX-Cup auf dem „Grünthalring“ des MC Albersdorf statt.
