Chase Sexton schlägt Jett Lawrence in Washougal im direkten Duell und gewinnt dank konstant starker Leistungen. Für Lawrence ist es erst die zweite Niederlage in der 450ccm-Klasse, doch er bleibt entspannt. Nach der Sommerpause will er wieder voll angreifen.
Chase Sexton ist weiterhin der einzige Fahrer, der Jett Lawrence in der 450ccm-Klasse der AMA Pro Motocross Championship einen Gesamtsieg streitig machen konnte – und das nun zum zweiten Mal. Doch anders als beim ersten Mal in Hangtown 2024 war es diesmal ein direktes Duell auf Augenhöhe. Beide lieferten sich einen packenden Schlagabtausch, gewannen je einen Lauf – Sexton den ersten, Lawrence den zweiten. Dank seines besseren Gesamtergebnisses (1-2 gegenüber 3-1) ging der Tagessieg an Sexton.
„Deshalb habe ich verloren – sie haben mich verhext“, witzelte Lawrence über die NBC-Übertragung, die seine beeindruckende Siegesserie thematisiert hatte. „Ich wusste, dass Chase und Eli hier immer stark sind. Schon 2022 und 2023 war Chase auf dieser Strecke schnell – letztes Jahr war er die ganze Zeit direkt hinter mir. Ich wusste, dass das meine schwächste Strecke im Kalender ist. Ich musste auf gute Starts hoffen, wurde im ersten Lauf aber von einem spanischen Kollegen eingebremst. Im zweiten konnte ich mich dann etwas besser zurückkämpfen – auch wenn mein Start nicht perfekt war.“
Trotz der verpassten Gesamtwertung zeigte sich der Australier gelassen: „Es ist zwar kein Gesamtsieg, aber ich bin trotzdem zufrieden mit dem zweiten Platz. Chase war im ersten Lauf richtig stark. Ich habe ein bisschen zu viel gewollt, bin gestürzt und habe dann zwei Runden gebraucht, um wieder in meinen Rhythmus zu kommen. Eli war da schon weg. Ich habe versucht, ihn noch einzuholen, aber dann kam noch Verkehr mit Überrundungen dazu. Trotzdem konnte ich den zweiten Lauf gewinnen – das war wichtig.“
Lawrence hatte zuvor sieben der acht bisherigen Saisonrennen gewonnen. Doch auffällig ist: In dieser Saison stürzt er häufiger als noch im Vorjahr. In Washougal verlor er im ersten Lauf durch einen Rutscher das Heck, was ihn entscheidend zurückwarf. Anders als in RedBud, wo er nach einem Sturz noch vom 18. Platz zum Laufsieg fuhr, konnte er hier nicht mehr aufschließen.
Die Strecke in Washougal zählt ohnehin nicht zu seinen Favoriten. „Sie ist landschaftlich echt schön – für Fotos und so. Aber ich bevorzuge eher tieferen Boden, auf dem man kreativer mit den Wellen arbeiten kann. Die Schatten machen es schwierig, da muss man manchmal einfach hoffen, dass kein Loch im Weg ist. Aber das neue Step-Up war cool – viel besser als der alte Wall-Jump. Insgesamt war es trotzdem ein guter Tag. Es war eben ein anderer Fahrstil gefragt, weil es nicht so viele Spurrillen gab.“
In der offiziellen Honda-Pressemitteilung erklärte er: „Das war schon immer eine meiner schwierigeren Strecken, und ich wusste, dass es mit Chase und Eli keine leichte Aufgabe wird. Im ersten Lauf habe ich einen Fehler gemacht, kam aus dem Rhythmus, und Eli konnte sich absetzen. Trotzdem bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden – man kann nicht immer gewinnen. Ich bin froh, dass ich im zweiten Lauf zurückschlagen und den Sieg holen konnte.“
Nun stehen zwei freie Wochenenden an, die Lawrence laut eigener Aussage für ein paar entspannte Golfrunden nutzen möchte. Beim nächsten Rennen am 9. August in Ironman wird er wieder voll angreifen – bereit für die letzten drei Runden der Saison.
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