Garrett Marchbanks sichert sich beim Washougal National erstmals ein Podium in der AMA Pro Motocross. Nach jahrelangen Aufholjagden und Rückschlägen passt diesmal alles zusammen. Für den Kawasaki-Piloten ist es ein ganz besonderer Erfolg – auch im Gedenken an einen verstorbenen Freund.
Garrett Marchbanks hat es endlich geschafft: Beim Washougal National fuhr der 23-Jährige auf das erste Pro-Motocross-Gesamtpodium seiner Karriere. Der talentierte US-Amerikaner aus Utah zeigte in dieser Saison bereits mehrfach beeindruckende Aufholjagden und rangiert aktuell auf Rang drei der 250ccm-Gesamtwertung. In Washougal passte nun alles zusammen – mit den Einzelplatzierungen drei und vier reichte es für den starken dritten Gesamtrang.
„Es fühlt sich definitiv großartig an“, sagte Marchbanks nach dem Rennen. „Ich hatte in meiner gesamten Outdoor-Karriere noch nie ein Gesamtpodium – nicht einmal ein Moto-Podium bis Thunder Valley dieses Jahr. Ich war oft nah dran, aber jetzt, zurück im Team, mit Broc Tickle an meiner Seite und all der Arbeit, die ich seit Arlington reingesteckt habe, zahlt sich das endlich aus. Ich bin dankbar, dass sie mir nochmal eine Chance gegeben haben.“
Schon in der Supercross-Serie konnte Marchbanks mit acht Podestplätzen – darunter ein Sieg 2020 in Daytona – überzeugen. Doch im Motocross fehlte ihm bislang ein vergleichbarer Erfolg. In Washougal ließ er sich trotz starker Pace nicht zu einem übermotivierten Manöver hinreißen, als vor ihm noch Seth Hammaker und Haiden Deegan fuhren. „Ich wollte am Ende unbedingt kämpfen. Zwei, drei Runden vor Schluss hatte ich eine enge Situation. Da hab ich mir gesagt: Ich hab das Podium, es ist mein erstes – da will ich jetzt nichts Dummes riskieren.“
Auch über seine berüchtigten Aufholjagden sprach Marchbanks offen: „Ich war leider schon immer ein schlechter Starter. Ich war schon als Amateur groß gewachsen, das zieht sich durch bis heute. Nur im Supercross kriege ich die Starts einigermaßen hin, weil der Boden nicht so tief ist. Aber ich hoffe, dass ich das eines Tages in den Griff bekomme.“
Emotional wurde es, als er über den tödlich verunglückten Nachwuchsfahrer Aidan Zingg sprach. Die beiden verband eine enge Freundschaft. „Ich denke oft an ihn. Aidan war der netteste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Wenn ich auf dem Bike sitze und es läuft schlecht, denke ich daran, wie er sich durchgebissen hätte. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit ihm trainieren durfte. Es tut weh.“
Der Podiumsplatz in Washougal ist für Marchbanks nicht nur ein sportlicher Meilenstein – sondern auch ein emotionaler Moment, den er wohl nie vergessen wird.
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