Der Boden im Washougal-MX-Park ist vom vergangenen Wochenende immer noch heiß, doch schon werden die Team-Trucks im Norden der USA an der Grenze zu Canada aufgeschlagen. Es geht nach Millville, Minnesota zum Spring Creek National, dem 9. Stopp der Lucas Oil AMA Pro MX Championship und zugleich in den Heimatstaat von Titelverteidiger Ryan Dungey. Also dürfte nicht nur das Jahr für Jahr wiederkehrende Millville-Whoop-Monster zu Höchstformen auflaufen, wenn die Arena mit dem bei den Fahrern so beliebten Boden endlich mit den Piloten beider Klassen und reichlich energiegeladener Stimmung gefüllt wird.
450: Nach der Affäre ist vor dem Rennen
Nachdem sich in dieser Woche alles um die vom Alessi-Clan und MotoConceptsRacing-Team verursachten „Laser-Gate-Affäre“ drehte und in diesem Punkt bereits das Urteil von Seiten der AMA-Offiziellen gesprochen wurde, möchte man sich dann doch wieder ausschließlich dem Renngeschehen widmen, welches nicht weniger für Schlagzeilen sorgen dürfte. Am derzeitigen Punkterückstand von 42 Zählern von Ryan Dungey auf den teilweise unmenschlich schnellen Ryan Villopoto änderte sich nach der 8. Runde im Washougal-MX-Park allerdings wenig. Um genau zu sein, gar nichts, da sich beide Ryans mit jeweils einen Laufsieg und einen zweiten Platz nichts schenkten, so dass der Druck auf Dungey mit nur noch vier ausstehenden Rennwochenende stetig wächst.
Mister James Stewart Junior konnte mit zwei dritten Plätzen seinen Aufwärtstrend der vergangenen Rennen nochmals unterstreichen, obwohl dies immer noch nicht seinen und den Erwartungen des Yoshimura Suzuki Teams entsprechen dürfte. Dieses Ergebnis ließ ihn nun aber an der Muscle Milk Honda von Trey Canard in der Meisterschaftstabelle vorbeiziehen, so dass er Fahrt auf Justin Barcia aufgenommen hat, welcher mit einem 9. Rang in Washougal nicht sein bestes Resultat einfuhr. Im Mittelfeld der Tabelle, welches nun durch die nachträgliche Punkteaberkennung aus Washougal von Mike Alessi angeführt wird, geht es immer noch außerordentlich eng zu. So trennen die Plätze 6 – 11 gerade einmal magere 24 Zähler, so dass in diesen Rängen mit Sicherheit wieder jeder Punkt Grundlage für erbitterte Gefechte auf der Strecke darstellt.
250: Letzte Woche im roten Gewand?
Auch bei den 250ern gibt es an diesem Rennwochenende waschechte Lokalmatadore. Die Familie Martin ist nämlich der Betreiber des eindrucksvollen Spring Creek MX-Parks, womit ihre Söhne Jeremy und Alex das Privileg genossen, ihre Jugend auf eben dieser Strecke zu verbringen und mit einem klaren Heimvorteil für Überraschungen sorgen könnten. Ganz vorne in der Meisterschaftstabelle wird die Luft momentan ganz dünn für die Red Bull KTM mit der #94. Letztjähriger Millville-Sieger Eli Tomac, der von dem verlorenen Supercrosstitel immer noch schlechte Laune zu haben scheint, setzt die Daumenschrauben immer fester an K-Roc an, so dass sich Kenny mit einem Pünktchen Vorsprung verbissen an das Red Plate klammert. Dass unser Wahlamerikaner den roten Untergrund allerdings nicht kampflos an das Geico Honda Team abtreten wird, ist jedem, der jemals einen Fuß auf den heiligen Boden einer MX-Strecke gesetzt hat, bewusst.
Fehlenden Siegeswillen mag man Blake Baggett alias „El Chupacabra“ nicht unterstellen, jedoch lassen die Ergebnisse momentan etwas zu Wünschen übrig, so dass er nun in der Meisterschaft ebenfalls Druck von einem näher rückenden Zach Osborne bekommt, der, falls er die Ursache für das Phänomen der bescheidenen ersten Motos ausfindig macht, den Sprung in die Top 4 schaffen kann. Ein Aufschließen auf den konstant dritte Plätze sammelnden Marvin Musquin dürfte jedoch ein eher schwieriges Unterfangen werden. Geico Honda Nummer drei, die von Justin Bogle im Zaum gehalten wird, hinterließ in Washougal mit guten Starts und einem vierten Rang Overall ebenfalls einen bemerkenswerten Eindruck, welcher auf weitere gute Resultate des immer äußerst stylischen Wahlkaliforniers hoffen lassen.
Um also die dargebotene Action um die Titelkronen in beiden Klassen nicht zu verpassen, klickt Ihr euch durch die Seite von Allisports.com für den Live-Stream, verknüpft das ganze mit einem auf tausendstel Sekunden genauem Live-Timing und lasst dann die Zusammenfassung in Form des Rennberichts am Sonntag auf euch wirken.
1. Ryan Villopoto (KAW), 380 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 338
3. Justin Barcia (HON), 271
4. James Stewart (SUZ), 224
5. Trey Canard (HON), 219
6. Mike Alessi (SUZ), 170
7. Andrew Short (KTM), 164
8. Jake Weimer (KAW), 160
9. Broc Tickle (SUZ), 159
10. Josh Grant (YAM), 158
11. Malcolm Stewart (HON), 146
12. Phil Nicoletti (YAM), 132
13. Tyla Rattray (KAW), 124
14. Justin Brayton (YAM), 121
15. Chad Reed (HON), 119
16. Ryan Sipes (SUZ), 118
17. Clement Desalle (SUZ), 58
18. Weston Peick (SUZ), 56
19. Kevin Strijbos (SUZ), 45
20. Les Smith (KTM), 45
Meisterschaft 450 nach 8 Nationals
Meisterschaft 250 nach 8 Nationals
1. Ken Roczen (KTM), 356 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 355
3. Marvin Musquin (KTM), 298
4. Blake Baggett (KAW), 260
5. Zach Osborne (HON), 239
6. Jason Anderson (SUZ), 202
7. Justin Bogle (HON), 178
8. Kyle Cunningham (YAM), 177
9. Jeremy Martin (YAM), 171
10. Cooper Webb (YAM), 159
11. Cole Seely (HON), 153
12. Justin Hill (KAW), 146
13. Darryn Durham (KAW), 110
14. Martin Davalos (KAW), 99
15. Joseph Savatgy (KTM), 89
16. Blake Wharton (SUZ), 85
17. Will Hahn (HON), 71
18. Adam Cianciarulo (KAW), 68
19. Alex Martin (YAM), 48
20. Dillan Epstein (KAW), 37