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Interview Jörg Lischka/MSC Fürstlich Drehna

“Das ist etwas Einmaliges”

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Lesedauer: 3 min

Am kommenden Wochenende steht ja bekanntlich der GP von Deutschland am Lausitzring an und vielen stellen sich die Frage, warum es gerade dort stattfindet, wo vorher noch kein großes MX-Rennen ausgerichtet wurde. Diese Frage wird hier zwar nicht beantwortet, dafür haben wir aber mit Jörg Lischka gesprochen, seines Zeichens Chef vom MSC Fürstlich Drehna, der motorsportlicher Ausrichter der Veranstaltung ist und somit einiges an Erfahrung mitbringt.

Doch bevor es ins Interview geht, noch der Hinweis an Euch: Am Donnerstag geht der Kartenvorverkauf zu Ende und damit die Möglichkeit günstiger an Tickets zu kommen. Also nicht lange fackeln und direkt nach dem lesen dieses Interviews auf www.mxgp.de surfen und Tickets sichern.

Was genau macht der MSC Fürstlich-Drehna beim GP am Lausitzring?

Wir sind motorsportlicher Ausrichter. Von uns kommt der Rennleiter, Uwe Petzold (ausgeliehen vom MC Jauer), die Streckensicherung und wir helfen beim Streckenbau, für den der Veranstalter die Verantwortung hat. Uns obliegt das Rennbüro, die technische Abnahme und alles vom Vorstart bis zur Zielflagge.

Wie kam es dazu, dass Ihr das durchführt?

Die Anfrage kam von Bert Poensgen (GF Lausitzring) und ich glaube, Olaf Noack hatte so eine Schnapsidee. Daraus hat sich das entwickelt bis wir nicht mehr zurück konnten und auch nicht mehr wollten.

Einige Neider bzw. negative Leute erzählen, dass der GP ein Konkurrenz-GP zu Teutschenthal werden soll. Ihr vom MSC Fürstlich-Drehna seht das aber ganz anders, oder?

Jörg Lischka begutachtet den gestrigen Streckenstatus
Jörg Lischka begutachtet den gestrigen Streckenstatus
Die ersten Aufbautage waren eher Aufbaunächte
Die ersten Aufbautage waren eher Aufbaunächte
Für die Helfer dürfte die Hitzewelle nicht gerade hilfreich sein
Für die Helfer dürfte die Hitzewelle nicht gerade hilfreich sein

Das ist richtig. Man kann dieses Rennen mit einer Veranstaltung auf einer permanenten Strecke nicht vergleichen. Das hier ist für uns etwas einmaliges. Und eigentlich für jeden Moto-Crosser ein Traum, so eine Strecke komplett neu zu bauen. Wir sehen das überhaupt nicht als Konkurrenz zu Teutschenthal. Unser Verhältnis zu den Teutschenthalern ist ungetrübt.

Was sind die größten Probleme beim Bau dieser Strecke? Wieso könnt Ihr erst so spät anfangen und warum müsst Ihr den Track nachts aufbauen?

Das größte Problem ist die Zeit für die Bauphase, weil der Lausitzring unter der Woche (exklusiv) vermietet ist. So konnten wir am Freitag erst um 18 Uhr auf das Areal. Am Samstag und Sonntag war tagsüber noch Jedermann-Fahren, das heißt, wir konnten tagsüber auch nicht an der Strecke arbeiten. Die große Unbekannte war der Boden. Wir wussten nicht, wie sich das frisch ausgebaggerte Material verhält.

Wie ist es, auf Asphalt zu bauen? Ist das für die Fahrer nicht gefährlich?

Die Stecke geht zu 80 Prozent über Wiese oder Kiesbett. Der Untergrund macht keinen Unterschied und eine besondere Gefährdung sehen wir nicht. Trockener Lehmboden ist genau so hart.

Wie weit ist die Strecke von den Zuschauern entfernt?

Im Stehplatzbereich kommt man direkt an die Strecke heran. Zwischen den Sitzplätzen und der Strecke liegt nur eine Fahrspur von ca. 20 Meter.

Welche Art von Boden wird verwendet und woher stammt dieser?

Es ist ausschließlich lehmiger Sand. Der wird von einem Ausweichparkplatz des Lausitzring ausgebuddelt und direkt an die Strecke gefahren. Es sind ca. 20.000 m³. Das entspricht ca. 1.200 LKW-Ladungen.

Wer ist für das Streckendesign verantwortlich und gibt es irgendwelche Besonderheiten im Track-Layout (z.B. Step-Ups, -downs, Dragonbacks, o.Ä.)?

Das Streckendesign kommt von Youthstream. Gebaut wird die Strecke im Auftrag des Veranstalters von Freddy Verherstraeten und Achim Mittag. Von unserer Seite ist Christian „Nitro“ Lehmann mit eingebunden. Die Strecke hat einen echten SX-Touch. Sie hat viele Sprünge, Waves-Sections, Double, Triple – sie ist insgesamt sehr technisch und dadurch abwechslungsreich. Mit den teilweise geneigten Absprüngen und Überhöhungen ergeben sich verschiedene Linien. Ich bin mir sicher, wir werden spannende Rennen in einer besonderen Atmosphäre erleben.

Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Matthias Schwarz
Textcredits
  • Matthias Schwarz