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US-Fahrerlager - Anthony Bourdon

Ein Europäer probiert sich in Amerika

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Lesedauer: 4 min

Spätestens seit dem Supercross de Paris ist Anthony Bourdon vielen Supercross-Fans ein Begriff. Seine Leistung erregte so viel Aufmerksamkeit, dass er einen Platz im amerikanischen BARX-Suzuki Team bekam. In Anaheim gab Bourdon sein Debüt im US-Supercross. 

Im Jahr 2017 begann die Profi-Karriere des Franzosen Anthony Bourdon. In diesem Jahr bestritt Bourdon auf einer Husqvarna die Europameisterschaft der Viertelklasse. Beim GP von Frankreich holte er bei seinem dritten Rennen einen beachtlichen dritten Platz. 2018 versuchte er sich dann in der MX2. Mit Platz 22 als seine persönliche Bestleistung ging der Franzose 2020 wieder zurück in die EMX250.

Parallel zu seiner Teilnahme an der EMX/MX2 ging Bourdon auch bei der nationalen französischen Super- und Motocross-Meisterschaft an den Start. Dabei entdeckte er vor allem den Supercross für sich und legte eine beachtliche Entwicklung hin. Zuletzt beendete Bourdon die französische Supercross-Meisterschaft 2023 in der 450ccm-Klasse auf Platz zwei vor Dortmunds König Cedric Soubeyras. Für die WSX-Serie und das Supercross de Paris wechselte er dann auf die kleine Maschine. „In Frankreich fahre ich normalerweise mit einer 450er. Meine Chancen in Paris ganz vorne mitzufahren waren in der 250ccm-Klasse besser.“, gab der Franzose zu. „Der zweite Grund war, dass in der Woche nach Paris das World Supercross in Melbourne anstand und ich einen Hubraumwechsel vermeiden wollte.“ 

Die WSX-Serie beendete er 2023 auf Platz acht – in Paris hingegen lief es für ihn erheblich besser. Am Samstag glänzte der ehemalige Kawasaki-Pilot mit Konstanz wie im Bilderbuch. In jeder Session belegte Bourdon Platz vier. Am Sonntag legte er dann eine Schippe drauf. In zwei Rennen überquerte er die Ziellinie als Dritter, einen Lauf behauptete er sogar für sich. In der Tageswertung am Sonntag landete er damit auf Platz drei. „Der zweite Tag war natürlich noch besser als der erste. Vor allem weil ich das zweite Rennen gewann. Es war wirklich cool, mit Tom um den Sieg zu kämpfen. Ich überholte ihn in der letzten Runde und ging als erster über die Ziellinie. Das war ein tolles Gefühl“, freute sich Bourdon.

Nach Paris, WSX und dem letzten Stopp der französischen Supercross-Meisterschaft in Lyon packte Bourdon dann schnell seine Sachen und nahm den nächsten Flieger in die Staaten. „Ich arbeitete seit September an dem US-Projekt. Ich stand mit vielen Leuten und Teams in den USA in Kontakt“, erklärte er in Paris. „Ohne Team beim US-SX an den Start zu gehen wäre für mich nicht machbar – allein schon logistisch. Die US-Teams warteten auf die Ergebnisse des Pariser Supercross. Ich denke, meine Ergebnisse zeigten, wozu ich fähig bin. Am Ende habe ich einen Platz für die Saison in den USA zu bekommen.“ Letztlich kam zwischen Bourdon und BARX-Suzuki ein Deal zustande. Seit Ende Dezember ist der französische Vize-Champion in den Staaten, um mit seinem neuen Team zu testen und zu trainieren. 

Bourdon startet dieses Jahr beim US-SX mit der #100 an der Westküste der 250ccm-Klasse. In Anaheim gab er sein Debüt. Er qualifizierte sich direkt für das Abendprogramm. Im Vorlauf sollte es genauso reibungslos weitergehen, indem er in den Top neun ins Ziel kam und sich direkt für das Main Event qualifizierte. Dieses beendete er letztlich auf Platz elf. „Mein erstes amerikanisches Supercross war wirklich aufregend! Im Main Event startete ich sehr gut“, führte er auf Instagram aus. „Ich begann das Rennen in den Top 10, machte aber in den ersten Runden einige Fehler und verlor einige Plätze.“ 

Der Schlamm von San Francisco kam ihm dann zugute. „Das waren schlammige Bedingungen, wie wir es teilweise aus den Outdoorrennen in Europa kennen“, kommentierte Bourdon den zweiten Stopp der AMA Supercross-Meisterschaft. „Bei einem Sturz im Training verletzte ich mich am Ellbogen. Die Ärzte gaben mir aber grünes Licht. Mit Platz fünf im Vorlauf qualifizierte ich mich erneut direkt für das Main Event. Ich erwischte einen guten Start und lag zu Anfang des Rennens auf Platz zwei. Im Zweikampf mit RJ Hampshire stürzte ich. Später würgte ich das Motorrad noch ab und verlor einige Plätze. Am Ende fuhr ich bis auf Platz sechs vor.“ Hätte Bourdon es geschafft, beide Fehler zu vermeiden, wären die Chancen auf ein Podium durchaus realistisch gewesen. 

Nach San Francisco katapultierte sich der Suzuki-Pilot in der Meisterschaft auf Platz sechs. Bislang ist seine Leistung in den Staaten sehr vielversprechend. Ein Schlammrennen beim Supercross rüttelt die Ergebnisse gerne mal durch, dennoch erzielte Bourdon in seinem zweiten US-SX jemals eine Top-10-Platzierung und qualifizierte sich bislang für jedes Main Event auf direktem Weg. Es bleibt abzuwarten, wie sich der französische Vize-Champion in den Staaten entwickelt. 

Kai Schulte-Lippern
Kai Schulte-Lippern
Fotocredits
  • Ray Archer
  • Anthony Bourdon
  • LeBigUSA
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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