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AMA Pro Motocross Championship 2023 in Pala - Fahrerstimmen

Ein Traumauftakt für Honda in Pala

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Lesedauer: 7 min

Am Pfingstwochenende war der Fox Raceway im kalifornischen Pala im Rahmen der diesjährigen SuperMotocross World Championship der Schauplatz für die Auftaktrunde der AMA Pro Motocross-Meisterschaft 2023. Dabei wurde mit besonderer Spannung der erste Auftritt von Jett Lawrence bei den „Big Boys“ der Klasse 450MX erwartet.

Das Debüt des erst 19 jungen Australiers hätte für ihn und das Honda-Werksteam HRC nicht besser vonstattengehen können, unterstrich es doch, dass der 250MX-Champion der letzten beiden Jahre auch mit dem 450ccm-Bike bestens umzugehen weiß. Zudem verfügt Honda nun wieder über gleich über zwei Piloten, die erfolgreich in der großen Hubraumkategorie um den Titel fahren können.

Jett Lawrence: „Aber das Einzige, was ich sehen konnte, war, dass die #23 noch näher dran war als zuvor!“

Der Australier Jett Lawrence hatte schon beim letztjährigen MXoN bewiesen, dass er sich nicht nur auf der kleinen Honda-Werksmaschine, sondern auch auf der 450ccm-Honda wohlfühlt. Dies bewies „Jettson“ dann auch bereits im Zeittraining, in welchem er sich die Poleposition für die Wertungsrennen sichern konnte und dabei sogar mehr als zweieinhalb Sekunden schneller als der Rest der Konkurrenz war. Seine gute Ausgangsposition nutzend, gelang es ihm nicht nur in beiden gewerteten Durchgängen den Kampf um den Holeshot zu seinen Gunsten zu entscheiden, sondern auch die Führung jeweils vom ersten bis zum ltzten Meter zu behaupten. Damit bestand sein Debüt nur aus ersten Plätzen und dem Red Plate des meisterschaftsführenden für das nächste Rennen.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Pala - Fahrerstimmen
Die Konkurrenz bekam nur sein Hinterrad zu sehen: Jett Lawrence

„Ich habe einen Tag wie diesen definitiv nicht erwartet. Ich war mit bewusst, was ich kann und wo ich stehe, aber in dieser Klasse ist jeder schnell und fit. Im zweiten Rennen habe ich immer wieder über die Schulter geschaut, weil ich dachte, dass ich mich absetzen kann. Aber das Einzige, was ich sehen konnte, war, dass die #23 noch näher dran ist als zuvor! Solche Zweikämpfe machen mir Spaß, denn sie machen mich zu einem besseren Fahrer und zeigen mir, wie gut ich mit dem Druck umgehen kann. Ich wusste, dass Chase nicht locker lassen wird. Es waren lange 35 Minuten, aber es war toll, einen sauberen Kampf zu haben. Ich erwarte, dass die ganze Saison ein solches Schachspiel sein wird, und es ist schön, die erste Runde zu gewinnen.“

Chase Sexton: „Im ersten Lauf fuhr ich einfach schlampig, aber ich steigerte mich im Laufe des Tages und fühlte mich immer wohler.“

Chase Sexton (Honda), der Teamkollege des derzeitigen Meisterschaftsführenden, ist nach seinem Supercross-Titel 2023 und der knapp verpassten MX-Meisterschaft im letzten Jahr ein heißer Titelkandidat für die diesjährigen US-Nationals. Im ersten Lauf ging Sexton als Vierter um die Startkurve. Im Rennen machte er dann die entscheidenden Überholmanöver, um als Zweiter ins Ziel zu kommen. Im zweiten Lauf jagte Sexton seinen Teamkollegen das ganze Rennen über, nachdem er bereits in der Startrunde an Dylan Ferrandis (Yamaha) vorbeigehen konnte. Jedoch gelang es Sexton nicht, Jett Lawrence zu überholen, weshalb er erneut als Zweitplatzierter ins Ziel kam. 

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Pala - Fahrerstimmen
Fand keinen Weg an seinem Teamkollegen vorbei: Chase Sexton

„Wir haben einen soliden Start hingelegt. Zu Beginn des Tages hatte ich nicht das Gefühl, dass ich den Speed habe, und der Sturz im Training hat mein Selbstvertrauen nicht wirklich gestärkt. Im ersten Lauf fuhr ich einfach schlampig, aber ich steigerte mich im Laufe des Tages und fühlte mich immer wohler. Im zweiten Rennen fühlte ich mich wie letztes Jahr im Freien Training. Wir müssen einfach weiter Vertrauen in uns aufbauen und das Motorrad noch besser machen. Ich bin bereit, diesen Kampf bis zum Ende zu führen.“

Dylan Ferrandis: „Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich bei der ersten Meisterschaftsrunde auf dem Podium stehen würde, hätte ich ihm gesagt, dass er träumt.“

Nach seiner langen Verletzungspause während der Supercross-Meisterschaft, kam Dylan Ferrandis bestens vorbereitet und frisch zum ersten Outdoor-Rennen. Einen 450MX-Titel konnte der Star Racing Yamaha-Pilot in der Vergangenheit bereits für sich behaupten und ein zweiter ist das Ziel für dieses Jahr. Ferrandis zeigte in beiden Läufen eine solide Leistung. Jeweils von Anfang an in den Top 3 unterwegs, konnte der Franzose zwar das Tempo der beiden Honda-Jungs nicht mitgehen, aber er bewahrte einen kühlen Kopf. Somit kam er beide Male als Dritter ins Ziel.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Pala - Fahrerstimmen
Fuhr mit solider Leistung aufs Podium: Dylan Ferrandis

„Es ist immer gut, auf dem Podium zu landen, und ich habe das heute nicht erwartet. Im Qualifying hatte ich mit dem Motorrad und dem neuen Chassis ein wenig zu kämpfen. Ich wollte mich wohler fühlen, und daran haben wir den ganzen Tag gearbeitet. Das Motorrad wurde von Session zu Session besser. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich in der ersten Meisterschaftsrunde auf dem Podium stehen würde, hätte ich ihm gesagt, dass er träumt. Aber alle haben wirklich hart gearbeitet, also war es gut, ihnen mit einem Podium etwas zurückzugeben und ein paar gute Punkte zu holen.“

Hunter Lawrence: „Auf dieser Strecke ist es so schwierig, sich durch das Feld zu kämpfen.“

Nachdem Hunter Lawrence in der diesjährigen Supercross Saison frühzeitig den Titel in der 250SX-Ostküstenmisterschaft für sich behaupten und auch bereits die 250MX-Meisterschaft des letzten Jahres in den Top 3 abschloss, gehört er zweifelsohne in der diesjährigen Outdoor-Saison zu den Titelfavoriten der Viertelliterklasse. Nachdem er das Zeittraining mit der drittschnellsten Rundenzeit beendet hatte, erwischte der Honda-Werkspilot im ersten Rennen hatte einen miserablen Start und musste sich von aus dem Mittelfeld nach vorn arbeiten. In den letzten Minuten schaffte Hunter es dann noch mit einem beachtlichen Speed bis auf Platz drei vorzufahren und kam knapp hinter dem Sieger RJ Hampshire (Husqvarna) und Maximus Vohland (KTM) als Dritter ins Ziel. Im zweiten Lauf wurde er seine Favoritenrolle gerecht. Das Gatter fiel, er holte sich den Holeshot und überquerte mit einem entsprechenden Vorsprung als Laufsieger die Ziellinie. In Summer ergab das für den älteren der Lawrence-Brüder den Tagessieg.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Pala - Fahrerstimmen
Machte den Honda-Auftakterfolg mit seinem Tagessieg in der Viertelliterklasse komplett: Hunter Lawrence

„Im ersten Durchgang habe ich einfach genommen, was ich kriegen konnte. Ich habe so weit gepusht, wie es die Strecke zuließ, aber ich wollte kein großes Risiko eingehen. Im zweiten Lauf habe ich mich sehr auf den Start konzentriert. Ich wusste, dass ich das brauchte, um mir das Leben leichter zu machen. Auf dieser Strecke ist es so schwierig, sich durch das Feld zu kämpfen. Wenn man erst einmal in einen Rhythmus gekommen ist, ist es sehr schwer, den Hammer fallen zu lassen und die Jungs abzuschütteln. Ich bin begeistert von der Art und Weise, wie wir in die Saison gestartet sind, und ich kann es kaum erwarten, so weiterzumachen.“

Haiden Deegan: „Ich wusste, dass ich den Speed habe.“

Wie beim erstplatzierten Hunter Lawrence hatte der Rookie Haiden Deegan auf seiner Star-Racing-Yamaha große Probleme im ersten Moto. Schon in der ersten Runde machte Deegan einen Fehler und ging zu Boden. Von Platz 15 aus musste er das Rennen wieder aufnehmen. Mit dem Selbstbewusstsein aus der diesjährigen Supercross-Meisterschaft drehte Deegan so sehr am Gashahn, dass er bis Platz sechs vorfahren konnte. Im zweiten Lauf hatte auch der 17-Jährige einen besseren Start und lag nach den ersten Kurven in den Top Drei. Nach einem spannenden Zweikampf ging Deegan auch noch am KTM-Werksfahrer Tom Vialle auf Platz zwei vorbei. Mit dieser tollen Leistung holte er sich bei seinem ersten Outdoor-Rennen direkt den zweiten Platz auf dem Tagspodium.

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Hatte den Speed für den zweien Tagesrang: Haiden Deegan

„Heute war definitiv ein guter Tag. Im ersten Durchgang hatte ich keinen guten Start, also habe ich gepusht und war etwa auf Platz acht, als ich mit jemanden kollidierte und stürzte. Ich kämpfte mich wieder auf den sechsten Platz vor. Ich wusste, dass ich den Speed habe, also hatte ich im zweiten Lauf einen besseren Start und konnte mich bis auf den zweiten Platz vorarbeiten, um dann den zweiten Gesamtrang zu erreichen. Das war ein toller Start in die Saison.“

RJ Hampshire: „Ich war mit einigem Abstand Letzter.“

Abgeleitet von seinen Leistungen aus der Supercross-Saison ist auch RJ Hampshire einer der diesjährigen Titelfavoriten und einer der größten Konkurrenten für Hunter Lawrence. In Lauf eins zeigte der Mann mit der Startnummer #24, dass er die Rolle voll erfüllt und holte sich nach einem guten Start den Laufsieg. Im Rennverlauf unterlief ihm aber ein kleiner Fehler, durch den Shimoda und Vohland aufschließen konnten. Gegen Ende konnte Hampshire sich dann aber doch absetzen und den ersten Lauf gewinnen. Im zweiten Durchgang lief es nicht so gut. Beim Start und wenig später ging er zu Boden. Von ganz hinten musste er das Feld aufrollen, aber auch dabei ging er noch ein drittes Mal zu Boden. In der letzten Runde war es ihm möglich, sich auf Platz elf vorzuschieben. Mit einem 1-11-Ergebnis reichten die Punkte für Gesamtrang drei aus.

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Trotz Sturzserie im zweiten Rennen noch auf dem Tagespodium: RJ Hampshire

„Ich war sehr nervös, für die erste Runde der Outdoors, hierher zu kommen und Rennen zu fahren. Es begann mit einem großartigen Start im ersten Lauf. Ich habe mich noch nie so gut gefühlt wie in dem Moment, weil sich alles so einfach anfühlte und ich nicht wirklich aus meiner Komfortzone herauskommen musste. Im zweiten Durchgang wollte ich das Gleiche versuchen, und das ging nicht auf. Ich habe den Start verpatzt, lag noch einigermaßen gut, aber die zweite Kurve war ein Chaos und ich ging zu Boden. Ich konnte danach gleich ein paar Überholmanöver starten, und dann hat jemand anderes ein bisschen zu viel Gas gegeben, und ich habe seinen Hinterreifen gestreift, als ich den steilen Hügel hinauffuhr. Dann hatte ich alle Hände voll zu tun. Ich war mit einigem Abstand Letzter. Ich wusste, dass ich vieles gut machen musste, und ich habe Vollgas gegeben. Ich wusste nicht, ob ich eine Chance auf das Podium hatte. Gegen Ende hatte ich noch einen kleinen Sturz, aber insgesamt bin ich mit dem ganzen Tag sehr zufrieden. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Motorrad, mit unserer Mentalität und damit, wo wir stehen. Es wird ein gutes Jahr und ich bin verdammt stolz auf dieses Team.“

Alle Ergebnisse des Fox Raceway National im Detail ››

Die Highlights aus den Wertungsrennen beim Fox Raceway National ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jeff Kardas
  • Align Media
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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