Grund dafür war nicht zuletzt die sandige Strecke in Freestone, die kaum eine Passage zum Verschnaufen ließ und die Jungs ihre Bikes fast permanent auf Vollgas umher prügelten. Clevere Teams hatten extra große Tanks montiert, andere blieben unterdessen am Ende wegen Spritmangels liegen. Eine Hitze- und Benzinverbrauch-Schlacht also, aus der am Ende Tyla Rattray und Chad Reed als Winner hervorgingen.
450: Reed nutzt Dungeys Pech
Die üblichen Verdächtigen also an der Spitze? Jein. Denn zum ersten Lauf der 450er preschte zunächst Christian Craig aus dem Lucas Oil Troy Lee Honda Team nach vorne und hielt die Spitze auch eine Zeit, ehe Comebacker Christophe Pourcel auf seinem neuen Arbeitsgerät Motoconcepts Yamaha sich an Craig heranfuhr. Chad Reed hielt sich zunächst auf Rang drei, ehe Pourcel aufgrund von Abstimmungs- und wohl auch etwas Konditionsproblemen innerhalb weniger Runden nach hinten durchgereicht wurde. Genau umgedreht machte es Ryan Dungey, der sich nach einem sehr miesen Start langsam in Richtung Spitze arbeitete. Dungey war dran an Reed, schaffte es allerdings nicht an dem Australier vorbei und musste sch mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Der Zieleinlauf des ersten Laufes: Reed, Dungey, Villopoto (der durch eine Grippe etwas geschwächt war), Millsaps und Craig. Kevin Windham musste derweil seine Honda während des Rennens in die Pits fahren, da sein Motor drohte überzukochen.
Der zweite Lauf sollte schließlich etwas dramatischer werden: Zunächst holte sich Dungey die Führung seines Teamkollegen Brett Metcalfe und machte sich an der Spitze beinahe auf und davon. Doch Reed war ihm schnell auf den Fersen, stürzte allerdings, als er eine andere Linie wählte als bisher gewohnt. Dadurch schien der Sieg für Dungey eine sichere Sache, doch zwei Runden vor Schluss verweigerte die Suzuki von ihm den Dienst und Dungey musste sein Arbeitsgerät in Richtung Ziel schieben, in der Hoffnung noch ein paar Punkte zu ergattern. Ob ein technischer Defekt oder Spritmangel zum Ausfall Dungeys führten, konnte von offizieller Seite noch nicht mitgeteilt werden. Damit hatte Reed natürich leichtes Spiel und gewann auch den zweiten Lauf, diesmal vor einem starken Davi Millsaps, Ricky Dietrich und Ryan Villopoto.
250: Der "Styla" siegt in der Hitze
Das zweite US-National für MX2-Weltmeister Marvin Musquin war schneller zu Ende als ihm recht war: Noch in der zweiten Kurve legte sich vor ihm Justin Barcia in den Dreck, Musquin konnte nicht mehr ausweichen und bekam von der umgekippten Honda einen heftgen Schlag an den Kopf. Dem nicht genug, brach er sich bei dem Sturz auch noch ein paar Knochen in der Hand und demolierte seinen Daumen. Eine bittere Pille für den Franzosen, da er locker acht Wochen ausfallen wird. "Ich bin schwer enttäuscht, zumal es nicht meine Schuld war, dass ich gestürzt bin", so der geknickte Marvin nach dem Race. Den ersten Lauf gewann schließlich Dean Wilson, der seine Schmach aus dem Vorjahr (er verschenkte seinen Sieg in Freestone, nachdem er kurz vor dem Ziel zwei Kontrahenten passieren ließ, im Irrglaube es wären Überrundete) wieder gut machte. Platz zwei für Wilsons ProCircuit-Teamkollege Tyla Rattray und Kyle Cunningham.
Im zweiten Rennen der 250er schoss wie schon im ersten Race Justin Barcia als schnellster aus dem Gatter und schon bald gab es einen weiteren Wilson/Barcia-Fight an der Spitze zu sehen. Doch Wilson musste zu Boden, als er bei einem Überholversuch mit Barcia kollidierte. Die Chance für Rattray, der sich nun neben Wilson sogar noch Barcia an der Spitze schnappte und sich mit dem Laufsieg den Overall-Gewinn sicherte. Styla on the run!
WMX: Fiolek schlägt zurück
Auch die Ladies der WMX-Serie waren in Freestone mit von der Partie, hier setzte sich Ashley Fiolek vor Tarah Gieger und Mariana Balbi durch.
Ohne Pause ging es nach dem US-Nationalauftakt in Hangtown bereits am vergangenen Wochenende in Freestone zur zweiten Runde. Bei texanischer Hitze wurden nicht nur die Kondition, sondern auch die Bikes hart auf die Probe gestellt.
Dabei crashte die Overall-Winnerin Fiolek noch ziemlich hart während des Trainings und war sich noch nicht einmal sicher, ob sie das Race überhaupt antreten könnte. Und zu allem Überfluss fuhr ihr auch noch Jessica Patterson in den Rücken, als Ashley ihren Motor abwürgte. Die Folge war ein Crash bei dem beide zu Boden gingen, doch Ashley rappelte sich wieder auf und fuhr auf Rang zwei, während es Patterson nur noch auf Rang 13 schaffte.