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AMA Pro Motocross Championship 2023 in Mechanicsville - Fahrerstimmen

Hondas perfektes Jahr rückt immer näher

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Lesedauer: 7 min

Am vergangenen dritten Augustwochenende stand mit dem in Mechanicsville, Maryland, ausgetragenen Budds Creek National das vorletzte Aufeinandertreffen der diesjährigen AMA Pro Motocross Meisterschaft auf dem Plan.

AMA Pro Motocross Championship 2023 in Mechanicsville - Fahrerstimmen
Budds Creek National in Mechanicsville, Maryland

Bei den „Big Boys“ der Klasse 450MX stand zwar schon im Vorfeld der Titelträger des Jahres 2023 fest, doch einige Fahrer versuchen hier noch weitere Punkte für die Qualifikation zu den im September anstehenden Finalrunden SuperMotocross-Weltmeisterschaft zu sammeln. Aber auch der frischgebackene Champion Jett Lawrence arbeitete noch an einem Ziel für die diesjährige Outdoor-Meisterschaft. In der Viertelliter-Klasse 250MX steht die Titelentscheidung hingegen noch aus. Dabei wurden vor allem Hunter Lawrence, Justin Cooper und Haiden Deegan wurden vor dem Wochenende als mögliche Anwärter des Titels gehandelt. Budds Creek hatte großen Einfluss auf den Titelkampf.

Jett Lawrence: „Als wir uns dem Ziel näherten, fing ich an, Fehler zu machen, aber letztlich habe ich den Sieg über die Linie gebracht.“

Der australische Honda-Werkspilot Jett Lawrence hat sich bereits vorzeitig den Titel gesichert, hat aber zusätzlich noch die Möglichkeit, seine Rookie-Saison durch den Gewinn jedes einzelnen Wertungsrennens der MX-Meisterschaft sein Rookie-Jahr in der 450MX als „perfekte Saison“ zu krönen. Dabei erwische der 20-Jährige im ersten Wertungsrennen zum ersten Mal in Saison trotz Poleposition keinen guten Start und war zunächst im Mittelfeld gefangen. In einer beeindruckenden Aufholjagd überholte er Fahrer wie Jason Anderson (Kawasaki) und Aaron Plessinger (KTM), um die Ziellinie am Ende der 30 Minuten plus zwei Runden als Erster zu überqueren. Im zweiten Lauf holte er den Holeshot, wurde in Führung liegend zweimal von seinem Teamkollegen Chase Sexton unter Druck gesetzt und überquerte erneut als Erster die Ziellinie. Damit hält er seine Chancen auf die „perfekten Saison“ weiter aufrecht.

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Gewann mit den Laufsiegen 19 und 20 das zehnte National in Folge: Jett Lawrence

„Ich war in diesem Jahr sehr konstant bei meinen Starts, hatte aber heute im ersten Moto ein Problem. Es war definitiv anders und so musste ich auf einer so harten Strecke ziemlich vorausschauend fahren, um zu überholen. Der zweite Durchgang begann viel einfacher, aber Chase hat mich zum Ende hin richtig gepusht. Als wir uns dem Ziel näherten, fing ich an, Fehler zu machen, aber letztlich habe ich den Sieg über die Linie gebracht. Ich bin mit meinem Tag insgesamt zufrieden, aber es wird Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen und zu sehen, ob wir das beim Ironman beibehalten können.“

Aaron Plessinger: „Es ist viel einfacher, das Tempo der Jungs mitzugehen, wenn man von Anfang an vorn dabei ist.“

Der Red Bull KTM-Pilot Aaron Plessinger erwischte im ersten Lauf einen sehr guten Start und begann das Rennen als Dritter. Wenig später führte Plessinger das Feld für ein paar Runden an, wurde aber zuerst von Jett Lawrence, dann von Jason Anderson (Kawasaki) und schließlich von Dylan Ferrandis (Yamaha) überholt. Im zweiten Rennen lieferte er sich einen spannenden Zweikampf mit Justin Barcia (GASGAS), in dem er sich den am Ende des Rennens dritten Platz sicherte. Mit einem 4-3-Resultat landete er in der Gesamtwertung auf Platz zwei.

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Konnte einmal mehr vorn mitfahren: Aaron Plessinger

„Meine heutigen Starts waren gut, und es ist viel einfacher, das Tempo der Jungs mitzugehen, wenn man von Anfang an vorn dabei ist. Ich habe im ersten Lauf lange geführt, baute dann aber zum Ende hin ab und bin Vierter geworden. Der zweite Durchgang war ein echter Kampf. Ich glaube, wir kämpften zu viert um die Plätze, und ich schaffte es Justin zu überholen, was mir freie Bahn verschaffte, um als Dritter ins Ziel zu kommen. Der zweite Platz in der Gesamtwertung fühlt sich großartig an. Die Fans waren fantastisch, und ich freue mich darauf, die Saison nächstes Wochenende stark abzuschließen!“

Jason Anderson: „Ich musste heute hart arbeiten.“

In seinem sechsten Outdoor-Rennen seit seiner in der SX-Saison zugezogenen Nackenverletzung fuhr Jason Anderson auf seiner Werks-Kawasaki zum zweiten Mal aufs Podium. Im ersten Lauf begann er das Rennen auf Platz neun liegend. In den folgenden 30 Minuten plus zwei Runden zeigte Anderson einen guten Speed und beendete das Rennen als Zweitplatzierter. Im zweiten Moto lag er nach dem Start auf Position acht und kämpfte sich im Rennverlauf auf Platz fünf vor. Die auf den Rängen drei und vier liegenden Barcia und Plessinger überholte er nicht mehr, sodass er sich letztlich mit Rang fünf begnügen musste. Dennoch reichte es, um das Tagespodium abzurunden.

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Fuhr zum zweiten Mal Podium in dieser MX-Saison aufs Podium: Jason Anderson

„Ich habe das Gefühl, dass ich immer besser werde. Ich musste heute hart arbeiten und mich ein paar Mal von hinten nach vorn kämpfen. Es ist ein gutes Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen. Wir müssen einfach weiter an einem Strang ziehen.“

Chase Sexton: „Auch wenn ich nie schwer gestürzt bin, bin ich heute definitiv viel hingefallen.“

Die übliche Geschichte des Honda-Piloten Chase Sexton ging auch in Budds Creek weiter. Im ersten Lauf machte der Mann mit der Startnummer #23 zwei Fehler: In der ersten Runde ging er zu Boden und wenig später kam er von der Strecke ab. Schließlich kam er als Neunter ins Ziel. Im zweiten Moto lief es zu Beginn besser. Ein weiteres Mal war er dicht am Hinterrad seines Teamkollegen Lawrence, ging dann ein weiteres Mal zu Boden. Am Ende kam er noch als Zweiter ins Ziel, war aber in der Tagesendabrechnung als Viertplatzierter wiederzufinden.

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Zu oft am Boden: Chase Sexton

„Ich verlasse Budds Creek mit gemischten Gefühlen. Auch wenn ich nie schwer gestürzt bin, bin ich heute definitiv viel hingefallen. Ich habe das Gefühl, dass ich im zweiten Durchgang zu einem besseren Fahrstil gefunden habe, und wenn ich das in den Ironman mitnehmen kann, wäre das ein großes Plus. Insgesamt war es ein sehr harter Tag, aber ich bin froh, dass ich ihn mit einer guten Platzierung beenden konnte.“

Hunter Lawrence: „Es war auf jeden Fall ein seltsamer Tag mit zwei Starts im ersten Durchgang.“

Mit einem zehnten Platz im Zeittraining begann der Tag in Mechanicsville für den Führenden in der 250MX-Meisterschaft Hunter Lawrence (Honda) nicht besonders vielversprechend. Das erste Rennen nahm er als Fünfter auf, doch eine Rennabbruch gab ihm die Möglichkeit auf einen besseren Start. Nach dem Neustart lag Hunter in den Top 3, musste aber nach einem aggressiven Blockpass von Justin Cooper (Yamaha) seinen zweiten Platz abgeben. Zwar konnte er den Führenden Cooper nicht mehr einholen, ging aber noch an Jalek Swoll (Husqvarna) vorbei und beendete das Rennen als Zweiter. Im zweiten Lauf kam Lawrence als Dritter aus der ersten Kurve, überholte in der zweiten Kurve Cooper und nahm dann die Verfolgung des Führenden Austin Forkner (Kawasaki) auf. Hunter übernahm wenig später die Spitzenposition und überquerte letztlich die Ziellinie als Erster. Die Plätz zwei und eins bescherten ihm den Sieg in der Tageswertung.

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Führung in der Meisterschaft gefestigt: Hunter Lawrence

„Es war auf jeden Fall ein seltsamer Tag mit zwei Starts im ersten Durchgang. Es war wirklich so, als würde man zwei kurze Sprints hintereinanderfahren. Ich bin froh, dass wir das ausnutzen konnten und auf dem Podium gelandet sind, aber ich bevorzuge lange Motos. Wenn wir in das letzte Rennen der Saison gehen, wissen wir, wo wir stehen, und dass wir nichts drastisch ändern müssen. Wir haben eine Strategie und werden uns darauf konzentrieren, diese bis zum Ende durchzuziehen. Ich freue mich darauf, diese Serie stark zu beenden und mich dann aufs SuperMotocross zu fokussieren.“

Justin Cooper: „Ich habe alles getan, was ich konnte.“

Justin Cooper ist noch immer ein heißer Kandidat im Kampf um den Titel und verfolgt immer noch das Ziel eines Tagessiegs in dieser Saison. Im ersten Rennen machte er keine Gefangenen, als er durch einen fairen, aber aggressiven Blockpass Hunter Lawrence überholt hat. Wenig später ging er an Swoll vorbei und sicherte sich den Laufsieg. Im zweiten Lauf wurde er bereits in der zweiten Kurve von Lawrence überholt. Cooper überholte Forkner und fuhr die schnellste Rundenzeit. Trotz alledem reichte es nicht aus, um an Lawrence vorbeizugehen. In Summe ergab das 1-2-Resultat für Cooper einen weiteren zweiten Platz in der Tagesendabrechnung.

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Weiterhin ohne Tagessieg: Justin Cooper

„Heute habe ich alles gegeben, was ich hatte. Ich war Zweiter, aber Hunter war wirklich gut unterwegs und habe versucht, die Lücke zu schließen, wurde aber dabei etwas unsicher. Ich habe alles getan, was ich konnte. Wir werden sehen, was wir nächstes Wochenende machen können.“

Jo Shimoda: „Das hat die Dinge da draußen manchmal etwas unübersichtlich gemacht.“

Dass das Pro Circuit Kawasaki-Team mit dem neuen Motorrad sehr gut zurechtkommt, ist bei den Rennen nicht zu übersehen. Im ersten Lauf kämpfte Jo Shimoda mit Haiden Deegan (Yamaha) um den Holeshot. Der Neustart half dem Japaner nicht wirklich weiter. Nach einem durchwachsenen Start kam er nur als Siebter ins Ziel. Im zweiten Moto hatte er einen besseren Start und befand sich nach der zweiten Kurve auf Platz fünf. Shimoda machte nachfolgend viel Boden gut. Im Zweikampf mit seinem Teamkollegen Austin Forkner (Kawasaki) holte er sich am Ende des zweiten Wertungslaufs Platz drei. Damit rundete Shimoda das Tagespodium mit Gesamtplatz drei ab.

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Falsche Reifenwahl: Jo Shimoda

„Die Strecke war hart. Ich habe mich für einen Schaufelreifen entschieden, um den Start zu erleichtern, aber das hat die Dinge da draußen manchmal etwas unübersichtlich gemacht. Ich freue mich über einen weiteren Podiumsplatz und darauf, die Saison nächste Woche abzuschließen.“

Haiden Deegan: „Das Leben macht es einem nicht immer einfach.“

Nach dem Desaster des vorangegangenen Wochenendes sollte es für den Yamaha-Piloten Haiden Deegan in Mechanicsville nicht besser laufen. Im ersten Lauf kämpfte Deegan um den Holeshot und übernahm später im Rennen die Führung. Beim Neustart ging er in der ersten Kurve zu Boden und nahm das Rennen als Letzter auf. Trotz Kampf kam er nur als Sechzehnter statt als Führender ins Ziel. Im zweiten Durchgang ging Deegan einmal zu Boden, schaffte es aber noch die Ziellinie als Fünfter zu überqueren. Die Platzierungen in Budds Creek führten dazu, das Deegan zu viele Punkte auf Hunter in der Meisterschaft verlor. Mit nun 62 Punkten ist der Rückstand des einst stärksten Konkurrenten des Australiers zu groß, da kommendes Wochenende nur noch maximal 50 Punkte vergeben werden können. Dennoch eine beachtliche Rookie-Saison, wenn man bedenkt, dass Deegan zu Beginn des Jahres noch in der Klasse SX-Futures gestartet ist!

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Muss Titelhoffnungen begraben: Haiden Deegan

„Das Leben macht es einem nicht immer einfach, das kann ich sagen. Aber ich kann nur weiterkämpfen.“

Alle Ergebnisse des Budds Creek National im Detail ››

Die Highlights der Wertungsrennen ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jeff Kardas
  • Jeff Karadas
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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