Jett Lawrence stoppte die Siegesserie von Eli Tomac beim Daytona Supercross. Wenige Sekunden bevor das Gatter fiel, arbeiteten die Mechaniker noch an seiner Honda. Es schien so, als würde “Jettson” das Feld von hinten aufräumen müssen.
Das Daytona Supercross ist eines der prestigeträchtigsten Rennen des gesamten Monster Energy AMA Supercross Meisterschaft. Die Strecke besteht aus sehr loser Erde und fährt sich sehr schnell aus. Spurrillen tiefer als Fußrasten sind keine Seltenheit. In diesem Jahr hatten die Piloten mit immer wiederkehrendem Regen zu kämpfen. Manche Fahrer ließen zum Schutz ihrer Reifen sogar die Einführungsrunde vor dem Main Event ausfallen. Honda legte sich für das Main Event eine andere Strategie zurecht.
Jett Lawrence gewann seinen Vorlauf und rollte damit als einer der ersten ans Gatter. Die Zeit, in der sich seine Kontrahenten neben ihm einfanden, nutzte man mit einem Radwechsel. Christien DuCharme bockte Lawrences Honda auf, löste die Achse und baute einen neuen sauberen Reifen ein. Das Motorrad wurde mit einem Reifenschutz ums Hinterrad an den Start geschoben. Als DuCharme den Reifenschatz lösen wollte, fand er aber den Verschluss nicht – die Rennleitung läutete bereits die letzten 30 Sekunden bis zum Fall des Gatters ein. Lawrence Mechaniker blieb ruhig und entfernte den Reifenschutz nur wenige Sekunden vor Beginn des Main Events.
Lawrence stellte seine Professionalität einmal mehr unter Beweis. Für die Zuschauer sah es zunächst aus, als ließe er sich davon nicht beirren. “Am Start bin ich total ausgeflippt”, widersprach er im Interview. “Ich bin froh, dass ich einen guten Start erwischt habe, mich beruhigen konnte und wieder ins Rennen gegangen bin.” Als das Gatter fiel, kam er gut weg und begann das Rennen unter den Top fünf. Schnell arbeitete er sich auf Platz drei vor. In der Zwischenzeit setzten sich Eli Tomac (Yamaha) und Chase Sexton (KTM) ein wenig ab. Schnell verkürzte der Honda-Pilot den Abstand zu den beiden Führenden. In einer Sprungkombination überholte “Jettson” dann Tomac und zwei Kurven später Sexton. Anschließend nutzte er die restliche Zeit, um seine Führung auf letztlich sechs Sekunden aus.
“Es ist großartig, mein erstes Rennen auf einer 450er in Daytona zu gewinnen”, freute sich Lawrence. “Ich habe mich den ganzen Tag über gut gefühlt. Wie ich schon am Press-Day sagte: Wir sind hierher gekommen, um die Führung weiter auszubauen. Ich bin froh, dass ich hier einen weiteren Sieg einfahren konnte. Jetzt hoffe ich nur, dass es in den nächsten Rennen so weitergeht. Ich habe aus meinen Fehlern in Arlington gelernt. Das habe ich heute gezeigt und ich bin bereit für die nächsten Rennen. Daytona zu gewinnen bedeutet mir sehr viel. Es ist wie ein Heimrennen für mich. Ich muss mich bei den Zuschauern bedanken, sie sind toll.”
