Auch wenn beim Thunder Valley National nicht, wie von vielen erhofft, der zweite Tagessieg für Ken Roczen heraussprang, so konnte der Red Bull KTM-Werkspilot aus Thüringen in Lakewood, Colorado dennoch seine Führung in der 250er Klasse mit einem 1-3-Ergebnis behaupten. Aus dem zweiten Aufeinandertreffen im Rahmen der Lucas Oil AMA Pro Motocross Championship 2013 gingen Ryan Villopoto (450) und „Lokalmatador“ Eli Tomac (250) als Tagessieger hervor.
250: Roczen und Tomac teilen sich die Laufsiege
In der 250er Klasse bot sich nach der Qualifikation ein ähnliches Bild wie schon beim Meisterschaftsauftakt in Sacramento, Kalifornien. Eli Tomac (GEICO Honda) untermauerte erneut mit fast überirdischen Rundenzeiten seinen Anspruch auf den Sieg, mit denen er nicht nur in seiner Hubraumklasse gut anderthalb Sekunden schneller war als die Konkurrenz – den zweitschnellsten 250er Ken Roczen eingeschlossen, sondern sich auch locker unter den ersten Vier der 450er Klasse hätte einsortieren können.
Doch beim Start zum ersten Wertungslauf war es nicht Tomac sondern sein Teamkollege Zach Osborne, der die Nase in der ersten Kurve vorn hatte. Osborne sicherte sich den Holeshot und führte mit Marvin Musquin, Ken Roczen und Tomac am Hinterrad die 40-köpfige Fahrermeute in die erste Runde. Doch Osbornes Zeit an der Spitze war nur von begrenzter Dauer, noch im ersten Umlauf übernahm K-Roc das Kommando, welches er anschließend bis ins Ziel nicht mehr aus den Händen geben sollte.
Während sich Roczen zunächst ein wenig von seinen Verfolgern absetzen konnte, gelang es Tomac in der zweiten Runde an Osborne vorbei auf Rang 2 vorzurücken, wohingegen „Ozzy“ nach einem anschließenden Sturz sogar auf den sechsten Platz abrutschte. Der Abstand zwischen den beiden Fahrern an der Spitze blieb anschließend lange Zeit relativ konstant, bevor Tomac diesen gegen Mitte des Rennens langsam auf knapp zwei Sekunden reduzierte.
Insbesondere der Puls der deutschen Fans schoss dann noch einmal fast ins Unermessliche, als K-Roc in den letzten beiden Runden von einem überrundeten Fahrer aufgehalten wurde und es dadurch Tomac gelang, bis fast ans Roczens Hinterrad aufzurücken. Doch der Thüringer hatte diesmal das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, in der letzten Runde rutschte Tomac das Bike weg, wodurch Kenny am Ende seinen dritten Laufsieg in Folge einstreichen konnte während Tomac mit sieben Sekunden Rückstand mit Platz zwei vorlieb nehmen musste.
Ergebnisse Klasse 450 (*)
Ergebnisse Klasse 250 (*)
Rennen 1
1. Ryan Villopoto (KAW), 17 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +10.175
3. Justin Barcia (HON), +22.124
4. Trey Canard (HON), +40.035
5. Clement Desalle (SUZ), +43.203
6. Mike Alessi (SUZ), +54.033
7. Tyla Rattray (KAW), +56.210
8. Josh Grant (YAM), +58.678
9. Malcolm Stewart (HON), +1:00.044
10. Kevin Strijbos (SUZ), +1:03.133
11. Dean Wilson (KAW), +1:20.292
12. Phil Nicoletti (YAM), +1:23.812
13. Weston Peick (SUZ), +1:24.698
14. Broc Tickle (SUZ), +1:29.808
15. James Stewart (SUZ), +1:33.068
16. Jake Weimer (KAW), +1:51.292
17. Derek Anderson (KAW), +1:51.744
18. Andrew Short (KTM), +2:02.928
19. Ryan Sipes (SUZ), +2:10.126
20. Robert Kiniry (YAM), +2:13.190
:
Rennen 2
1. Ryan Villopoto (KAW), 17 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +06.947
3. James Stewart (SUZ), +34.226
4. Justin Barcia (HON), +40.213
5. Trey Canard (HON), +43.081
6. Mike Alessi (SUZ), +45.564
7. Clement Desalle (SUZ), +48.184
8. Kevin Strijbos (SUZ), +49.732
9. Dean Wilson (KAW), +51.973
10. Tyla Rattray (KAW), +54.627
11. Malcolm Stewart (HON), +1:00.432
12. Jake Weimer (KAW), +1:27.753
13. Ryan Sipes (SUZ), +1:32.658
14. Weston Peick (SUZ), +1:38.437
15. Broc Tickle (SUZ), +1:42.204
16. Andrew Short (KTM), +1:49.717
17. Fredrik Noren (SUZ), +2:00.527
18. Josh Grant (YAM), +2:14.865
19. Robert Kiniry (YAM), +1 Rnd.
20. Justin Brayton (YAM), +1 Rnd.
:
Tageswertung
1. Ryan Villopoto (KAW), 50 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 44
3. Justin Barcia (HON), 38
4. Trey Canard (HON), 34
5. Mike Alessi (SUZ), 30
6. Clement Desalle (SUZ), 30
7. James Stewart (SUZ), 26
8. Tyla Rattray (KAW), 25
9. Kevin Strijbos (SUZ), 24
10. Dean Wilson (KAW), 22
11. Malcolm Stewart (HON), 22
12. Josh Grant (YAM), 16
13. Weston Peick (SUZ), 15
14. Jake Weimer (KAW), 14
15. Broc Tickle (SUZ), 13
16. Ryan Sipes (SUZ), 10
17. Phil Nicoletti (YAM), 9
18. Andrew Short (KTM), 8
19. Derek Anderson (KAW), 4
20. Fredrik Noren (SUZ), 4
21. Robert Kiniry (YAM), 3
22. Justin Brayton (YAM), 1
Meisterschaftsstand nach 2 Nationals
1. Ryan Villopoto (KAW), 100 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 88
3. Justin Barcia (HON), 70
4. Trey Canard (HON), 70
5. James Stewart (SUZ), 66
6. Mike Alessi (SUZ), 54
7. Tyla Rattray (KAW), 49
8. Ryan Sipes (SUZ), 37
9. Weston Peick (SUZ), 36
10. Andrew Short (KTM), 34
11. Dean Wilson (KAW), 33
12. Clement Desalle (SUZ), 30
13. Phil Nicoletti (YAM), 29
14. Broc Tickle (SUZ), 29
15. Jake Weimer (KAW), 28
16. Malcolm Stewart (HON), 28
17. Kevin Strijbos (SUZ), 24
18. Josh Grant (YAM), 17
19. Fredrik Noren (SUZ), 13
20. Chad Reed (HON), 11
:
Rennen 1
1. Ken Roczen (KTM), 17 Runden
2. Eli Tomac (HON), +07.028
3. Cooper Webb (YAM), +50.783
4. Marvin Musquin (KTM), +53.126
5. Jason Anderson (SUZ), +1:05.292
6. Zach Osborne (HON), +1:06.752
7. Martin Davalos (KAW), +1:15.451
8. Jeremy Martin (YAM), +1:26.395
9. Blake Baggett (KAW), +1:28.982
10. Cole Seely (HON), +1:31.123
11. Dominic Izzi (SUZ), +1:45.448
12. Justin Hill (KAW), +1:46.007
13. Justin Bogle (HON), +1:47.068
14. Blake Wharton (SUZ), +2:01.671
15. Dillan Epstein (KAW), +1 Rnd.
16. Joseph Savatgy (KTM), +1 Rnd.
17. Lance Vincent (KTM), +1 Rnd.
18. Jackson Richardson (HON), +1 Rnd.
19. Jacob Baumert (KAW), +1 Rnd.
20. Brady Kiesel (YAM), +1 Rnd.
:
Rennen 2
1. Eli Tomac (HON), 16 Runden
2. Zach Osborne (HON), +20.148
3. Ken Roczen (KTM), +23.830
4. Marvin Musquin (KTM), +24.141
5. Blake Baggett (KAW), +36.246
6. Jeremy Martin (YAM), +40.220
7. Justin Bogle (HON), +44.563
8. Blake Wharton (SUZ), +54.521
9. Kyle Cunningham (YAM), +1:07.409
10. Martin Davalos (KAW), +1:19.732
11. Justin Hill (KAW), +1:25.095
12. Jason Anderson (SUZ), +1:38.752
13. Dominic Izzi (SUZ), +1:44.857
14. Cole Seely (HON), +1:51.102
15. Dillan Epstein (KAW), +1 Rnd.
16. Jackson Richardson (HON), +1 Rnd.
17. Cooper Webb (YAM), +1 Rnd.
18. Lance Vincent (KTM), +1 Rnd.
19. Jacob Baumert (KAW), +1 Rnd.
20. Ryan Zimmer (HON), +1 Rnd.
:
Tageswertung
1. Eli Tomac (HON), 47 Punkte
2. Ken Roczen (KTM), 45
3. Zach Osborne (HON), 37
4. Marvin Musquin (KTM), 36
5. Blake Baggett (KAW), 28
6. Jeremy Martin (YAM), 28
7. Martin Davalos (KAW), 25
8. Jason Anderson (SUZ), 25
9. Cooper Webb (YAM), 24
10. Justin Bogle (HON), 22
11. Blake Wharton (SUZ), 20
12. Justin Hill (KAW), 19
13. Dominic Izzi (SUZ), 18
14. Cole Seely (HON), 18
15. Dillan Epstein (KAW), 12
16. Kyle Cunningham (YAM), 12
17. Jackson Richardson (HON), 8
18. Lance Vincent (KTM), 7
19. Joseph Savatgy (KTM), 5
20. Jacob Baumert (KAW), 4
21. Ryan Zimmer (HON), 1
22. Brady Kiesel (YAM), 1
:
Meisterschaftsstand nach 2 Nationals
1. Ken Roczen (KTM), 95 Punkte
2. Eli Tomac (HON), 89
3. Marvin Musquin (KTM), 72
4. Blake Baggett (KAW), 70
5. Zach Osborne (HON), 65
6. Jeremy Martin (YAM), 50
7. Jason Anderson (SUZ), 49
8. Cooper Webb (YAM), 43
9. Kyle Cunningham (YAM), 39
10. Justin Hill (KAW), 39
11. Justin Bogle (HON), 37
12. Blake Wharton (SUZ), 35
13. Martin Davalos (KAW), 34
14. Cole Seely (HON), 32
15. Joseph Savatgy (KTM), 26
16. Dominic Izzi (SUZ), 23
17. Dillan Epstein (KAW), 22
18. Darryn Durham (KAW), 15
19. Jake Canada (HON), 9
20. Jackson Richardson (HON), 8
:
Eine kleine Überraschung gab es auf dem dritten Rang. Auf diesem überquerte Yamaha-Pilot Cooper Webb die Ziellinie, nachdem er von Beginn an in den Top 10 fuhr, sich bis zur Rennhalbzeit hinter Roczens Teamkollege Marvin Musquin auf die vierte Position vorgekämpft hatte und anschließend ohne viel Federlesen mit einem Pass an „Marv“ vorbeiging. Derweil musste Titelverteidiger Blake Baggett einmal mehr das Fahrerfeld von hinten aufräumen, nachdem er nur als 28. aus der Startrunde zurückkehrte. Am Ende reichte es für den Pro Circuit Kawasaki-Piloten für Rang 9.
Nach dem Start zum zweiten Durchgang der 250er Klasse überquerte Jeremy Martin (Metal Mulisha Yamaha) als Erster die Holeshotlinie, doch es dauerte nur kurze Zeit bis dieser von Zach Osborne auf der Spitzenposition abgelöst wurde. Aber auch Osborne konnte sich nur kurze Zeit an der Führung erfreuen, noch in Runde 1 musste er sowohl Eli Tomac als auch Ken Roczen vorbeiziehen lassen.
Einmal in Führung liegend baute Tomac seinen Vorsprung auf die Verfolger Runde um Runde aus, um dann nach 30 Minuten plus zwei Runden als Sieger über die Ziellinie zu fahren. Lange Zeit sah es danach aus, als ob Roczen zumindest als Zweiter die Zielflagge zu sehen bekommen könnte, doch noch in der letzten Runde musste er – wieder durch überrundete Fahrer behindert – Osborne passieren lassen und sich am Ende mit Rang 3 begnügen. Marvin Musquin und Blake Baggett komplettierten beim Zieleinlauf die Top 5, während Jeremy Martin als Sechster in Ziel kam.
Mit dem 2-1-Resultat aus beiden Rennen ging der Ehrenplatz auf dem 250er Siegerpodium bei seinem Heim-National an Eli Tomac, mit ihm zusammen konnten sich Ken Roczen und Zach Osborne bei der Siegerehrung von den Fans feiern lassen. Mit seinem zweiten Tagesrang behauptete Roczen die Führung in der Meisterschaft mit einem 6-Punkte-Vorsprung vor Tomac, Marvin Musquin konnte sich an Blake Baggett auf den dritten Tabellenrang verbessern.
450: Villopoto unschlagbar
Fast nichts Neues gibt es von den „Big Boys“ aus der 450er Klasse zu berichten. Nach wie vor ist Kawasaki-Werkspilot Ryan Villopoto derjenige im Starterfeld den es zu schlagen gilt, was aber auch beim Thunder Valley National niemanden gelang. Bereits im Qualifying konnte RV wieder die schnellste Rundenzeit vorlegen und sich damit die Poleposition für die Wertungsrennen sichern.
Bemerkenswert war im Zeittraining das Abschneiden des Rockstar Energy Suzuki World MX1-Piloten Clement Desalle, der zusammen mit Teamkollege Kevin Strijbos das WM-freie Wochenende nutzte, um ein Gastspiel in der US-amerikanischen MX-Serie zu geben, denn nicht einmal eine Zehntelsekunde hinter Villopoto sicherte sich der Belgier den zweiten Rang vor Markenkollege James Stewart und KTM-Pilot Ryan Dungey. Und auch Strijbos vermochte es mit der siebtschnellsten Rundenzeit ein erstes Ausrufezeichen zu setzen.
Doch beim Start zum ersten Wertungslauf war es Justin Barcia, der mit seiner Honda am besten aus dem Startgatter kam, sich den Holeshot sicherte und anschließend mit Dungey und Villopoto im Schlepptau das Fahrerfeld in die erste Runde führte. Barcia gelang es die Spitzenposition gut 7 Runden lang zu behaupten, dann musste er erst „The Dunge“ und zwei Runden später auch noch Villopoto ziehen lassen, der sich zwischendurch einen kleinen Fahrfehler erlaubt hatte und dadurch für kurze Zeit den Anschluss verloren hatte.
Der Kampf zwischen Dungey und Villopoto um die Spitzenposition war nur von kurzer Dauer, bereits nach einer Runde hatte der Mann mit dem Redplate die Red Bull KTM mit der #1 hinter sich gelassen und machte anschließend das, was er immer in solchen Fällen zu tun pflegt. Er baute seinen Vorsprung auf Dungey auf gut 10 Sekunden aus und überquerte die Ziellinie am Ende als Laufsieger. Rang 4 hinter Dungey und Barcia ging an Trey Canard, der diesen Platz von Rennbeginn an gegen Clement Desalle behauptet hatte, welcher als Fünfter die Zielflagge zu sehen bekam. Dessen Mannschaftskollege Strijbos kämpfte sich im Rennverlauf von einem Platz außerhalb der Punkte bis auf Rang 10 vor.
Weniger gut lief es hingegen für James Stewart, nach einem nicht ganz optimalen Start zunächst auf Rang 11 geführt wurde, sich dann aber im zweiten Umlauf mit Jake Weimer ins Gehege kam, als dieser gestützt war und Stewart nicht mehr ausweichen konnte. In der Folge musste „Bubba“ selbst zu Boden und von Position 38 aus eine Aufholjagd starten, die ihn immerhin bis auf Platz 15 vorfahren ließ. Der von einer (Virus-)Erkrankung gezeichnete TwoTwo Motorsports Honda-Pilot Chad Reed war bereits kurz nach dem Start gestürzt und musste sich am Ende mit Rang 23 begnügen.
Im zweiten Wertungslauf sicherte sich Justin Barcia seinen zweiten Holeshot in Folge und behauptete sich anschließend wieder für einige Zeit an der Spitze, bevor er in Runde vier Ryan Villopoto und einige Runden später auch Ryan Dungey Platz machen musste. Während Villopoto anschließend mit knapp sieben Sekunden Vorsprung seinem zweiten Laufsieg des Tages entgegenfahren konnte und dabei Dungey auf den zweiten Platz verwies, musste Barcia zu Rennhalbzeit noch den diesmal besser in Tritt gekommenen James Stewart passieren lassen und sich am Ende mit Rang vier begnügen. Teamkollege Canard konnte erneut in die Top 5 die Ziellinie überqueren. Im Zweikampf um Platz sechs musste Clement Desalle seinem Markenkollegen Mike Alessi den Vortritt lassen, derweil Kevin Strijbos als Achter finishte. Die beiden Kawasaki-Piloten Dean Wilson und Tyla Rattray komplettierten die Top 10.
Mit seinem zweiten 50-Punkte-Tagessieg in Folge baute Ryan Villopoto seine Führung in der Meisterschaft auf zwölf Zähler aus. Sowohl im Tagesklassement als auch in der Punktetabelle folgten Ryan Dungey und Justin Barcia auf den Plätzen 2 bzw. 3.
