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Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Glendale - Fahrerstimmen

Meilensteine in Glandale

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Lesedauer: 9 min

Nach einer zweiwöchigen Pause sollten alle Supercross-Begeisterten am vergangenen Osterwochenende wieder geballte Rennaction erfahren. Mit einem Punktegleichstand gingen gleich zwei Fahrer bei den „Big Boys“ mit der roten Nummerntafel in die zwölfte Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship 2023: Eli Tomac (Yamaha) und Cooper Webb (KTM). Alle waren gespannt, wer das Rennen in Glendale mit der Meisterschaftsführung verlassen wird. In der Viertelliterklasse sollte es aber nicht weniger spannend werden. Da Jett Lawrence (Honda) in seiner ganzen Karriere nicht ein Triple-Crown-Event gewinnen konnte, hatte er in Glendale ein letztes Mal die Chance, diesen Fluch zu brechen, bevor es nächste Saison zu den „Big Boys“ geht.

Hinweis: Bei einem Triple-Crown-Event werden nicht zwei Vorläufe und ein Hauptrennen gefahren. Der Abend besteht pro Klasse aus jeweils drei verkürzten (in der 250SX: zehn Minuten plus eine Runde und in der 450SX: zwölf Minuten plus eine Runde) Hauptrennen. Die Fahrer mit den besten Ergebnissen aus allen drei Rennen gewinnen letztendlich den gesamten Abend.

Eli Tomac: „Den ersten Platz in der Gesamtwertung kann man nicht schlagen.“

Nachdem Eli Tomac auf seiner Monster Energy Star Racing Yamaha in Seattle wieder zu seiner alten Form gefunden hat, konnte er diese in Glendale beibehalten. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz sicherte sich Tomac souverän den Tagessieg bei der zwölften Runde der diesjährigen-SX-Meisterschaft. Nach allen drei Starts lag „ET3“ entweder auf Platz eins oder zwei. In Rennen eins fuhr er einen soliden „Start-Ziel-Sieg“ dicht gefolgt von Webb ein und in Rennen drei setzte er sich schnell an die Spitze, jedoch die gesamte Renndauer dicht gefolgt von Justin Barcia (GASGAS). In Lauf zwei ging Tomac als zweitplatzierter hinten Chase Sexton (Honda) um die erste Kurve.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Glendale - Fahrerstimmen
Verschaffte sich wieder etwas Luft in der Meisterschaft: Titelverteidiger Eli Tomac

Dabei behielt der Yamaha-Pilot aber das große Bild des Gesamtsieges vor Augen und ließ Sexton vorneweg fahren. Mit Platz eins, dann Platz zwei und wieder Platz eins stand Eli schlussendlich ganz oben auf dem Podest und baute seine Führung in der Meisterschaft um sieben Punkte zu Webb aus. Zusätzlich hat Tomac mit insgesamt nun 51 SX-Siegen mehr als James Stewart und ist damit auf Platz zwei der „Allzeit-Gewinnerliste“ des US-SX.

„Das war eine fantastische Nacht für uns. In diesem Jahr hatte ich bei den ersten beiden Triple-Crown-Events zwei Stürze, also war es mein Ziel, dieses Mal fehlerfrei zu bleiben. Das ist uns gelungen, und zusätzlich haben wir auch sehr wichtige Meisterschaftspunkte gewonnen. Es war eine sehr glatte und trockene Strecke in Glendale. Es war eine der trockensten Strecken, die wir seit langem hatten. Mir hat es viel Spaß gemacht, weil wir einen solchen Boden nicht sehr oft fahren können. Es war einfach eine neue Herausforderung. Das Motorrad funktionierte auf diesem Boden großartig, und wir hatten wirklich gute Starts. Den ersten Platz in der Gesamtwertung kann man nicht schlagen.“

Chase Sexton: „Ich fange an, mich auf dem Motorrad wieder besser zu fühlen.“

Mit vielen eigenverschuldeten Fehlern bei den vergangenen Aufeinandertreffen der Supercross-Meisterschaft, überstand Sexton alle drei Rennen in Glendale ohne jeglichen Bodenkontakt und guten Ergebnissen. Bedingt durch einen schlechten Start in Lauf eins musste der Honda-Pilot das Feld von der Mitte aus aufrollen. Hierbei konnte er in der letzten Kurve sogar noch an dem Thüringer Ken Roczen (Suzuki) vorbeigehen, um sich im Ziel Platz vier zu sichern. Im zweiten Lauf holte er den Holeshot, fuhr eine sehr komfortable Führung von mehr als vier Sekunden heraus und gewann diesen Lauf.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Glendale - Fahrerstimmen
Sturzfrei in Glendale: Chase Sexton

Er bremste zwar sein Motorrad einmal aus, war jedoch in der Lage, seine Führung eine Kurve später im Waschbrett zurückzuholen. Der dritte Lauf begann für den 23-jährigen mit einem sehr durchwachsenen Start. Im hinteren Mittelfeld liegend, nutzte er die folgenden zwölf Minuten plus eine Runde und positionierte sich auf Platz drei. Platzierung vier, eins und drei genügten für den zweiten Platz auf dem Siegerpodium.

„Mein Fahrstil war heute Abend solide, aber meine Starts waren ein bisschen daneben. Es ist schwer, in den Hauptrennen zu pushen, wenn man nach dem Start hinten liegt. Ich fange an, mich auf dem Motorrad wieder besser zu fühlen. Wir haben bei den Tests am freien Wochenende einige gute Fortschritte gemacht, und ich hoffe, dass sich das in den nächsten Runden zeigt. Ich freue mich darauf, auf der Zielgeraden zurück in den Osten zu fahren.“

Justin Barcia: „Ich werde weiter auf den Sieg hinarbeiten.“

Der GASGAS-Pilot zeigte in Glendale erneut, dass er die notwendige Geschwindigkeit für die Spitze besitzt, wenn da nicht diese semi-guten Starts wären. Während Jungs wie Tomac, Sexton und Webb von Anbeginn das Rennen damit verbrachten, um den ersten Platz zu kämpfen, hatte Barcia zunächst damit zu tun, sich bis zu besagten Jungs vorzukämpfen. In Lauf eins schaffte er es bis vor auf Platz drei, jedoch mit einer Lücke von drei Sekunden zur Spitze, derweil er in Rennen zwei durch seinen Start gerade einmal auf Platz sechs landete.

Justin Barcia
In Glendale zum ersten ersten Mal auf dem Triple-Crown-Podium: Justin Barcia

Im dritten Durchgang hingegen erwischte Barcia einen sehr guten Start und ging als Dritter hinter Tomac und Colt Nichols (Honda) um die Kurve. Das ganze Rennen über jagte „BamBam“ den 30-jährigen Yamaha-Piloten vor ihm, indem er ihm die meiste Zeit nicht mehr als anderthalb Sekunden Vorsprung gewährte. Leider kam der GASGAS-Pilot nicht einmal nah genug für einen Angriff heran, weshalb er Lauf drei als Zweiter beendete. Mit den Plätzen drei, sechs und zwei holte Barcia sein erstes Podium bei einem Triple Crown Event als Dritter.

„Ich habe mich heute im Qualifying und insgesamt auf dem Motorrad sehr wohlgefühlt. Das Team hat einen großartigen Job gemacht und großartige Anpassungen vorgenommen. Das letzte Hauptrennen war mein bestes. Das ist mein erstes Triple-Crown-Podium insgesamt und das freut mich sehr. Ich bin einfach super zufrieden mit meinem Fahrstil und dem Team, und ich freue mich auf Atlanta. Ich werde weiter auf den Sieg hinarbeiten.“

Cooper Webb: „Diese Triple-Crown-Rennen können wirklich in beide Richtungen gehen, wenn es um Punkte geht.“

Cooper Webb begann die Nacht auf seiner Red Bull Factory KTM sehr stark. Im Ersten Lauf ging er direkt hinter Tomac um die erste Kurve und ließ diesen auch nicht entwischen. Kommentatoren sowie Zuschauer freuten sich nach diesem ersten sehr knappen Rennen, auf zwei weitere spannende Läufe, da Tomac und Webb punktgleich in der Meisterschaft nach Glendale kamen. In Lauf zwei und drei war Coopers Reaktion beim Start nicht mehr so gut.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Glendale - Fahrerstimmen
War in Glendale nicht gut drauf: Cooper Webb

In Lauf zwei nach dem Start auf Platz fünf liegend, reagierte er im dritten Durchgang noch schlechter, sodass Tomac die Möglichkeit hatte an der Spitze einen großen Abstand zu Webb herauszufahren. Nach dem starken zweiten Platz im ersten Lauf, reichte es in den darauffolgenden nur für die Ränge vier und fünf und damit für Gesamtplatz vier am Ende der Nacht. Damit musste der KTM-Pilot das Red Plate wieder endgültig an Tomac abgeben.

„Nicht der beste Tag, aber auch nicht besonders schlecht. Ich war an diesem Abend punktgleich mit dem Dritten, aber in der Gesamtwertung war ich Vierter, aufgrund meiner Platzierung im letzten Rennen. Und das mit den Platzierungen 2-5-4. Diese Triple-Crown-Rennen können wirklich in beide Richtungen gehen, wenn es um Punkte geht – sie können wirklich gut für dich sein oder dich Punkte kosten. Im ersten Rennen bin ich ziemlich gut gefahren und habe um den zweiten Platz gekämpft, aber im zweiten und dritten Rennen bin ich einfach nicht so gut gefahren, habe zu viele kleine Fehler gemacht und das Überholen war wirklich schwierig, was mich das Gesamtpodium gekostet hat. Ich denke, dass es nächste Woche in Atlanta viel besser laufen wird, ich mag die Rennen in Atlanta sehr. Es wird wieder ein normales Mainevent-Format geben, also werden wir uns neu aufstellen und versuchen, die Meisterschaftspunkte, die ich heute Abend verloren habe, zurückzuholen.“

Ken Roczen: „Glendale hat Spaß gemacht.“

Der Deutscher Ken Roczen und sein Team Progressive Insurance Ecstar Suzuki knüpften an die konstante Leistung der letzten Runden an. In den ersten zwei Läufen hat der Thüringer zwei gute Starts erwischt und seine Platzierung dann im Wesentlichen auch halten können. Im ersten Lauf ging er als Vierter um die erste Kurve, fuhr vor auf drei und gab im Laufe des Rennens zwei Plätze an Barcia und Sexton ab. Das darauffolgende Rennen begann „K-Roc“ auf Platz drei und beendete es nach einer spannenden Jagd auf Tomac auf Platz drei.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Glendale - Fahrerstimmen
Hatte in Glendale einen guten Tag: Ken Roczen

In Rennen drei kam der Suzuki-Pilot leider nicht so gut aus dem Gatter wie zuvor und fand sich selbst nur im Mittelfeld wieder. Doch der 28-jährige wurde davon aber nicht entmutigt und kämpfte sich mit einer beachtlichen Geschwindigkeit im Waschbrett bis Platz fünf vor. In den letzten zwei Runden lieferte er sich noch einen spannenden Zweikampf mit seinem Rivalen Cooper Webb. Platz fünf, drei und fünf sorgten insgesamt für Platz fünf, was ihm weitere 18 Punkte in der Meisterschaft bescherte.

„Glendale hat Spaß gemacht. Wir waren den ganzen Tag über ziemlich gut drauf und hatten Spaß auf einer superschnellen Strecke. Leider hat es nicht für das Podium gereicht, aber insgesamt war es ein gutes Wochenende.“

Jett Lawrence: „Ich war einfach froh, dass ich mich nicht durch zu viele Fahrer kämpfen musste.“

Auf dem 19-jährigen HRC-Piloten Jett Lawrence schien bislang der „Fluch der Triple-Crown-Events“ zu liegen. Bislang hat er nämlich noch kein einziges für sich behaupten können. Doch das sollte sich zum sechsten Aufeinandertreffen in der 250SX-Westküstenmeisterschaft ändern, obwohl es in Lauf eins sogar einen Neustart gab. Während er beim allerersten Start sogar einen Holeshot einsackte, lieferte Lawrence auch in den weiteren drei Starts eine gute Leistung ab. Er befand sich nach jedem Start in den Top 3. In Lauf eins und drei setzte sich der Honda-Pilot schnell an die Spitze, wo er – ohne dabei in Bedrängnis zu geraten – auch bis zum Abwinken mit der schwarz-weiß karierten Flagge blieb.

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Hat in Glendale den Triple-Crown-Fluch gebrochen: Jett Lawrence

Im zweiten Lauf sortierte er sich zu Rennbeginn auf Position vier in die Fahrermeute ein, sodass er sich erstmal an dem Red Bull Factory KTM-Piloten Maximus Vohland vorbeikämpfen musste. In der Zeit setzten sich Levi Kitchen (Yamaha) und RJ Hampshire (Husqvarna) an der Spitze so weit ab, dass Lawrence einen kühlen Kopf behielt, denn er startete keine spektakuläre Aufholjagd, sondern begnügte sich beim Zieleinlauf mit Rang drei. 1-3-1 bescherten ihm nach so viel Pech in der Vergangenheit schlussendlich seinen ersten Triple-Crown-Sieg.

„Ich freue mich riesig, dass ich endlich einen Triple-Crown-Gesamtsieg einfahren konnte, und es macht es noch besser, dass [mein Bruder] Hunter dieses Rennen letztes Jahr gewonnen hat! Ich hatte das Gefühl, dass meine Starts den ganzen Tag über gut waren, und war einfach froh, dass ich mich nicht durch zu viele Fahrer kämpfen musste. Von daher habe ich mich auf die Strecke konzentriert und war in der Lage, meine Spuren zu treffen. Unser nächstes Rennen ist der East-West Showdown in New Jersey und ich kann es kaum erwarten, mich mit den Ostküsten-Jungs zu messen. Natürlich hoffe ich, dass Hunter und ich auf Platz 1 liegen, aber ich freue mich darauf, dort zu kämpfen.“

RJ Hampshire: „Ich bin wirklich glücklich mit meinem Motorrad und dem ganzen Team.“

Für den Rockstar Energy Husqvarna-Piloten wäre es beinahe die Nacht geworden, in der er Jett Lawrence schlagen hätte schlagen können. Er zeigte den ganzen Tag eine erstaunliche Geschwindigkeit und war nicht viel langsamer als der 19-jährige Australier. Im ersten Lauf kam der Husqvarna-Pilot als Zweiter ins Ziel. Nachdem er sogar den zweiten Lauf mit der schnellsten Rundenzeit gewonnen hat, wurde es für den letzten der drei Durchgänge nochmal sehr spannend zwischen Lawrence und Hampshire. Doch im Letzten erwischte er keinen guten Start, weshalb er nach einer starken Aufholjagd nur als Dritter ins Ziel kam. Diese drei Platzierungen bescherten ihm einen weiteren zweiten Platz auf dem Podest.

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In Glendale wieder auf dem Podium: RJ Hampshire

„Heute Abend war es ein bisschen frustrierender als die zweiten Plätze der letzten Male, denn ich bin den ganzen Tag über wirklich gut gefahren und habe mich auf dem Motorrad ziemlich gut gefühlt. Im dritten Hauptrennen habe ich meinen Start nicht gut hinbekommen und war nicht wirklich in der Lage, durch das Waschbrett zu kommen. In einer Runde machte ich dort einen riesigen Fehler, den ich irgendwie ausbügeln konnte. Sobald Jett an Levi vorbeikam, war er weg. Ich musste Levi schnell überholen, um dranzubleiben, aber ich habe es nicht geschafft. Es war eigentlich [für das Endergebnis] egal, ob ich Levi überhole oder nicht, also dachte ich: ‚Okay, ich steige vom Motorrad, wenn ich jetzt versuche, schnell durch das Waschbrett zu kommen.‘ Dieses Mal nur Zweiter zu werden, nervt mich ein bisschen mehr als die vergangen Male, aber wir nehmen das Positive daraus mit.“

Levi Kitchen: Es war toll, drei Holeshots zu bekommen und ein paar solide Runden zu fahren.“

Mit bereits einem Triple-Crown-Sieg in dieser Saison, war Levi Kitchen (Monster Energy Star Racing Yamaha) hoch motiviert, den australischen Honda-Piloten ein weiteres Mal zu schlagen. In allen drei Rennen hatte Kitchen gute Starts und holte in jedem den Holeshot. Allerdings musste der Yamaha-Fahrer in zwei Läufen seine Führungsposition an Lawrence abgeben. Im zweiten Lauf ging Hampshire sehr schnell an Kitchen vorbei und gegen Ende des Rennens setzte ihn Lawrence ihn nochmal stark unter Druck. Obwohl es für den Sieg nicht gereicht hat, rundete der Yamaha-Pilot mit 3-2-3 das Treppchen ab. Der dritte Platz in der Tageswertung katapultierte den 22-jährigen von Rang sechs auf drei in der Meisterschaft.

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In Glendale in die Top 3 der 250SX-Westküstenmeisterschaft aufgestiegen: Levi Kitchen

„Diese beiden Jungs (Jett Lawrence und RJ Hampshire) sind heute Abend wirklich solide gefahren. Der heutige Tag war ein guter Schritt in die richtige Richtung. Im Training war ich nicht sehr gut unterwegs. Es war toll, drei Holeshots zu bekommen und ein paar solide Runden zu drehen. Es hat Spaß gemacht, mit diesen Jungs zu fahren. Ich bin mit dem dritten Platz heute zufrieden und möchte in New Jersey darauf weiter aufbauen.“

Alle Ergebnisse des US-Supercross in Glendale im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jeff Kardas
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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