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FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen

Yamaha-Doppelsieg in Frauenfeld

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Lesedauer: 8 min

Vergangenes Wochenende ging es für die Piloten der FIM Motocross Weltmeisterschaft 2023 für das dritte Aufeinandertreffen in die Schweiz, genauer gesagt nach Frauenfeld.

Mit einem eher ungewohnten Zeitplan hatten die Fahrer zwischen Qualifikationsrennen und Wertungsläufen aufgrund des Osterfestes einen ganzen Tag Pause. Zwar waren teilweise die üblichen Verdächtigen wieder auf dem Podium, doch die sehr anspruchsvolle und mit vielen tiefen Spuren versehene Strecke sorgte für zwei neue GP-Sieger dieser Saison, die beide aus dem blauen Lager stammen.

Maxime Renaux: „In Rennen zwei habe ich schnell die Führung übernommen und nicht mehr zurückgeschaut.“

Bei den „Big Boys“ der Klasse MXGP war Yamaha-Werksfahrer Maxime Renaux nach jeweils einem fünften Platz im Zeittraining und dem Qualifikationsrennen den ganzen Rennostermontag über sehr gut drauf. Nach einem guten Start im ersten Lauf hatte der Franzose nur Jorge Prado (GASGAS), Mattia Guadagnini (GASGAS und Jeffrey Herlings (KTM) vor sich. Nachdem er in Runde zwei Herlings überholt hatte, schnappte er sich wenig später kurzerhand auch noch den Italiener Guadagnini. Prado baute in der Zeit eine ausreichende Führung aus, sodass er Renaux Lauf eins auf dem zweiten Rang beendete. In Lauf zwei ließ er Prado nicht entkommen und führte zu Anfang des Rennens die entscheidenden Überholmanöver durch, sodass er den zweiten Lauf und den Gesamtsieg einfahren konnte.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen
Holte seinen ersten GP-Sieg der Saison: Maxime Renaux

„Es fühlt sich gut an, endlich auf dem Podium zu stehen, vor allem mit einem Sieg in Rennen zwei. Es war großartig. Ich hatte heute nicht den besten Start, aber ich kam gut um die erste Kurve und war schnell in der ersten Runde, was mich in eine gute Position brachte. In Rennen zwei habe ich schnell die Führung übernommen und nicht mehr zurückgeschaut. Das war ein tolles Gefühl. Jetzt müssen wir versuchen, das Momentum beizubehalten und an den Starts zu arbeiten, um mir das Leben ein wenig leichter zu machen. Ich freue mich auf den Rest der Saison.“

Jorge Prado: „Ich habe meine Führung in der Meisterschaft ausgebaut, und das ist das Wichtigste.“

Der mit dem Red Plate des Meisterschaftsführenden an seinem Bike fahrende GASGAS-Werkspilot aus Spanien knüpfte in der Schweiz an seine bislang sehr gute und vor allem konstante Leistung der Saison 2023 an. Erneut gewann er das Qualifikationsrennen und auch seine Starts waren am Renntag unschlagbar. Nach einem Start-Ziel-Sieg in Lauf eins lief es in Durchgang zwei dann aber nicht ganz so leicht für den 22-Jährigen. Stark von Renaux unter Druck gesetzt, musste Prado die Führung noch in der ersten Runde abgeben und das Rennen am Ende auf Platz drei beenden. In der Tageswertung landete er auf Platz zwei und baute damit seine Meisterschaftsführung aus.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen
Mit konstanter Leistung in Frauenfeld die Meisterschaftsführung verteidigt: Jorge Prado

„Der erste Wertungslauf war sehr gut! Im zweiten Lauf hatte ich den Holeshot und versuchte, mich abzusetzen, aber ich hatte nicht den gleichen Flow. Ich kämpfte, wurde aber Dritter und damit Zweiter in der Gesamtwertung. Ich habe meine Führung in der Meisterschaft ausgebaut, und das ist das Wichtigste. Ich fahre gut und bleibe konstant, also möchte ich in diese Richtung weitermachen.“

Romain Febvre: „Meine Meisterschaft fängt jetzt erst richtig an“

Nach einem zweiten Platz im Qualifikationsrennen ging Romain Febvre am Montag zweimal hochmotiviert ans Startgatter. Im ersten Wertungslauf kam Febvre als zwar nur als Siebter um die erste Kurve, profitierte aber in der Startrunde unter anderem von einem Sturz des Lokalmatadors Jeremy Seewer (Yamaha). Die anstehenden 30 Minuten plus zwei Runden nutzte der Kawasaki-Pilot, indem er an Jeffery Herlings und Calvin Vlaanderen (Yamaha) vorbeizog und am Ende als Dritter die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen bekam. Der zweite Lauf hat für den Franzosen besser begonnen. Obwohl er beim Start beinahe spektakulär vom Motorrad abgestiegen wäre, ging er als Vierter um die erste Kurve. Wieder fast kampflos an Herlings vorbeigegangen, schnappte er sich in Umlauf zwölf auch noch Prado und kam als Zweiter ins Ziel.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen
Zog in beiden Rennen an Herlings vorbei: Romain Febvre

„Die Strecke lag mir und ich habe mich das ganze Wochenende über gut gefühlt. Meine Starts waren wirklich gut. Ich war fast neben Jorge (Prado), aber die erste Kurve war jedes Mal ein Schlamassel: beim ersten Mal wurde ich abgedrängt und beim zweiten Mal fuhr ich zu weit nach außen und prallte gegen die Böschung. Ich musste heute wirklich hart für diesen dritten Platz arbeiten. Im Ziel war ich wirklich nah dran, den Grand Prix zu gewinnen. Ich überholte Jeffrey in beiden Rennen, Jorge in Rennen zwei auch, und ich kam nah an Maxime, aber ich wurde überall mit Steinen zugeschüttet. Mein Dank geht an das gesamte KRT-Team; wir haben in den letzten zwei Wochen einen weiten Weg zurückgelegt, um das Motorrad besser zu verstehen. Meine Meisterschaft fängt jetzt erst richtig an.“

Jeffrey Herlings: „Das war eine Schande.“

Mit viel Selbstbewusstsein nach seinem spektakulären 100. GP-Sieg in Sardinien, ging es für den Niederländer auf eine sehr anspruchsvolle Hartboden-Strecke mit vielen tiefen Spurrillen. Im Vergleich zu den letzten Rennen hatte der KTM-Pilot dieses Wochenende zwei gute Starts und war jeweils nach der ersten Kurve in den Top 3. In Lauf eins holten ihn dann Renaux, Febvre, Calvin Vlaanderen (Yamaha) und Ruben Fernandez (Honda) ein. Herlings sollte das Rennen dann als Sechster beenden. In Durchgang Nummer zwei lief es für Herlings etwas besser. Zwar gingen erneut Renaux und Febvre an ihm vorbei, aber er beendete das Rennen dann auf der vierten Position.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen
Kämpfte mit Arm-Pump: Jeffrey Herlings

„Ich hatte am Samstag einen guten Start, aber die Pause im Zeitplan hat mir nicht viel geholfen. Ich fühlte mich am Montag ein wenig verkrampft und obwohl ich im ersten Durchgang einen guten Start hatte, bekam ich etwas Arm-Pump und fiel am Ende zurück. Das war eine Schande. Ich habe die Punkte mitgenommen. Es war kein tolles Wochenende, aber auch kein schlechtes. Ich freue mich jetzt auf das nächste Wochenende in Arco und werde auf dem Ergebnis aufbauen.“

Thibault Benistant: „Dieser Sieg gibt mir einen kleinen Push, was mein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in mein Können angeht.“

In der Viertelliterklasse MX2 sollte es für den französischen Yamaha-Werkspiloten Thibault Benistant am Osterwochenende endlich klappen. Er stand nicht nur zum dritten Mal in drei Aufeinandertreffen auf dem Podium, sondern holt seinen ersten GP-Sieg der Saison 2023. In Lauf eins musste Benistant nach einem Fehler seinen dritten Platz zwar abgeben und das Rennen als Vierter beenden. Im zweiten Lauf jedoch ging er als zweiter um die Kurve, führte schnell das entscheidende Überholmanöver durch und übernahm kurz vor Ende der ersten Runde die Position an der Spitzenposition. Die Führung machte ihm bis ins Ziel keiner mehr streitig, sodass er Lauf zwei und damit den Grand Prix gewann.

FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2023 in Frauenfeld - Fahrerstimmen
Nahm im zweiten Rennen direkten Kurs aufs oberste Treppchen des Tagespodiums: Thibault Benistant

„Den Grand Prix zu gewinnen, tut sehr gut. Letztes Jahr war ich ein paar Mal nah dran, aber es ist nur einmal passiert, und heute habe ich es endlich wieder geschafft. Dieser Sieg gibt mir einen kleinen Push, was mein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in mein Können angeht. Ich bin wirklich glücklich, dass sich all die harte Arbeit ausgezahlt hat. Ich habe in dieser Saison bei jedem Rennen auf dem Podium gestanden, daher bin ich mit meiner Konstanz zufrieden. Ich denke, das ist der Schlüssel zur Meisterschaft.“

Andrea Adamo: „Die Strecke war definitiv so auch cool!“

Der Italiener Andrea Adamo hatte auf seiner Red Bull Factory KTM ein grundsolides Wochenende mit zwei sehr guten Starts. Im ersten Lauf lag er fast das ganze Rennen auf der zweiten Position, bis er von Kay De Wolf (Husqvarna) eingeholt wurde und das Rennen als Dritter beendet hat. Im zweiten Lauf holte er seinen ersten Holeshot in dieser Saison. Die Führung konnte er aber nicht lange behalten und wurde zunächst von Benistant und Jago Geerts (Yamaha) auf den Platz drei durchgereicht. Durch den Sturz des belgischen Yamaha-Piloten Geerts fuhr Adamo wieder auf die zwei vor und hielt den Platz bis ins Ziel. Damit beendete er den Grand Prix der Schweiz als Zweiter auf dem Podium.

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Trug sich in Frauenfeld in die 2023er Liste der Holeshot-Gewinner ein: Andrea Adamo

„Ein war ein wirklich gutes Wochenende für mich, ein solides Wochenende. Die Strecke war ein bisschen anders als das, was wir gewohnt sind, aber ich habe es genossen: Die Strecke war definitiv so auch cool! Ich denke, mit dem zweiten Platz in der Tageswertung können wir alle sehr zufrieden sein. Jetzt fahren wir zurück nach Italien, um zu trainieren und uns auf Arco vorzubereiten. Wir sind im Moment zuversichtlich und ich hoffe, dass wir das gleiche Ergebnis oder sogar ein besseres erzielen können.“

Kay De Wolf: „Das ist mein zweites Podium in Folge und darüber bin ich wirklich glücklich.“

Mit einem mittelmäßigen Start im ersten Lauf ging der Niederländer Kay De Wolf auf seiner Husqvarna im vorderen Mittelfeld um die erste Kurve. In den folgenden 30 Minuten plus zwei Runden zeigte er, dass er nicht nur im Sand schnell ist und kämpfte sich bis Platz zwei vor. Auch im zweiten Wertungslauf musste De Wolf nach einem durchwachsenen Start einiges an Boden gut machen. In der letzten Runde überholte er den Deutschen Simon Längenfelder (GASGAS), wodurch er das Rennen auf Platz vier beendete. Insgesamt rundete er mit seinen Ergebnissen das Treppchen auf Platz drei ab.

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Auch auf Hartboden schnell unterwegs: Kay de Wolf

„Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Wochenende! Ich habe viel auf harten Strecken trainiert, deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir so weitermachen können. Ich hatte einen schlechten Start im zweiten Lauf und musste mich vorarbeiten, aber das ist uns gut gelungen und wir sind auf dem Podium gelandet. Das ist mein zweites Podium in Folge und ich bin wirklich glücklich darüber.“

Jago Geerts: „Ich fuhr die gleiche Linie wie das ganze Rennen über, ging aber über den Lenker.“

Nach zwei dritten Plätzen im Zeittraining und Qualifikationsrennen, stand die Frage, ob Jago Geerts einen weiteren Grand Prix zu seinen Gunsten entscheiden kann oder ob zum ersten Mal in dieser Saison ein anderer Name hinter der Eins zu lesen ist. Im ersten Lauf holte der Belgier den Holeshot und führte von da an das Rennen zunächst souverän an. Durch einen spektakulären Sturz nach 14 Runden war Geerts gezwungen, das Rennen mit verbogenem Lenker auf Platz sieben zu beenden. Im zweiten Lauf versuchte der Yamaha-Pilot das Beste für diesen GP herauszuholen. Bei dem Kampf um Platz eins unterlief ihm erneut ein Fehler und er ging zu Boden, wodurch es schlussendlich nur für Platz drei und insgesamt Platz fünf gereicht hat.

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Verpasste das Tagespodium: Jago Geerts

„Der heutige Tag begann wirklich gut. Ich holte den Holeshot und führte praktisch das ganze Rennen, bis ich einen ziemlich großen Sturz hatte. Es war seltsam. Ich fuhr die gleiche Linie wie das ganze Rennen über, ging aber über den Lenker. Das Motorrad war nach dem Sturz ziemlich ramponiert, und der Lenker völlig verbogen. Ich bin trotzdem Siebter geworden. Im zweiten Durchgang fühlte ich mich nicht so gut. Ich war immer noch angeschlagen, konnte aber nach einem weiteren kleinen Sturz noch den dritten Platz erreichen. Es war nicht das beste Wochenende, aber ich habe trotzdem gute Punkte geholt, also war es okay.“

Simon Längenfelder: „Es war keine einfache Strecke, mit so vielen Spurrillen und Bodenwellen!“

Leider holte der deutsche GASGAS-Pilot Simon Längenfelder in Frauenfeld keinen Platz auf dem Siegerpodium. Im ersten Lauf war Längenfelder nach dem Start auf der siebten Position und fuhr im weiteren Renngeschehen bis auf die fünf vor. Bei einem Überholversuch für Platz vier stürzte er und beendete den ersten Wertungslauf auf der fünften Position. Im zweiten Lauf behauptete der 19-Jährige das ganze Rennen über den vierten Platz für sich, jedoch schaffte es Kay De Wolf noch in der letzten Runde an ihm vorbeizugehen, sodass er erneut auf Platz fünf das Rennen beendet hat.

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Haderte mit den Streckenbedingungen: Simon Längenfelder

„Im ersten Rennen erwischte ich nicht den besten Start, aber ich kämpfte mich bis auf den fünften Platz vor. Es war keine einfache Strecke, mit so vielen Spurrillen und Bodenwellen! Aber ich habe es genossen. Im zweiten Rennen hatte ich einen besseren Start und konnte einige Überholmanöver starten. Am Ende hatte ich ein bisschen Pech mit denen, die ich überrunden musste. Zweimal Fünfter zu sein ist nicht das, was ich erwarte, aber es war okay.“

Alle Ergebnisse des MXGP of Switzerland im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Ray Archer
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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