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Monster Energy AMA Supercross Championship 2019 in Las Vegas - Rennbericht

Rien ne va plus – Nichts geht mehr

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Lesedauer: 6 min

„Rien ne va plus“ oder „Nichts geht mehr“ hieß es am vergangenen ersten Mainwochenende im Anschluss an das in der Glücksspielmetropole Las Vegas, Nevada ausgetragene 17. Aufeinandertreffen der Monster Energy AMA Supercross Championship 2019, denn mit dem großen Showdown endete die diesjährige Auflage der US-SX-Serie, alle Messen waren gelesen und die drei neuen Titelinhaber gefunden.

Und dabei überraschte es wohl am wenigsten, dass der neue Champion der in der Premiumklasse 450SX am Ende Cooper Webb hieß, der neben den von Serienpromoter Feld Entertainment ausgelobten 100.000 US-Dollar Preisgeld für den Gesamtsieg auch mal eben gleich noch den Titel des FIM Supercross-Weltmeisters kassierte. Wenig überraschend deswegen, weil schon mehrere Umstände gleichzeitig hätten zusammenkommen müssen, um den Titelgewinn durch den in Morehead City, North Carolina beheimateten 23-jährigen KTM-Werkspiloten noch zu verhindern.

Machte auch am Ende alles richtig: 450SX-Champion Cooper Webb.
Machte auch am Ende alles richtig: 450SX-Champion Cooper Webb.

Mit der fünftbesten Rundenzeit im Zeittraining sicher für das Abendprogramm qualifiziert, übersprang Cooper Webb mit Platz zwei in seinem Vorlauf auch ohne Umwege die Hürde für die Teilnahme am abschließenden Mainevent. Jetzt hieß es für ihn nur noch am Ende mindestens als Zwanzigster ins Ziel zu kommen, um am Ende die Trophäe des Gesamtsiegers in Empfang nehmen zu können. Doch mit der Erfüllung dieser Zielvorgabe gab sich Webb natürlich nicht zufrieden.

Eli Tomac fuhr zum Abschluss der SX-Saison 2019 einen Start-Ziel-Sieg ein.
Eli Tomac fuhr zum Abschluss der SX-Saison 2019 einen Start-Ziel-Sieg ein.

Im Mainevent der „Big Boys“ über 20 Minuten plus eine Runde ging der Holeshot an den Meisterschaftszweiten Eli Tomac (Kawasaki), der bereits im Zeittraining die schnellste Runde vorgelegt hatte und nun das 22-köpfige Fahrerfeld mit Cooper Webb und dessen französischen Teamkollegen Marvin Musquin im Schlepptau in die erste Runde führte. Dahinter sortierten sich der Gewinner des ersten Vorlaufs Zach Osborne (Husqvarna) und Blake Baggett (KTM) auf den Rängen vier bzw. fünf in die Schar der Verfolger ein, während der Thüringer Ken Roczen sich mit seiner Werks-Honda zunächst am Ende der Top 10 wiederfand. Während Webb und Musquin noch in der ersten Runde die Plätze tauschten, startete der Mann mit der Startnummer #94 an seinem Bike eine Aufholjagd, die ihm noch vor dem erstmaligen Passieren des Zielsprungs bis auf Position sechs vorspülte.

Ken Rocze holte im Rennen und der Meisterschaft Platz vier.
Ken Rocze holte im Rennen und der Meisterschaft Platz vier.

Daran schloss sich ein im Vergleich mit vorangegangenen Meisterschaftsrunden eher spannungsloses Rennen an, zu dessen größten Highlights noch ein kurzer Zweikampf zwischen Ken Roczen und Zach Osborne um Platz vier gegen Ende des ersten Rennviertels zählte, den der 25.Jährige Roczen, der im Vorfeld den Vertrag mit seinem Team HRC um drei Jahre verlängerte, zu seinen Gunsten entschied. Derweil baute Eli Tomac an der Spitze seinen Vorsprung auf die beiden KTM-Piloten Musquin und Webb kontinuierlich aus und fuhr einem im Wesentlichen ungefährdeten Laufsieg entgegen, mit welchem der Mann aus Colorado seinen diesjährigen Score auf insgesamt sechs Tagessiege erhöhte und sich zumindest noch die Minimalchance auf den Titel erhielt. Zwar konnte Roczen noch zum hochkonzentriert fahrenden Webb aufschließen, aber keinen Platztausch mit diesem mehr herbeiführen. Somit blieb es bei der Reihenfolge Tomac vor Musquin, Webb, Roczen und Osborne, mit welcher die ersten Fünf die Ziellinie passierten. Blake Baggett bekam die schwarz-weiß-karierte Zielflagge hinter Roczens Teambuddy Cole Seely als Siebter zu sehen.

KTM hatte am Ende allen Grund zur Freude.
KTM hatte am Ende allen Grund zur Freude.

Mit diesem Rennausgang blieb es bei der Reihenfolge in der Gesamtwertung, mit der die ersten Fünf nach Las Vegas angereist waren: Cooper Webb wurde mit 18 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz zum neuen 450SX-Champion gekrönt und verwies Tomac, Musquin, Roczen und Baggett auf die nachfolgenden Plätzen des Klassements.

Um einiges spannender als im 450SX-Finale ging es im letzten gemeinsamen Aufeinandertreffen der 250SX-Ostküsten und 250SX-Westküstenmeisterschaft zu, wobei Adam Cianciarulo (Kawasaki) sicherlich die dramatischste Rolle spielte. Mit einem 8-Punkte-Vorsprung auf Kontrahent Dylan Ferrandis (Yamaha) im Gepäck als Führender der Westküstenmeisterschaft nach Las Vegas gereist, hätte dem Fahrer des Pro Circuit Kawasaki-Teams selbst im Falle eines Siegs von Ferrandis ein fünfter Platz gereicht, um den Titel einzutüten.

Pechvogel des Abends: Adam Cianciarulo.
Pechvogel des Abends: Adam Cianciarulo.

Doch wie so oft im Leben, kam es letztlich anders als gedacht. Den Holshot im 250SX-Mainevent über 15 Minuten plus eine Runde sicherte sich Geico-Honda-Pilot Rj Hampshire, der seine Führung aber noch in der Startrunde an Dylan Ferrandis abtreten musste, der anschließend das Zepter bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand legte. Adam Cianciarulo nach dem Start noch auf Position acht zu finden, machte sich von Beginn an daran, einen Platz nach dem anderen gutzumachen und befand sich gegen Mitte des Rennens hinter Hampshires Teamkollegen Cameron Mcadoo auf Rang drei fahrend bereits auf Titelkurs, als er in Runde elf an einem Doppelsprung strauchelte und heftig zu Boden ging. Zwar blieb der Mann mit der Startnummer 92 unverletzt, jedoch wurde sein Bike bei dem Sturz arg in Mitleidenschaft gezogen, so dass ein Aufsuchen der Box für ihn unumgänglich war.

Die neuen Titelträger der 250SX: Dylan Ferrandis  und Chase Sexton (v.l.)
Die neuen Titelträger der 250SX: Dylan Ferrandis und Chase Sexton (v.l.)

Anschließend mit einem nur notdürftig gerichteten Bike unterwegs fuhr Cianciarulo das Rennen noch zu Ende, mehr als Platz 20 im Ziel war für ihn nicht mehr drin. Ferrandis fuhr hingegen das Rennen bis ins Ziel auf dem „Platz an der Sonne“ und sicherte sich damit den Titel des 250SX-Westküstenmeisters. In der Osterküsten-Division ging der Titel an Gaico-Honda-Fahrer Chase Sexton, der das Red Plate in der Vorwoche vom verletzt ausgeschiedenen Austin Forkner (Kawasaki) übernommen hatte und in Las Vegas als bestplatzierte Ostküstenfahrer hinter Ferrandis, Hampshire und Mcadoo als Vierter das schwarz-weiß-karierte Tuch zu sehen bekam.

Ergebnisse

Hauptrennen 450SX:
1. Eli Tomac (KAW), 22 Runden
2. Marvin Musquin (KTM), +12.061
3. Cooper Webb (KTM), +17.466

4. Ken Roczen (HON), +18.216

5. Zach Osborne (HUS), +29.872
6. Cole Seely (HON), +42.680
7. Blake Baggett (KTM), +48.397
8. Tyler Bowers (KAW), +55.636
9. Justin Hill (SUZ), 1:00.694
10. Justin Bogle (KTM), +1 Rnd.
11. Justin Brayton (HON), +1 Rnd.
12. Ben Lamay (HON), +1 Rnd.
13. Kyle Chisholm (SUZ), +1 Rnd.
14. Ryan Breece (YAM), +1 Rnd.
15. Alex Ray (SUZ), +1 Rnd.
16. Henry Miller (KTM), +1 Rnd.
17. Carlen Gardner (HON), +2 Rnd.
18. Adam Enticknap (SUZ), +2 Rnd.
19. Charles Lefrancois (SUZ), +2 Rnd.
20. Tevin Tapia (YAM), +3 Rnd.
21. Austin Politelli (HON), +7 Rnd.
22. Scott Champion (YAM), +15 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX nach 17 von 17 Veranstaltungen:
1. Cooper Webb (KTM), 379 Punkte
2. Eli Tomac (KAW), 361
3. Marvin Musquin (KTM), 350

4. Ken Roczen (HON), 319

5. Blake Baggett (KTM), 290
6. Dean Wilson (HUS), 223
7. Cole Seely (HON), 211
8. Joey Savatgy (KAW), 208
9. Justin Bogle (KTM), 171
10. Justin Brayton (HON), 163
11. Justin Hill (SUZ), 162
12. Tyler Bowers (KAW), 155
13. Justin Barcia (YAM), 154
14. Zach Osborne (HUS), 154
15. Chad Reed (SUZ), 151
16. Aaron Plessinger (YAM), 123
17. Kyle Chisholm (SUZ), 119
18. Ben Lamay (HON), 113
19. Alex Ray (SUZ), 73
20. Vince Friese (HON), 65
21. Carlen Gardner (HON), 53
22. Ryan Breece (YAM), 48
23. Jason Anderson (HUS), 46
24. Chris Blose (HUS), 42
25. Mike Alessi (HON), 37
:

Hauptrennen 250SX:
1. Dylan Ferrandis (YAM), 16 Runden
2. Rj Hampshire (HON), +01.805
3. Cameron Mcadoo (HON), +02.858
4. Chase Sexton (HON), +03.365
5. Alex Martin (SUZ), +04.625
6. Colt Nichols (YAM), +05.871
7. Michael Mosiman (HUS), +09.340
8. Justin Cooper (YAM), +11.993
9. Martin Davalos (KAW), +18.488
10. Garrett Marchbanks (KAW), +22.901
11. Brandon Hartranft (YAM), +26.177
12. Kyle Peters (SUZ), +35.205
13. Jordan Bailey (HUS), +42.976
14. John Short (HON), +46.740
15. Lorenzo Locurcio (KAW), +52.624
16. Justin Starling (HUS), +1:06.503
17. Chase Marquier (HUS), +1 Rnd.
18. James Decotis (SUZ), +1 Rnd.
19. Mitchell Falk (KTM), +1 Rnd.
20. Adam Cianciarulo (KAW), +1 Rnd.
21. Kyle Cunningham (HON), +3 Rnd.
22. Chris Blose (HUS), +12 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX Ost nach 9 von 9 Veranstaltungen:
1. Chase Sexton (HON), 193 Punkte
2. Justin Cooper (YAM), 180
3. Austin Forkner (KAW), 152
4. Martin Davalos (KAW), 148
5. Alex Martin (SUZ), 139
6. Brandon Hartranft (YAM), 130
7. Mitchell Oldenburg (YAM), 128
8. Kyle Peters (SUZ), 126
9. Kyle Cunningham (HON), 110
10. Jordan Bailey (HUS), 101
11. Lorenzo Locurcio (KAW), 74
12. Joshua Osby (YAM), 71
13. Jordon Smith (KTM), 70
14. John Short (HON), 52
15. Mitchell Falk (KTM), 40
16. Chase Marquier (HUS), 39
17. Henry Miller (KTM), 37
18. Anthony Rodriguez (YAM), 31
19. Fredrik Noren (HON), 29
20. Joshua Cartwright (YAM), 28
21. Ryan Sipes (KTM), 24
22. Cade Autenrieth (HON), 24
23. Blake Wharton (HON), 23
24. Thomas Covington (HUS), 20
25. Steven Clarke (HON), 19
:

Meisterschaftsstand 250SX West nach 10 von 10 Veranstaltungen:
1. Dylan Ferrandis (YAM), 226 Punkte
2. Adam Cianciarulo (KAW), 211
3. Colt Nichols (YAM), 180
4. Rj Hampshire (HON), 168
5. Cameron Mcadoo (HON), 149
6. Michael Mosiman (HUS), 144
7. James Decotis (SUZ), 133
8. Shane Mcelrath (KTM), 123
9. Chris Blose (HUS), 120
10. Garrett Marchbanks (KAW), 113
11. Jacob Hayes (YAM), 91
12. Martin Castelo (SUZ), 83
13. Sean Cantrell (KTM), 72
14. Justin Starling (HUS), 67
15. Jess Pettis (KTM), 66
16. Enzo Lopes (SUZ), 50
17. Robbie Wageman (HON), 39
18. Mitchell Harrison (YAM), 38
19. Jerry Robin (KTM), 34
20. Dylan Merriam (HUS), 31
21. Logan Karnow (KAW), 27
22. Mathias Jorgensen (KTM), 25
23. Carson Brown (HUS), 23
24. Chris Howell (HUS), 20
25. Killian Auberson (KTM), 19
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Alle Ergebnisse von Las Vegas inkl. der Qualifikation im Detail ››

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Simon Cudby
  • Garth Milan/Red Bull Content Pool
  • Octopi
Textcredits
  • Jens Pohl