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AMA Supercross Championship in Oakland - Ergebnisse

Stewart kann es noch

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Lesedauer: 6 min

Mehr als 46.000 Fans waren am Samstag zum vierten Aufeinandertreffen im Rahmen der Monster Energy AMA Supercross Championship in das O.co Coliseum von Oakland gepilgert und konnten dort miterleben wie JGRMX-Yamaha-Pilot James Stewart seinen ersten Sieg in der Saison 2012 einfuhr.

Was letztendlich das ausschlaggebende Moment für seinen gestrigen Triumph war, nachdem bereits die ersten seiner Fans nach drei sieglosen Meisterschaftsrunden schon erste Zweifel bekamen, ob „Bubba“ es überhaupt noch kann, wird wohl für immer Stewarts Geheimnis bleiben – vielleicht weiß er es selbst nicht einmal. Wollte er seinem am Donnerstag bei einem Verkehrsunfall tragisch ums Leben gekommenen Mechaniker Mark ´Tex´ Adams ein besonderes Farewell mit auf den Weg geben oder hatte er vielleicht aufgrund seiner bisherigen „Erfolglosigkeit“ im Vorfeld der Veranstaltung bereits ein ernstes Gespräch mit JGRMX-Teamboss Jeremy Albrecht oder wollte er es den Buhrufern bei der Fahrervorstellung mal so richtig zeigen?

Vielleicht wollte er auch einfach mal dem Autor des Berichts einen Gefallen tun und dessen in der Event-Vorschau angedeutete Theorie vom Gesetz der Serie – mit Stewarts Sieg bei der vierten Meisterschaftsrunde in Oakland haben die vier SX-Titelträger der letzten vier Jahre je einmal gewonnen – beweisen. Aber egal, am Ende zählt nur das Ergebnis und das hätte für Stewart nicht besser ausfallen können. Bereits im Zeittraining hinter Ryan Villopoto und Ryan Dungey als einer drei schnellsten Fahrer unterwegs gewesen, setzte der Afroamerikaner in seinem Vorlauf ein mögliches erstes Achtungszeichen, als er nach acht Runden Renndistanz Ryan Villopoto und Andrew Short  mit knappen Vorsprung auf die Plätze zwei und drei verwies – im anderen Vorlauf war derweil Dungey erfolgreich gewesen, dem Kevin Windham und Chad Reed als Zweiter bzw. Dritter über die Ziellinie folgten.

Als der Startschuss zum Mainevent des Abends, dem Finale der Premiumklasse über 20 Runden erfolgte, war es der Australier Chad Reed, der mit seiner TwoTwo Motorsports Honda am besten vom Gatter wegkam, sich die Holeshot-Prämie sicherte und anschließend mit Markenkollege Andrew Short und ProCircuit-Kawasaki-Pilot Josh Hansen am Hinterrad das Fahrerfeld in die erste Runde führte. Während Reed nachfolgend das Geschehen von der Spitzenposition aus kontrollierte, machten sich James Stewart und in seinem Windschatten auch der Titelverteidiger Ryan Villopoto auf seiner Monster Energy Kawasaki daran, sich von den Positionen vier bzw. fünf aus nach vorn zu kämpfen – nach Runde eins hatten sie bereits Hansen passiert, wenig später widerfuhr Short das gleiche Schicksal.

Nun auf Rang zwei fahrend, lauerte Stewart geduldig hinter Reed auf seine Chance, selbst gefahrlos in Führung zu gehen. Diese Gelegenheit bot sich ihm gegen Mitte des Rennens – in Runde zehn zog er an Reed vorbei und vergrößerte anschließend kontinuierlich den Abstand zu seinen Verfolgern. Stewart überquerte als Sieger die Ziellinie, gut zweieinhalb Sekunden nach ihm folgte Reed als Zweiter. Villopoto, der gegen Ende noch einmal versucht hatte, Reed unter Druck zu setzen, musste sich mit Rang drei zufrieden geben. Platz vier ging an KTM-Werkspilot Ryan Dungey, der die erste Rennrunde nach einem nicht ganz optimalen Start nur auf Rang zehn beendet und sich anschließend im Verlauf der ersten Rennhälfte nach vorn gekämpft hatte. Andrew Short komplettierte die Top 5 beim Zieleinlauf.

James Stewart
James Stewart
Chad Reed
Chad Reed
Ryan Villopoto
Ryan Villopoto
James Stewart vs. Andrew Short
James Stewart vs. Andrew Short
James Stewart
James Stewart

Er­geb­nis­se Oakland, 28.01.2012:

Fi­na­le Klas­se Su­per­cross

1. James Stewart (Yamaha), 20 Runden
2. Chad Reed (Honda), +2.355
3. Ryan Villopoto (Kawasaki), +6.310
4. Ryan Dungey (KTM), +14.414
5. Andrew Short (Honda), +18.128
6. Kevin Windham (Honda), +19.648
7. David Millsaps (Yamaha), +21.575
8. Jake Weimer (Kawasaki), +29.378
9. Justin Brayton (Honda), +31.505
10. Joshua Hansen (Kawasaki), +37.842
11. Mike Alessi (Suzuki), +47.724
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), +50.093
13. Broc Tickle (Kawasaki), +51.513
14. Brett Metcalfe (Suzuki), +55.487
15. Nicholas Wey (Kawasaki), +57.114
16. Cody Mackie (Honda), +1 Rnd.
17. Weston Peick (Kawasaki), +1 Rnd.
18. Robert Kiniry (Yamaha), +1 Rnd.
19. Ben Lamay (Yamaha), +5 Rnd.
20. Kyle Partridge (Kawasaki), +19 Rnd.

Fi­na­le Klas­se SX-Li­tes (West)

1. Eli Tomac (Honda), 15 Runden
2. Marvin Musquin (KTM), +12.299
3. Zachary Osborne (Yamaha), +14.052
4. Ryan Sipes (Yamaha), +16.133
5. Matt Moss (KTM), +20.478
6. Travis Baker (Honda), +22.422
7. Nico Izzi (Yamaha), +23.832
8. Max Anstie (Honda), +24.070
9. Martin Davalos (Suzuki), +24.875
10. Dean Wilson (Kawasaki), +27.416
11. Cole Seely (Honda), +28.448
12. Jason Anderson (Suzuki), +40.473
13. Billy Laninovich (Honda), +40.868
14. Gavin Faith (Honda), +42.477
15. Gareth Swanepoel (Yamaha), +45.640
16. Michael Leib (Honda), +47.789
17. Vince Friese (Honda), +56.915
18. Killy Rusk (Honda), +57.362
19. Ryan Marmont (KTM), +1 Rnd.
20. Topher Ingalls (Honda), +6 Rnd.

Meis­ter­schafts­stand nach 4 Ver­an­stal­tun­gen

Klas­se Su­per­cross (Top 20)

1. Chad Reed (Honda), 85 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 85
3. Ryan Villopoto (Kawasaki), 83
4. James Stewart (Yamaha), 73
5. Jake Weimer (Kawasaki), 61
6. Kevin Windham (Honda), 58
7. Andrew Short (Honda), 52
8. Joshua Hansen (Kawasaki), 47
9. Brett Metcalfe (Suzuki), 45
10. David Millsaps (Yamaha), 42
11. Mike Alessi (Suzuki), 38
12. Justin Brayton (Honda), 37
13. Kyle Chisholm (Kawasaki), 34
14. Broc Tickle (Kawasaki), 30
15. Ivan Tedesco (Kawasaki), 21
16. Nicholas Wey (Kawasaki), 16
17. Trey Canard (Honda), 14
18. Weston Peick (Kawasaki), 10
19. Kyle Partridge (Kawasaki), 10
20. Chris Blose (Kawasaki), 9

Klas­se SX-Li­tes (West, Top 20)

1. Eli Tomac (Honda), 88 Punkte
2. Dean Wilson (Kawasaki), 73
3. Zachary Osborne (Yamaha), 67
4. Marvin Musquin (KTM), 64
5. Tyla Rattray (Kawasaki), 60
6. Cole Seely (Honda), 57
7. Jason Anderson (Suzuki), 53
8. Nico Izzi (Yamaha), 46
9. Max Anstie (Honda), 45
10. Ryan Sipes (Yamaha), 43
11. Matt Moss (KTM), 39
12. Travis Baker (Honda), 38
13. Billy Laninovich (Honda), 35
14. Michael Leib (Honda), 29
15. Martin Davalos (Suzuki), 27
16. Vince Friese (Honda), 25
17. Teddy Maier (Honda), 21
18. Wil Hahn (Honda), 13
19. Gavin Faith (Honda), 10
20. Gareth Swanepoel (Yamaha), 10

„Ich möchte diesen Sieg meinem verstorbenen Mechaniker Mark ´Tex´ Adams widmen“, sagte James Stewart im Siegerinterview. „Ich hatte den ganzen Abend über einen guten Rhythmus und das war die Grundlage für ein tolles Rennen. Ich hatte im bisherigen Saisonverlauf ein paar harte Rennen erlebt, doch heute Abend ist es mir endlich gelungen zu siegen.“

Nach der vierten Meisterschaftsrunde übernimmt Chad Reed mit insgesamt 85 Zählern die vorläufige Führung in der Meisterschaft, mit gleichem Punktekontostand folgt ihm Ryan Dungey auf Rang zwei. Zwei Zähler dahinter belegt Ryan Villopoto vor Anaheim 2 aktuell den dritten Rang, während James Stewart, für den es in Oakland in der Punktetabelle „steil“ nach oben ging, und Jake Weimer die Top 5 komplettieren.

In der AMA SX-Lites Westküstenmeisterschaft gelang GEICO-Honda-Pilot Eli Tomac das Kunststück, seinem Sieg von Los Angeles gleich in Oakland einen zweiten folgen zu lassen. Doch zunächst war es Martin Davalos auf einer Rockstar Energy Racing Suzuki, der nach einem Holeshot das Fahrerfeld im SX-Lites-Finale über 15 Runden anführte, ihm folgten Monster Energy/Pro Circuit/Kawasaki-Pilot Dean Wilson und Eli Tomac auf den Position zwei und drei in die erste Runde.

Bereits in Runde zwei verabschiedete sich der Brite Wilson mit einem Sturz im Waschbrett, der ihn fast bis an das Ende des Fahrerfelds warf, aus dem Spitzentrio. Dies versetzte Tomac in die Position nachfolgend Jagd auf Davalos zu machen, den er dann auch schon im dritten Umlauf hinter sich lassen konnte. Während Tomac anschließend seinen Verfolgern davonzog und dabei seinen Vorsprung kontinuierlich bis auf zwölf Sekunden vergrößerte, musste Davalos weitere Plätze an schnellere Fahrer abgeben. Darunter waren auch Zach Osborne auf der BikeIt-Cosworth-Yamaha und KTM-Werkspilot Marvin Musquin, die sich im letzten Drittel des Rennens um Platz zwei balgten, wobei am Ende der Franzose Musquin die Oberhand behielt.

Tomac gewann das Rennen vor Musquin und Osborne, Ryan Sipes und der Australier Matt Moss komplettierten die Top 5. Dean Wilson schaffte es nach seinem Sturz noch bis auf Rang zehn und passierte dabei die Ziellinie vor Honda-Pilot Cole Seely, der auf Rang vier fahrend nur wenige Sekunden nach Wilson unfreiwilligen Bodenkontakt hatte und dadurch bis auf den letzten Platz zurückgefallen war.

In der Meisterschaft baute Tomac die in Los Angeles übernommene Führung weiter aus, sein Vorsprung auf den derzeit zweitplazierten Dean Wilson beträgt zur Meisterschaftshalbzeit – in der AMA SX-Lites Westküstenmeisterschaft werden insgesamt acht Rennen ausgetragen – 15 Punkte. Weitere sechs Zähler dahinter sortierte sich Zach Osborne auf dem dritten Platz ein, Marvin Musquin verbesserte sich auf Gesamtrang vier. Tyla Rattray, der im Vorlauf heftig gestürzt war und anschließend seine Chance sich im Last Chance Qualifying möglicherweise noch einen Startplatz fürs Finale zu sichern nicht wahrnehmen konnte, rutschte ans Ende der Top 5 ab.

Eli Tomac
Eli Tomac
Dean Wilson
Dean Wilson
Zach Os­bor­ne
Zach Os­bor­ne
Marvin Musquin
Marvin Musquin
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Jens Pohl