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Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen

Titel Eins von Drei ist abgehakt

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Lesedauer: 7 min

Zur 15. Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 ging es vergangenes Wochenende für die Fahrer nach Nashville, Tennessee. In der Klasse der „Big Boys“ endete der Abend für einen Werkspiloten ebenso schnell, wie er angefangen hatte.

Während dies den Kampf um den 450SX-Titel entscheidend beeinflusste, konnte Honda den ersten der diesjährigen Titel in der Viertelliterklasse für sich behaupten. Zudem wurde die Spannung des Abends durch mehrere Stürze weiterer Werksfahrer in beiden Klassen erhöht. Wie die Fahrer das Auf und Ab der Gefühle wahrgenommen haben, erfahrt ihr weiter unten im Text.

Chase Sexton: „Die ersten Tests für die kommende Outdoor-Saison haben für frischen Wind gesorgt, wodurch ich mich auf den harten Strecken sicherer fühlte.“

Für den 23-jährigen Honda-Werksfahrer Chase Sexton sollte es an diesem Wochenende nicht nur im Qualifying gut laufen. Auf der sehr trockenen und rutschigen Strecke ging Sexton nicht einmal über das Vorderrad. Nach einem guten Start im Hauptrennen, war Sexton in der Lage, sich frühzeitig in spannenden Zweikämpfen mit Kevin Moranz (KTM) und Justin Hill (KTM) auf Platz zwei einzugruppieren. Im weiteren Renngeschehen verringerte er den Abstand zum führenden Eli Tomac (Yamaha) sukzessive. Soeben bis ans Hinterrad herangefahren, da ging er mit einem sauberen Überholmanöver am Meisterschaftsführenden vorbei und holte sich einen weiteren Sieg in dieser Supercross Saison.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Dritter Tagessieg der Saison: Chase Sexton

Auf solchen Strecken muss man wirklich auf Zack sein und alles mit viel Selbstvertrauen angehen. Die Strecke war sehr ausgefahren, vor allem in den letzten paar Runden, und das zwingt dich dazu, dich noch mehr zu konzentrieren. Die ersten Tests für die kommende Outdoor-Saison haben für frischen Wind gesorgt, wodurch ich mich auf den harten Strecken sicherer fühlte. Es sind noch zwei Meisterschaftsrunden. Hoffentlich können wir noch ein paar Siege einfahren und unseren Schwung beibehalten.“

Eli Tomac: „Ich legte ein gutes Tempo vor, und dann machte ich ein oder zwei Fehler in den Whoops.“

Tomac hatte mit Blick auf die Meisterschaft einen grundsoliden Abend. Mit einem Sieg im Vorlauf hatte der Yamaha-Pilot die optimale Startplatzwahl im Hauptrennen. Blitzschnell schoss er aus dem Gatter und war in der Lage, nach langer Zeit wieder einen Holeshot zu holen. Somit hatte Tomac von Beginn an freie Fahrt und setzte sich schnell vom Feld ab. Im weiteren Renngeschehen wurde er jedoch von Sexton wieder eingeholt. Mit der Meisterschaft vor Augen hielt er nicht großartig gegen Sextons Überholversuch und ließ ihn passieren. Mit dem zweiten Platz am Abend sammelte er weitere wichtige Punkte auf dem Weg zu seinem nächsten 450SX-Titel nach 2020 und 2022.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Den dritten 450SX-Titel immer fest im Blick: Titelverteidiger Eli Tomac

„Wir hatten einen sehr soliden Tag. Ich hatte gute Starts im Vorlauf und im Hauptrennen, wodurch ich früh in Führung gehen konnte. Ich legte ein gutes Tempo vor, und dann machte ich ein oder zwei Fehler in den Whoops. Dann habe ich mein Tempo ein wenig gedrosselt, weshalb dann Chase an mir vorbeiziehen konnte. Insgesamt war ich mit meinem Fahrstil sehr zufrieden, und das Motorrad war bei den Starts einfach klasse.“

Ken Roczen: „Ich hatte einen furchtbaren Start im Hauptrennen und die schlimmsten ersten paar Runden überhaupt.“

Der Deutsche Ken Roczen mit der Progressive Insurance Suzuki hatte in Nashville keinen guten Start. Nach der ersten Kurve sortierte er sich zunächst nur im Mittelfeld ein und musste sich erstmal bis an die Spitze vorarbeiten. Während er auf Platz fünf fuhr, ging der GASGAS-Pilot Justin Barcia schwer zu Boden und verabschiedete sich damit aus dem Renngeschehen. Roczen wiederum profitierte davon und verbesserte sich auf Platz vier hinter Justin Hill (KTM).

Die zu überrundenden Fahrer sollten „Kenny“ im Gegensatz zur Vergangenheit in die Karte spielen. Einer der Überrundeten fuhr Hill in den Weg und drängte ihn sogar abseits der Strecke. „Kickstart Kenny“ überholte die beiden auf der Innenspur, schnappte sich den dritten Platz und fuhr die Suzuki zum wiederholten Male auf das Podium. Da hat er sich selbst doch ein super Geburtstagsgeschenk gemacht. Auch wir wünschen an der Stelle nachträglich nochmal alles Gute!

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Dritte Podiumsplatzierung in Folge: Geburtstagskind Ken Roczen

Wir haben dieses Wochenende in Nashville einen weiteren Podiumsplatz eingefahren. Ich hatte einen furchtbaren Start im Hauptrennen und die schlimmsten ersten paar Runden überhaupt, in denen ich Positionen verlor und Fehler machte. Aber ich war in der Lage mich wieder zu fangen und auf Platz 3 vorfahren. Ich bin froh, dass ich auf dem Podium stehe und noch ganz bin. Ich bin auf keinen Fall mein bestes Rennen gefahren und die Strecke hat viele Leute gefordert. Wir werden es verkraften und es nächstes Wochenende wieder versuchen.“

Auf die Stürze von Justin Barcia, Jason Anderson (Kawasaki) oder Cooper Webb angesprochen gab Ken Roczen zu Protokoll:

„An dem Punkt meiner Karriere, an dem ich mittlerweile bin, ist es nicht gut, wenn man sowas [solch schwere Verletzungen] sieht. Man denkt einfach ein bisschen anders darüber nach. Früher hätte mich das nie gestört, ich hätte nie darauf geachtet und wäre einfach mit Vollgas weitergefahren. Aber bei einer Strecke wie dieser suche ich mir meine Zweikämpfe ein wenig aus und schaue mir die Streckenabschnitte genau an. Für die Teile der Strecke, die mir am unberechenbarsten erscheinen, plane ich mein Fahren früh im Voraus und mache mich ein wenig mehr bereit, bevor ich in diese Sektionen komme.“

Cooper Webb: „Damit ist jedoch meine SX-Saison leider vorzeitig zu Ende“

Der Red Bull KTM-Werksfahrer Cooper Webb hatte großes Pech in Nashville. Tomacs bis dahin der gefährlichste Konkurrent im Kampf um den Titel startete im selben Vorlauf wie Titelverteidiger. Bei einem Überholmanöver von „ET3“ ging Webb zu Boden. Wohl gemerkt hat Webb dem Yamaha-Piloten keinen Vorwurf gemacht und Tomac bedeuerte, dass er den KTM-Piloten nicht zu Boden gehen lassen wollte. Leider rammte Adam Cianciarulo (Kawasaki) den am Boden Liegenden mit seinem Vorderrad und traf Webb dabei am Kopf. Für Webb war damit nach der ersten Runde im Vorlauf bereits der Abend vorbei. Und nicht nur der Abend, sondern auch die ganze Saison ist für ihn vorzeitig beendet.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Ein schwerer Sturz im Vorlauf brachte das vorzeitige Ende der SX-Saison: Cooper Webb

„Wie viele von euch gesehen haben, habe ich in Nashville eine Gehirnerschütterung erlitten. Ich bin dankbar, dass alles andere gut ausgegangen ist. Damit ist jedoch meine SX-Saison leider vorzeitig zu Ende. Es tut weh, dass sie so endet, aber ich weiß, dass ich alles gegeben habe.“

Hunter Lawrence: „Komisch, dass ich im Jahr 2020 ernsthaft ans Aufhören dachte.“

Hunter Lawrence war auf seiner Honda-Werksmaschine mit bis dato sechs Siegen in acht Rennen und einer Führung von 49 Punkten der absolute Titelfavorit in der 250SX-Ostküstenmeiserschaft. Seine Auflagen für Nashville waren: Mindestens auf den 20. Platz fahren oder besser zu sein, um den Titel vorzeitig einzusacken. Hunter jedoch ließ nichts anbrennen. Nachdem er den Holeshot holte, passierte Jordon Smith (Yamaha) den Honda-Piloten eine Kurve später mit einem aggressiven Überholmanöver. Lawrence blieb an Smith dran und ließ ihn nicht entkommen. Kurze Zeit später machte Smith einen Fehler und Hunter ging wieder in Führung. Wie auch die ganze Saison über erbrachte der Ältere der Lawrence-Bruder eine hervorragende Leistung und sicherte sich den Titel mit einem weiteren Sieg im Hauptrennen. Wir sagen Glückwunsch!

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Mit einem Sieg im Hauptrennen zum ersten SX-Titel: Hunter Lawrence

Davon habe ich als Kind nicht einmal geträumt, weil ich nicht wusste, dass es möglich ist. Der Sport ist in Australien nicht so groß, weshalb man nicht weiß, dass man damit eine solche Karriere erleben kann. Komisch, dass ich im Jahr 2020 ernsthaft ans Aufhören dachte. Da ich immer wieder von Verletzungen niedergestreckt wurde, dachte ich, ich würde mir einen normalen Job suchen und Jett unterstützen. Das [der Titel] ist definitiv eine Erlösung, denn ich war am tiefsten Punkt meiner Karriere und so kurz davor, meine erste Meisterschaft zu gewinnen. Es ist etwas ganz Besonderes, diese Meisterschaft zu gewinnen, und ich hoffe, dass ich mit meinem Team noch viele weitere gewinnen kann.“

Shimoda: „Leider fand ich nicht die richtige Gelegenheit finden, um einen Überholversuch für die Führung zu starten.“

Auch Jo Shimoda hatte einen sehr guten Abend und gleichzeitig sein erstes Podium dieser Saison. Bei seinem verletzungsbedingt gerade einmal dritten Rennen in 2023 hatte der Japaner einen guten Start und ging als Vierter um die erste Kurve. Kurze Zeit später überholte er Jeremy Martin (Yamaha). Shimoda fuhr an die beiden Führenden Lawrence und Smith ran. Er profitierte von dem Fehler von Smith und ging auf Platz zwei. Kurze Zeit sah es so aus, als ob er Hunter Lawrence einholt, jedoch war der Australier zu schnell. Shimoda behielt seinen Rhythmus, machte keine Fehler und kam als Zweiter ins Ziel.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
In seinem dritten Rennen der SX-Saison 2023 zum dritten Mal in den Top 10: Jo Shimoda

„Ich hatte im Hauptrennen einen guten Start, aber einige dumme Fehler in der ersten Runde warfen mich zurück. Ich gab mein Bestes, um einige Positionen zurückzugewinnen, sobald sich das Rennen beruhigt hatte. Leider fand ich nicht die richtige Gelegenheit finden, um einen Überholversuch für die Führung zu starten. Ich bin stolz auf die Leistung, die ich erbracht habe, und darauf, dass ich meine konstante Serie von Top-10-Platzierungen aufrechterhalten konnte. Das Team und ich werden in dieser Woche noch etwas an den Starts arbeiten, damit wir beim Finale in zwei Wochen besser vorbereitet sind und vorne mitkämpfen können.“

Jordon Smith: „Sie haben versucht es vor dem Hauptrennen zu beheben, sodass sie sich die Sektion im Rennen ständig änderte und man die ganze Zeit auf der Hut sein musste.“

Yamaha-Pilot war nach einer durchwachsenen Saison hoch motiviert, in Nashville ganz oben auf dem Podium zu stehen. Der Abend begann für ihn mit einem Sieg in seinem Vorlauf sehr gut. Im Hauptrennen war er nach dem Start Zweiter und überholte Hunter mit einem aggressiven Überholmanöver in Kurve zwei für die Führung. Kurze Zeit später jedoch kam er in der Sandsektion ins Straucheln, geriet abseits der Strecke und musste Platz eins und zwei an seine Kontrahenten abgeben. Er gruppierte sich auf Rang drei an, wo er bis zum Ende auch ohne weitere Bedrängnis oder Fehler verweilen sollte.

Monster Energy AMA Supercross Championship 2023 in Nashville - Fahrerstimmen
Fünftes Podium in der laufenden Saison: Jordon Smith

haben heute Morgen sehr früh angefangen, aber es war ein guter Tag für uns. Ich war in jedem Training mit den besten Zeiten dabei und habe das Vorrennen gewonnen. Dann hatte ich einen großartigen Start im Hauptrennen, konnte die Führung übernehmen und führte das Rennen vielleicht fünf oder sechs Minuten lang an. Ich habe einen Fehler gemacht und bin von der Strecke abgekommen. Danach wurde es ein bisschen eng. Die Strecke war wirklich anspruchsvoll. Es war extrem schwer, das Rennen mit Arm-Pump in dem Tempo durchzuhalten, denn sie war einfach sehr kaputt. Die Streckencrew hat versucht, sie zu reparieren, aber sie war einfach zu weich und zu hart zugleich. Eine der Rhythmussektionen war bereits zu tief. Sie haben versucht es vor dem Hauptrennen zu beheben, sodass sie sich die Sektion im Rennen ständig änderte und man die ganze Zeit auf der Hut sein musste. Ich freue mich über meinen fünften Podiumsplatz in dieser Saison und den Kampf um den Sieg. Es ist schon lange her, dass ich konstant auf dem Podium stand, also sehe ich das nicht als selbstverständlich an. Wir werden weiterarbeiten.“

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jeff Kardas
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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