Eli Tomac und Jett Lawrence boten allen Supercross-Verrückten packende 20 Minuten feinstes Racing. Im vorderen Mittelfeld gestartet arbeiteten sie sich gemeinsam bis an die Spitze und kämpften bis zur letzten Runde. Sowohl Lawrence als auch Tomac scheinen nun wieder zu ihrer alten gewohnten Verfassung gefunden zu haben.
Nach einer schweren Achillessehnenverletzung im Jahr 2023 kehrte Eli Tomac 2024 ins Renngeschehen zurück. Zwar konnte er 2024 in St. Louis einen Sieg Crown einfahren, doch seine gewohnte Dominanz blieb aus. Viele fragten sich, ob er mit über 30 Jahren seinen Zenit überschritten habe oder ob die Verantwortung für seine Familie ihn vorsichtiger mache. Die Wahrheit war jedoch simpler: Er war schlicht noch nicht wieder komplett fit und brauchte einfach Zeit.
Bis Ende 2024 hatte Tomac Fortschritte gemacht, konnte aber die nötige Ausdauer über die gesamte Renndauer noch nicht voll zurückgewinnen. Das änderte sich jetzt für die Saison 2025. Beim San Diego Supercross bewies „ET3“, dass er wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat. „Das ist ein riesiger Sieg, der zeigt, dass ich in einer besseren Verfassung bin als letztes Jahr“, sagte Tomac. „Heute Abend war es schön, es bis zum Ende durchzuziehen und letztlich zu gewinnen.“
Beim Rennen in San Diego bekamen die Fans endlich das Duell zu sehen, das viele für unmöglich gehalten hatten: Ein hochmotivierter Eli Tomac gegen den aufstrebenden Jett Lawrence (Honda). Während Tomac beim Saisonstart mit einem Sturz in der ersten Runde das Rennen als Letzter aufnahm, hatte Lawrence mit seiner neuen Honda CRF450R und Anpassungen an seinem Setup zu kämpfen. Nach intensiven Tests und Anpassungen zeigte Lawrence jedoch in San Diego den ganzen Tag beeindruckende Leistungen.
Im Hauptrennen begann Lawrence auf Platz sechs, direkt gefolgt von Tomac. Schon in den ersten Runden lieferten sich die beiden packende Positionskämpfe. Besonders spektakulär war ein Überholmanöver von Tomac in der Sandkurve, das seine technische Finesse unter Beweis stellte. „Das war cool zu sehen. Das war für mich echter „Beast Mode“! Es war unglaublich“, lobte Lawrence.
Beide Fahrer arbeiteten sich durch das Feld, überholten unter anderem Cooper Webb (Yamaha) und lieferten sich bis zur Ziellinie einen engen Kampf. Während die beiden Piloten gerade einmal 1.5sec am Ende des Rennens trennten, fuhren sie auf den drittplatzierten Cooper Webb (Yamaha) einen Abstand von knapp 19 Sekunden raus. „Ich habe versucht, nah genug heranzukommen, um ihn zu überholen, aber er war einfach unglaublich schnell“, sagte Lawrence nach dem Rennen. Tomac zeigte, dass er nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch die nötige Ausdauer zurückgewonnen hat, um solche intensiven Duelle zu gewinnen.
Lawrence zeigte sich mit seinem zweiten Platz dennoch zufrieden: „Das war viel besser als Platz zwölf beim letzten Rennen. Man muss die positiven Aspekte sehen. Es war ein faires Rennen, und ich habe viel gelernt. Eli war unglaublich stark und ich freue mich auf weitere Duelle.“
Tomac erklärte, dass es gerade solche Rennen sind, die den Sport so besonders machen: „Die Tage, an denen man mit großem Vorsprung gewinnen kann, sind vorbei. Heutzutage muss man 20 Minuten lang Vollgas geben.“
Mit diesem Sieg übernimmt Tomac die Gesamtführung in der Meisterschaft. Lawrence liegt derzeit auf Platz fünf, nur zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter. Beide Fahrer blicken gespannt auf die kommenden Rennen und weitere spektakuläre Duelle.