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AMA Supercross Championship in Oakland - Ergebnisse

Villopoto holt sich das Redplate zurück

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Lesedauer: 6 min


Dieser Moment, wenn man an einem Samstagmorgen die Strecke betritt und einen Boden vorfindet, der so einen wunderschönen Grad an Feuchtigkeit aufweist, dass man sich am liebsten drin suhlen möchte. Anders kann es den Piloten beim Eintreffen im Stadion von Oakland auch nicht ergangen sein, denn beim vierten Streich der Monster Energy AMA Supercross Championships wurde eine Erdreich-Qualität an den Tag gelegt, die kaum zu übertreffen ist. Dies, gepaart mit einer ebenso schönen, geteilten Rhythmus-Sektion ließ Ryan Villopoto und Jason Anderson bei den 250ern den Ruhm des Wochenendes einstreichen.

450SX: Villo demonstriert Macht

In Heat Nummero uno durfte auch gleich Ken Roczen, unser deutsches Aushängeschild mit der roten #94 an den Start und bewies, dass so langsam Routine in das Renngeschehen bei den großen Jungs eintritt. Direkte Qualifikation hinter James Stewart, der nach gelungenem Holeshot nicht wirklich einen Abstand zwischen sich und K-Rock bringen konnte. Auch Barcia und Privatier-Dauerbrenner Weston Peick nahmen den direkten Weg in das Hauptprogramm und ließen nichts anbrennen.

Auch Villopoto und Chad Reed verfrachteten im zweiten Vorlauf gleich alles in trockene Tücher und ließen sich von der kleinen Auseinandersetzung zwischen Ryan Dungey und Wil Hahn um Platz drei nicht weiter beunruhigen. Hierbei zog der Mann auf der Red Bull KTM allerdings den Kürzeren, was für ihn jedoch trotzdem den letzten Platz für einen Direkteinzug ins Finale bedeutete.

Anders erging es einigen durchaus bekannten Gesichtern, wie Andrew Short, der es mit einem Sieg im ersten Semifinale in den Endlauf schaffte. Semi zwei hörte sich ebenfalls fast wie ein Lauf an, in dem das Erwirtschaften von Meisterschaftspunkten ansteht, da sich die Namen Josh Grant, Justin Brayton, Mike Alessi und Jake Weimer nach der ersten Kurve aufreihten und ein munteres Spielchen trieben. Brayton stellte schnell klar, wer die Nummer eins im JGR Yamaha Team ist und nahm vor Weimer, Grant und Alessi bekam die karierte Flagge als Erster zu sehen.

Ken Roczen
Ken Roczen
Ryan Dungey
Ryan Dungey
Wil Hahn
Wil Hahn

Ergebnisse 450SX

Finale
1. Ryan Villopoto (KAW), 20 Runden
2. James Stewart (SUZ), +04.235
3. Chad Reed (KAW), +07.047
4. Ryan Dungey (KTM), +09.886
5. Justin Brayton (YAM), +17.465
6. Ken Roczen (KTM), +19.933
7. Justin Barcia (HON), +37.061
8. William Hahn (HON), +38.121
9. Jacob Weimer (KAW), +43.339
10. Andrew Short (KTM), +50.161
11. Joshua Grant (YAM), +52.833
12. Ivan Tedesco (KTM), +54.692
13. Mike Alessi (SUZ), +59.644
14. Vince Friese (HON), +1 Rnd.
15. Nicholas Wey (KAW), +1 Rnd.
16. Matthew Goerke (KTM), +1 Rnd.
17. Kyle Chisholm (YAM), +1 Rnd.
18. Jimmy Albertson (HON), +1 Rnd.
19. Nicholas Schmidt (HON), +1 Rnd.
20. James Decotis (HON), +1 Rnd.
21. Kyle Partridge (HON), +1 Rnd.
22. Weston Peick (SUZ), +9 Rnd.

Meisterschaftsstand 450SX nach Oakland
1. Ryan Villopoto (KAW), 84 Punkte
2. Chad Reed (KAW), 77
3. Ken Roczen (KTM), 75
4. Ryan Dungey (KTM), 75
5. Justin Brayton (YAM), 71
6. James Stewart (SUZ), 66
7. Justin Barcia (HON), 56
8. Andrew Short (KTM), 49
9. William Hahn (HON), 43
10. Jacob Weimer (KAW), 37
11. Joshua Grant (YAM), 31
12. Ivan Tedesco (KTM), 27
13. Broc Tickle (SUZ), 26
14. Mike Alessi (SUZ), 24
15. Weston Peick (SUZ), 21

Ergebnisse 250SX

Finale
1. Jason Anderson (KTM), 15 Runden
2. Dean Wilson (KAW), +02.029
3. Justin Hill (KAW), +09.507
4. Cole Seely (HON), +14.031
5. Zach Osborne (HON), +33.158
6. Michael Leib (HON), +37.955
7. Jessy Nelson (HON), +42.691
8. Shane Mcelrath (HON), +44.758
9. Cooper Webb (YAM), +49.937
10. Dean Ferris (KTM), +50.650
11. Jake Canada (HON), +1:05.463
12. Scott Champion (YAM), +1 Rnd.
13. Dakota Tedder (KAW), +1 Rnd.
14. Valentin Teillet (KAW), +1 Rnd.
15. Topher Ingalls (HON), +1 Rnd.
16. Malcolm Stewart (HON), +1 Rnd.
17. Cole Martinez (KAW), +1 Rnd.
18. Brandon Scharer (SUZ), +1 Rnd.
19. Ruben Alanis (KTM), +1 Rnd.
20. Austin Burns (HON), +2 Rnd.
21. Brian Burns (KTM), +2 Rnd.
22. Aaron Siminoe (KAW), +7 Rnd.

Meisterschaftsstand 250SX (West) nach Oakland
1. Jason Anderson (KTM), 93 Punkte
2. Cole Seely (HON), 87
3. Dean Wilson (KAW), 72
4. Zach Osborne (HON), 69
5. Cooper Webb (YAM), 65
6. Justin Hill (KAW), 64
7. Malcolm Stewart (HON), 54
8. Jessy Nelson (HON), 49
9. Shane Mcelrath (HON), 42
10. Dean Ferris (KTM), 42
11. Michael Leib (HON), 37
12. Dakota Tedder (KAW), 29
13. Cole Martinez (KAW), 24
14. Scott Champion (YAM), 24
15. Darryn Durham (KAW), 21


Alle Ergebnisse inkl. Qualifikation im Detail

Im Mainevent über 20 Runden stand dann wirklich die Vergabe von wichtigen Zählern an, so dass sich so ziemlich jeder, der Rang und Namen hatte, in der ersten Runde in Stellung brachte, wobei eine Aufbesserung der Kaffeekasse nur Vince Friese mit dem Holeshot gelang. Doch diese Führung hielt nur für wenige Sekunden und Villopoto, Reed, Brayton und Dungey zogen in Formation vorbei.

Die Qualität des Feldes ist allein schon daran zu erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt das Mittelfeld von Wil Hahn, Stewart, Barcia und Kenny besetzt wurde, der mit einem weniger optimalen Sprung aus dem Gate auf Rang acht ins Rennen fand. Positionskämpfe mit mehr oder weniger fairen Mitteln fanden an alles Stellen des Kurses statt, wobei Stewart sich in Runde fünf erst an „The Dunge“ und wenig später auch an Justin Brayton vorbeischlängelte, um sich vorerst auf Position drei in Lauerstellung zu legen.

Dreh und Angelpunkt dieses Mains war ein Quad in einer der Rhythmus-Sektionen, den sich kein geringerer als Chad Reed zuerst unter den Nagel riss. Doch wer „Bubba“ kennt, weiß, dass er der Mann für die waghalsigen Manöver ist, so dass sich der Herr auch nicht lange bitten ließ . Auch Dungey fand nun den Weg an der JGR-Yamaha mit der #10 vorbei und hielt somit Teamkollege Ken Roczen in Schach, der den Weg nach vorne angetreten hatte, um sich zur Halbzeit bis auf Platz 5. vorzukämpfen.

An der Spitze war man von Seiten Villopotos in den Cruise Flight übergegangen und hielt ohne riskante Flugeinlagen einen stabilen Abstand zu den Verfolgern Reed und Stewart. James war zu diesem Zeitpunkt als Einziger in der Lage, sich konstant über den Quad zu schießen und zog mit diesem Vorteil an Chad Reed vorbei. Bis an die Spitze war der Weg allerdings zu lang und das Rennen zu weit fortgeschritten, so dass Villopoto den zweiten Sieg der Saison einfuhr und somit wieder die Tabellenspitze übernahm. Kenny musste zum Rennende hin seinen hart erkämpften fünften Platz an Brayton zurück überweisen, was ihn nun mit 9. Zählern Rückstand zur Spitze auf Position 3. in der Meisterschaft spülte.

250SX: Der ?Ando-Effekt?

Nun zu den jungen Wilden des illustren Rennzirkus. Eine gute Bilanz in puncto Heat-Races kann auf jeden Fall Jason Anderson momentan aufweisen, da ihm Oakland Vorlaufgewinn Nummer vier von vier einbrachte. Hierzu musste er zwar zunächst an Cooper Webb und Zach Osborne vorbei, wobei er auf leichte Gegenwehr stieß, doch die Entschlossenheit war dem Rockstar KTM-Piloten auch durch den Helm anzusehen. Jessy Nelson, Michael Leib komplettierten die Top 5. aus dieser Qualifikationsrunde und zogen ebenso direkt ins Main ein.

Für den zweiten Durchgang rollten die Pro Circuit-Kawasakis von Dean Wilson und Justin Hill an das Startgatter, wobei gleich klar gemacht wurde, dass Wilson sich mit den Ergebnissen der vergangenen Wochen nicht zufrieden gibt. Start-Ziel-Sieg war also die Option für den Schotten, die er dankend annahm. Cole Seely trieb einen Keil zwischen den sonst so schönen Doppelsieg der Kawasaki-Jungs und machte ebenso wie Melcom „Mookie“ Stewart und Jake Canada mit den Plätzen vier und fünf den Finaleinzug perfekt.

Das Coliseum war also bereit für die Hatz nach Punkten, Dean Wilson ließ sich nicht lange bitten und verbuchte den Holeshot gleich einmal auf seinem Konto. Dass aber auch sein Teamkollege, der jüngere der beiden Hill Brüder, nicht umsonst bei Mitch Payton unter Vertrag steht, bewies er mit einem blitzschnellen Überholmanöver an Wilson. Wie auch bei den „Big-Bikes“ waren alle nur erdenklichen Namen vorne mit dabei, womit die eigentliche „Schlacht“ beginnen durfte.

Webb zog in der Hitze des Gefechts den Zorn der Troy-Lee-Crew und Malcom Stewart auf sich, da er diesen und sich selbst etwas unsanft zu Boden beförderte. Rookie-Lektion für Oakland: „Weniger ist manchmal mehr!“ Unterdessen profitierte Jason Anderson zum ersten Mal an diesem Abend von einem kleinen Fehler von Dean Wilson, der ihm Position zwei bescherte. Davon jedoch wesentlich angestachelt legte „Deano“ einen kleinen Zwischenspurt hin und zog wiederum an Anderson und auch Teamkollege Hill vorbei.

Der erste Sieg der Saison schien so für Wilson greifbar nah. Doch das Schicksal von Seely, der sich momentan auf Platz vier einnistete, schien auch die Kawasaki mit der #15 zu ereilen. Sie gab in der letzten Runde für nur wenige Sekunden den Geist auf, womit Wilson einen kompletten Triple auslassen musste und Glückspilz Anderson zum dritten Sieg der laufenden Saison sprang. Dies beschert ihm nun einen Punktevorsprung von ganzen sechs Zählern in der Westküstenmeisterschaft, bevor es wieder nach Anaheim geht.

Die Redplates wechseln jedes Wochenende in beiden Klassen die Besitzer, ein Überholmanöver jagt das andere und Rennen werden erst in den letzten Runden entschieden. Die Vorfreude kennt also auch diese Woche wieder keine Grenzen. Haltet durch, Anaheim 3 steht schon in den Startlöchern für das nächste großartige Spektakel am kommenden Samstag.

Chad Reed
Chad Reed
Justin Brayton
Justin Brayton
Ryan Villopoto
Ryan Villopoto
James Stewart
James Stewart
Jason Anderson
Jason Anderson
Tagespodium der 250SX
Tagespodium der 250SX
Dean Wilson
Dean Wilson
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Frank Hoppen
Textcredits
  • Robert Brinkmann