Gut 54.000 Zuschauer waren am Samstag in das Cowboy Stadium von Arlington, Texas geströmt, um bei der siebten Runde zur AMA Supercross Championship 2012 live vor Ort dabei zu sein. Dort konnten sie miterleben, wie Monster Energy Kawasaki-Pilot Ryan Villopoto in einem besonders in der Anfangsphase äußerst spannenden Mainevent der Premiumklasse seinen dritten Sieg in Folge und den vierten in der laufenden Saison einfuhr.
Dabei war es aber zunächst Mike Alessi auf seiner Motoconcepts-Suzuki, der nach dem Fallen des Startgatters zum Finale der Klasse Supercross über 20 Runden am besten reagierte und nachfolgend die Nuclear Cowboyz Holeshot-Prämie auf seinem Konto verbuchen konnte. Doch viel Zeit blieb Alessi nicht, sich über die anfängliche Spitzenposition zu freuen, denn bereits in der zweiten Kurve zogen fast zeitgleich der Titelverteidiger Ryan Villopoto sowie TwoTwo Motorsports Honda-Pilot Chad Reed an ihm vorbei, wenig später folgte auch noch Villopotos Teamkollege Jake Weimer. Derweil sortierten sich James „Bubba“ Stewart und KTMs Ryan Dungey nach nicht ganz optimalen Starts erst einmal auf den Positionen sieben bzw. zehn ein.
Während sich Stewart und Dungey nachfolgend bemühten nach vorn zu fahren – dabei wurde Bubbas Versuch bereits in der dritten Runde vorläufig beendet, als er mit seinem vor ihm gestürzten Teamkollegen David Millsaps kollidierte, seine Maschine abwürgte und anschließend sehr viel Zeit beim Wiederbeleben dieser verlor – erlebten die Zuschauer an der Spitze einen spannenden rundenlangen Zweikampf zwischen Villopoto und Reed um die Führung, wobei der ältere von den beiden Fahrern den jüngeren extrem unter Druck setzte und sie sich gemeinsam recht schnell vom restlichen Fahrerfeld absetzten.
Leider fand dieses packende Duell im siebten Umlauf ein jähes Ende, als Reed sich im Anschluss an eine misslungene Landung nach einer kleinen Sprungkombination mit seinem Bike überschlug und von Helfern von der Strecke getragen werden musste. Damit war der Weg für Villopoto frei, einen sicheren Sieg nach Hause zu fahren.
Danach konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer vor allem auf Ryan Dungey, der bereits in der sechsten Runde auf Mike Alessi aufgeschlossen hatte und sich nachfolgend mit diesem fast vier Runden lang einen Kampf um Platz drei lieferte. Als er diesen in Umlauf zehn endlich hinter sich lassen konnte, machte der KTM-Pilot Jagd auf den auf Rang zwei fahrenden Jake Weimer.
Ergebnisse Arlington, 18.02.2012:
Finale Klasse Supercross
1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 20 Runden
2. Ryan Dungey (KTM), +8.027
3. Jake Weimer (Kawasaki), +9.242
4. Mike Alessi (Suzuki), +24.564
5. Joshua Hansen (Kawasaki), +28.855
6. James Stewart (Yamaha), +31.132
7. Kevin Windham (Honda), +33.983
8. Brett Metcalfe (Suzuki), +44.432
9. Justin Brayton (Honda), +52.025
10. Kyle Chisholm (Kawasaki), +1 Rnd.
11. Broc Tickle (Kawasaki), +1 Rnd.
12. Nicholas Wey (Kawasaki), +1 Rnd.
13. Kyle Partridge (Kawasaki), +1 Rnd.
14. Robert Kiniry (Yamaha), +1 Rnd.
15. David Millsaps (Yamaha), +1 Rnd.
16. Matthew Goerke (Suzuki), +1 Rnd.
17. Gavin Faith (Honda), +2 Rnd.
18. Nico Izzi (Yamaha), +11 Rnd
19. Jeff Alessi (Suzuki), +13 Rnd.
20. Chad Reed (Honda), +14 Rnd.
Finale Klasse SX-Lites (East)
1. Justin Barcia (Honda), 15 Runden
2. Darryn Durham (Kawasaki), +5.092
3. Ken Roczen (KTM), +5.178
4. Blake Wharton (Suzuki), +25.245
5. Phillip Nicoletti (Honda), +26.668
6. Malcolm Stewart (KTM), +28.931
7. Jake Canada (Suzuki), +33.643
8. P.J. Larsen (KTM), +36.457
9. Cole Thompson (Honda), +38.395
10. Lance Vincent (KTM), +41.207
11. Alex Martin (Honda), +47.590
12. Hunter Hewitt (Suzuki), +1 Rnd.
13. Austin Politelli (Honda), +1 Rnd.
14. Justin Bogle (Honda), +1 Rnd.
15. Blake Baggett (Kawasaki), +2 Rnd.
16. Les Smith (KTM), +2 Rnd.
17. Angelo Pellegrini (Suzuki), +2 Rnd.
18. Sean Hackley (KTM), +9 Rnd.
19. Matthew Lemoine (Kawasaki), +14 Rnd.
20. Kyle Cunningham (Yamaha), DNF
Meisterschaftsstand
Klasse Supercross (Top 20) nach 7 Veranstaltungen
1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 158 Punkte
2. Ryan Dungey (KTM), 145
3. Chad Reed (Honda), 128
4. James Stewart (Yamaha), 116
5. Jake Weimer (Kawasaki), 92
6. Kevin Windham (Honda), 92
7. Brett Metcalfe (Suzuki), 88
8. Mike Alessi (Suzuki), 81
9. Justin Brayton (Honda), 80
10. Joshua Hansen (Kawasaki), 80
11. David Millsaps (Yamaha), 76
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), 67
13. Andrew Short (Honda), 59
14. Broc Tickle (Kawasaki), 54
15. Nicholas Wey (Kawasaki), 44
16. Kyle Partridge (Kawasaki), 25
17. Weston Peick (Kawasaki), 24
18. Ivan Tedesco (Kawasaki), 21
19. Robert Kiniry (Yamaha), 17
20. Trey Canard (Honda), 14
Klasse SX-Lites (East, Top 20) nach 1 Veranstaltung
1. Justin Barcia (Honda), 25 Punkte
2. Darryn Durham (Kawasaki), 22
3. Ken Roczen (KTM), 20
4. Blake Wharton (Suzuki), 18
5. Phillip Nicoletti (Honda), 16
6. Malcolm Stewart (KTM), 15
7. Jake Canada (Suzuki), 14
8. P.J. Larsen (KTM), 13
9. Cole Thompson (Honda), 12
10. Lance Vincent (KTM), 11
11. Alex Martin (Honda), 10
12. Hunter Hewitt (Suzuki), 9
13. Austin Politelli (Honda), 8
14. Justin Bogle (Honda), 7
15. Blake Baggett (Kawasaki), 6
16. Les Smith (KTM), 5
17. Angelo Pellegrini (Suzuki), 4
18. Sean Hackley (KTM), 3
19. Matthew Lemoine (Kawasaki), 2
20. Kyle Cunningham (Yamaha), 0
Doch es dauerte seine Zeit, bis Dungey im Windschatten von Weimer fuhr und erst in der letzten Runde war er soweit herangefahren, dass er einen erfolgreichen Angriff auf seinen Kontrahenten starten konnte. Diesen versuchte Weimer zwar wenige Meter später noch einmal zu kontern, doch letztendlich setzte sich der KTM-Pilot durch. Ryan Villopoto gewann das Finale von Arlington mit acht Sekunden Vorsprung vor Ryan Dungey und Jake Weimer, dahinter komplettierten Mike Alessi und Josh Hansen die Top 5. James Stewart kam nach einer Aufholjagd quer durchs Fahrerfeld als Sechster ins Ziel.
Mit seinem dritten Finalsieg in Folge, dem vierten in der laufenden Saison, setzte sich Ryan Villopoto in der Meisterschaftswertung ein weiteres kleines Stück von seinen Verfolgern ab. Sein Vorsprung auf den auf Platz zwei vorgerückten Ryan Dungey beträgt aktuell 13 Punkte. Chad Reed, der aufgrund seines Sturzes in Arlington nur einen Punkt sammeln konnte, rutschte auf Rang drei ab, während James Stewart seinen vierten Rang in der Punktetabelle behauptet.
Von besonderem Interesse war bei dem Aufeinandertreffen der SX-Cracks in Arlington vor allem für die deutschen Freunde des Supercross der Auftakt zur AMA SX-Lites Ostküstenmeisterschaft. Immerhin gab hier der amtierende MX2-Weltmeister Ken Roczen nach einer mehrwöchigen Verletzungspause sein diesjähriges Renndebüt auf seiner Factory-KTM. Und mit einem dritten Rang im Lites-Finale erfüllte der Thüringer am Ende die in ihn gesetzten Hoffnungen seiner Fans. Doch der Reihe nach…
Beim Start zum Mainevent der Klasse SX-Lites war es der Pro Circuit Kawasaki-Pilot Darryn Durham, der den besten Start erwischte, sich die Holeshot-Prämie sicherte und mit Blake Wharton am Hinterrad die Fahrermeute in die erste Runde führte. Bereits wenige Meter später fuhr Wharton einen erfolgreichen Angriff gegen Durham, doch konnte sich der Suzuki-Pilot anschließend nicht sehr lange an der Spitzenposition erfreuen, denn schon wenige Kurven später rutschte ihm das Vorderrad weg und er landete in der Streckenbegrenzung. Hinter dem wieder führenden Durham sortierten sich bis zum Ende der Startrunde die Honda-Piloten Justin Bogle und Justin Barcia sowie die KTM-Piloten Malcolm Stewart, Lance Vincent und Ken Roczen auf den Position zwei bis sechs ein.
Bereits eine Runde später hatte K-Roc die vor ihm fahrenden Vincent und Stewart passiert und hängte sich ans Spitzentrio, welches sich im Kampf um Platz eins nichts schenkte. In Umlauf vier ging Barcia mit einem Blockpass an seinem Teamkollegen Bogle vorbei und nahm anschließend Durham aufs Korn.
Fast fünf Runden lang kämpften Barcia und Durham um die Spitzenposition, erst dann konnte Titelverteidiger Barcia einen Pass gegen seinen Kontrahenten setzen und anschließend einen Vorsprung herausfahren.
Etwas länger zog sich derweil der Kampf zwischen Roczen und Bogle um Platz drei hin, doch vier Runden vor dem Ziel hatte der Deutsche dann nach einem sauberen Pass die Nase vorn und behauptete im Anschluss den dritten Rang bis ins Ziel.
Justin Barcia gewann den Auftakt des SX-Lites Ostküstenchampionats mit über fünf Sekunden Vorsprung vor Darryn Durham, Ken Roczen holte sich denkbar knapp dahinter bei seinem ersten Rennen in diesem Jahr seine erste Podiumsplatzierung. Blake Wharton und Phillip Nicoletti komplettierten die Top 5, während der anfänglich recht stark fahrende Malcolm Stewart mit Rang sechs zufrieden geben musste.