Villopoto zurück an der Spitze

Mit einem Start-Ziel-Sieg sicherte sich am Samstag Titelverteidiger Ryan Villopoto im ausverkauften Angel Stadium von Anaheim, Kalifornien bei der fünften Runde zur AMA Supercross Championship 2012 wieder das „Red Plate“ des Meisterschaftsführenden.

Nachdem sich der Monster Energy Kawasaki-Pilot im Zeittraining noch mit der drittschnellsten Rundenzeit begnügen musste, gewann Ryan Villopoto mit mehr als drei Sekunden Abstand den zweiten Vorlauf vor Justin Brayton sowie Mike Alessi und sicherte sich damit sein direktes Weiterkommen ins Finale der Premiumklasse. Weniger „Glück“ hatte hingegen JGRMX Yamaha-Pilot James Stewart, der im ersten Vorlauf, in welchem Ryan Dungey vor Chad Reed sowie Andrew Short als Laufsieger die Ziellinie passieren konnte, bereits in der vierten Runde schwer gestürzt war und nachfolgend den Umweg über das Last Chance Qualifying nehmen musste, um noch sein Ticket für das wichtigste Rennen des Abends zu lösen.

Als dann das Gatter zum Mainevent des Abends – dem Finale der Klasse Supercross über 20 Runden – fiel, war es Ryan Villopoto, der den besten Start erwischte, sich die Nuclear Cowboyz Holeshot-Prämie sicherte und das Fahrerfeld mit Chad Reed und Justin Brayton am Hinterrad in die erste Runde führte. Noch auf den ersten Metern des Rennens erlebten die Zuschauer einen Zweikampf zwischen Villopoto und Reed um die Spitzenposition, bei welchem der Australier auf seiner Two Two Motorsports Honda sogar kurzzeitig in Front lag. Aber noch bevor die Startrunde vollständig absolviert war, hatte Villopoto die ursprüngliche Reihenfolge an der Spitze wieder hergestellt.

Während dessen kämpfte sich James Stewart nach einem – durch seinen schlechten Platz am Gatter bedingten – suboptimalen Start quer durchs Fahrerfeld und übernahm in Umlauf zwei Braytons dritte Position. Die Rangfolge der ersten drei Fahrer hielt anschließend bis zur achten Runde, als es Stewart gelang an Reed vorbeizugehen, um dann nachfolgend Jagd auf Villopoto zu machen. Doch der Titelverteidiger konterte „Bubbas“ Versuch aufzuschließen mit einer 55-Sekunden-Rundenzeit und zog davon. Villopotos Vorsprung auf Stewart betrug im Ziel fast fünf Sekunden, weitere zweieinhalb Sekunden später überquerte Reed als Dritter die Ziellinie. Ryan Dungey, der nach der ersten Runde nur auf Rang sechs zu finden war, konnte im Rennverlauf erst David Millsaps und später auch Justin Brayton überholen, um am Ende als Vierter abgewinkt zu werden.

„James [Stewart] und Chad [Reed] fuhren ein gutes Rennen heute Abend“, kommentierte Ryan Villopoto das Finale. „Ich wusste, ich musste vorsichtig sein und durfte mir keinen Fehler erlauben. Wir müssen die Rennen jeweils eins nach dem anderen in Angriff nehmen. Ich hatte einen wirklich tollen Start und einen perfekten Start zu haben ist äußerst schwierig.“

Er­geb­nis­se Anaheim, 04.02.2012:

Fi­na­le Klas­se Su­per­cross

1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 20 Runden
2. James Stewart (Yamaha), +4.821
3. Chad Reed (Honda), +7.410
4. Ryan Dungey (KTM), +17.416
5. Justin Brayton (Honda), +31.019
6. Kevin Windham (Honda), +38.995
7. David Millsaps (Yamaha), +40.343
8. Mike Alessi (Suzuki), +41.854
9. Brett Metcalfe (Suzuki), +44.561
10. Broc Tickle (Kawasaki), +46.387
11. Jake Weimer (Kawasaki), +55.009
12. Kyle Chisholm (Kawasaki), +1:03.371
13. Nicholas Wey (Kawasaki), +1 Rnd.
14. Andrew Short (Honda), +1 Rnd.
15. Weston Peick (Kawasaki), +1 Rnd.
16. Kyle Partridge (Kawasaki), +1 Rnd.
17. Justin Sipes (Kawasaki), +1 Rnd.
18. Jimmy Albertson (Suzuki), +1 Rnd.
19. Jeff Alessi (Suzuki), +3 Rnd.
20. Joshua Hansen (Kawasaki), +19 Rnd.

Fi­na­le Klas­se SX-Li­tes (West)

1. Eli Tomac (Honda), 15 Runden
2. Cole Seely (Honda), +4.879
3. Marvin Musquin (KTM), +7.453
4. Dean Wilson (Kawasaki), +11.458
5. Nico Izzi (Yamaha), +27.144
6. Michael Leib (Honda), +37.276
7. Matt Moss (KTM), +47.861
8. Vince Friese (Honda), +50.929
9. Travis Baker (Honda), +51.872
10. Martin Davalos (Suzuki), +52.765
11. Ryan Sipes (Yamaha), +56.340
12. Killy Rusk (Honda), +56.859
13. Billy Laninovich (Honda), +1 Rnd.
14. Bruce Rutherford (Honda), +1 Rnd.
15. Gareth Swanepoel (Yamaha), +1 Rnd.
16. Jean Carlo Ramos (Honda), +1 Rnd.
17. Ryan Marmont (KTM), +1 Rnd.
18. Topher Ingalls (Honda), +1 Rnd.
19. Gavin Faith (Honda), +1 Rnd.
20. Jason Anderson (Suzuki), +1 Rnd.

Meis­ter­schafts­stand nach 5 Ver­an­stal­tun­gen

Klas­se Su­per­cross (Top 20)

1. Ryan Villopoto (Kawasaki), 108 Punkte
2. Chad Reed (Honda), 105
3. Ryan Dungey (KTM), 103
4. James Stewart (Yamaha), 95
5. Kevin Windham (Honda), 73
6. Jake Weimer (Kawasaki), 71
7. Andrew Short (Honda), 59
8. Brett Metcalfe (Suzuki), 57
9. David Millsaps (Yamaha), 56
10. Justin Brayton (Honda), 53
11. Mike Alessi (Suzuki), 51
12. Joshua Hansen (Kawasaki), 48
13. Kyle Chisholm (Kawasaki), 43
14. Broc Tickle (Kawasaki), 41
15. Nicholas Wey (Kawasaki), 24
16. Ivan Tedesco (Kawasaki), 21
17. Weston Peick (Kawasaki), 16
18. Kyle Partridge (Kawasaki), 15
19. Trey Canard (Honda), 14
20. Chris Blose (Kawasaki), 9

Klas­se SX-Li­tes (West, Top 20)

1. Eli Tomac (Honda), 113 Punkte
2. Dean Wilson (Kawasaki), 91
3. Marvin Musquin (KTM), 84
4. Cole Seely (Honda), 79
5. Zachary Osborne (Yamaha), 67
6. Nico Izzi (Yamaha), 62
7. Tyla Rattray (Kawasaki), 60
8. Jason Anderson (Suzuki), 54
9. Ryan Sipes (Yamaha), 53
10. Matt Moss (KTM), 53
11. Travis Baker (Honda), 50
12. Max Anstie (Honda), 45
13. Michael Leib (Honda), 44
14. Billy Laninovich (Honda), 43
15. Vince Friese (Honda), 38
16. Martin Davalos (Suzuki), 38
17. Teddy Maier (Honda), 21
18. Gareth Swanepoel (Yamaha), 16
19. Bruce Rutherford (Honda), 15
20. Wil Hahn (Honda), 13

Mit seinem Sieg bei Anaheim 2 übernahm der zuletzt eher glücklose Ryan Villopoto wieder die Führung in der Meisterschaft, sein Vorsprung auf den derzeitigen Gesamtdritten Chad Reed beträgt drei Zähler. Ryan Dungey behauptete Rang drei der Punktetabelle, acht Punkte dahinter wird James Stewart weiterhin als Gesamtvierter geführt. Kevin Windham, der das Finale hinter Brayton als Sechster beendet hatte, verbesserte sich auf Rang fünf.

Im Finale der AMA SX-Lites Westküstenmeisterschaft waren es Cole Seely und Eli Tomac, die sich ein heißes Duell die Spitzenposition lieferten, wobei zunächst Tomac mit dem Holeshot die Nase vorn hatte und das Fahrerfeld in den ersten Umlauf führte bevor es Seely wenige Meter später gelang die Führungsposition zu übernehmen. Schnell fuhren die Honda-Piloten einen Vorsprung auf Marvin Musquin, Nico Izzi und Dean Wilson heraus, die den Beiden auf den Positionen drei bis fünf folgten.

Die Reihenfolge der Top 5 hielt bis in die vierte Runde, als Seely ein wenig mit dem Hinterrad wegrutschte und damit Tomac die Chance erhielt, selbst wieder die Spitzenposition zu übernehmen. Das ließ sich der 19-Jährige natürlich nicht zweimal sagen und einmal in Front, gelang es ihm schnell einen großen Abstand zu seinen Markenkollegen herauszufahren. Mit fast fünf Sekunden Vorsprung gewann Tomac sein drittes Finale in Folge, Seely und Musquin folgten auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel, während Wilson und Izzi die Top 5 vervollständigten.

Nur denkbar knapp verpasste gestern der fürs HALFPRO/Sexy Devil-Team startende Dominique Thury bei seinem US-SX-Debüt den Einzug in das Abendprogramm. Nach zwei heftigen Trainingsstürzen musste sich der 19-jährige Sachse diesmal noch mit Rang 41 in der Qualifikation und damit der undankbaren Rolle des Ersatzfahrers zufrieden geben.

Mit seinem gestrigen Sieg baute Eli Tomac seine Führung in der SX-Lites Westküstenmeisterschaft weiter aus. Sein Vorsprung auf den britischen Pro Circuit Kawasaki-Fahrer Dean Wilson beträgt nun bereits 22 Punkte, derweil sich KTM-Werkspilot Marvin Musquin aus Frankreich auf Tabellenplatz drei verbessern konnte.