Bei der in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag (deutscher Zeit) in Salt Lake City, Utah, ausgetragenen 14. Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship 2020 konnte Titelverteidiger Cooper Webb seinen dritten Tagessieg in der laufenden Saison einfahren. Es ist bereits das zweite „Geisterrennen“ nach dem Ende der Corona-Zwangspause der Meisterschaft, das der in Newport, North Carolina, geborene 24-jährige Fahrer des Team Red Bull KTM Factory Racing zu seinen Gunsten entscheiden konnte.
Nachdem sich Cooper Webb im Zeittraining der bei besten Witterungs- und Streckenbedingungen ausgetragenen Veranstaltung noch hinter Markenkollege Blake Baggett, dem Thüringer Ken Roczen (Honda) und Eli Tomac (Kawasaki) noch mit der viertschnellsten Rundenzeit begnügte, wobei ihm rund sieben Zehntelsekunden zu Baggett fehlten, demonstrierte er im ersten Vorlauf, dass er besten aufgelegt an den Start gegangen war.
In diesem konnte zwar Zach Osborne (Husqvarna) den Start gewinnen, jedoch übernahm Webb schon nach wenigen Metern das Kommando im Fahrerfeld und gab dieses anschließend bis zum Ende nicht mehr ab. Er gewann das Rennen mit knappen Vorsprung vor Roczen und Osbornes Teammate Jason Anderson. Der zweite Vorlauf ging an den Red-Plate-Inhaber Eli Tomac, der drei Runden vor dem Ziel den seit dem Start führenden Martin Davalos (KTM) von der Spitzenposition verdrängte. Blake Baggett und Davalos folgten Tomac auf den Rängen zwei und drei über die Ziellinie.
450SX: Heißer Kampf Webb vs Roczen
Das Mainevent über 20 Minuten plus eine Runde bot dann zunächst eine kleine Überraschung für die Fans von Ken Roczen, denn dem 26-jährigen Piloten des Teams HRC aus Mattstedt gelang ein Superstart, nach welchem er sich den Holeshot sicherte. Doch auch Cooper Webb war bestens aus dem Startgatter gekommen und löste den Deutschen schon in der nächsten Kurve auf dem „Platz an der (Abend)sonne“ ab. Was folgte ähnelte zunächst ein wenig dem Katz-und-Maus-Spiel der beiden aus dem ersten Vorlauf, bei welchem Webb die Pace vorgab und Roczen dicht dahinter versuchte, so dicht wie möglich dran zu bleiben, um bei erstbester Gelegenheit an seinem Gegenspieler vorbeizugehen.
Nach rund sieben gefahrenen Minuten war dieses Unterfangen auch von Erfolg gekrönt und das rote Bike mit der Startnummer #94 lag fuhr deutlich vor Webb, aber dieser konterte ein, zwei Kurven später und schob sich wieder vorbei. Noch einige weitere Runden konnte Roczen mit dem Mann an der Spitze mithalten, dann musste er aber abreißen lassen und fiel zurück. Webb gewann das Rennen mit fünf Sekunden Vorsprung vor Zach Osborne, der in Umlauf 17 an Roczen vorbeigefahren war.
Eli Tomac kam hingegen eher schlecht aus dem Startgatter und war, nachdem er auch noch in der ersten Kurve ein wenig abgedrängt wurde, beim Passieren der Holeshotlinie nur auf Position 15 zu finden. Doch der Titelfavorit stellte mit seiner anschließenden Aufholjagd einmal mehr seine Fitness und aktuelle Leistungsfähigkeiten unter Beweis. Der 27-Jährige aus Colorado fuhr über die Renndistanz bis auf Platz drei vor wobei er gegen Ende auch Blake Baggett und Ken Roczen hinter sich lassen konnte. Letzterer finishte als Fünfter.
Mit seinem Sieg im Rahmen von SLC 4 konnte Cooper Webb in der Gesamtwertung an Ken Roczen vorbeigehen und liegt nun 27 Zähler hinter Eli Tomac, der mit 322 Meisterschaftspunkten weiter führt, auf dem zweiten Rang. Zwischen Webb und Roczen klafft aktuell ein Abstand von zwei Punkten. Auf den Rängen vier und fünf des Rankings folgen Jason Anderson und Justin Barcia (Yamaha), der in wenige Runden vor dem Ziel in der Top 10 fahrend in den Whoops gestürzt war und anschließend das Rennen nicht beenden konnte.
250SX: Forkner gewinnt erstes Westküstenrennen nach Corona-Pause
In der Viertelliterklasse stand siebte Aufeinandertreffen der 250SX-Westküstenmeisterschaft 2020 auf dem Programm, das erste seiner Art nach der Corona-Pause. Hierbei stand die Frage, welche der Fahrer, die das letzte Mal Anfang September in San Diego, Kalifornien, auf Punktejagd waren, die Wochen und Monate seit dem am besten genutzt haben. Die Antwort darauf lautet wohl Austin Forkner.
Nachdem sich der 21-jährige Schützling von Mitch Paytons Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Team im Zeittraining noch hinter den beiden Star Racing Yamaha-Piloten Justin Cooper und Dylan Ferrandis sowie Jett Lawrence und Christian Craig von GEICO Honda mit der fünftbesten Rundenzeit eher zurückhaltend gab, gewann Forkner seinen Vorlauf überlegen vor dem jüngeren der beiden Lawrence-Brüder, Jett, und Brandon Hartranft auf der TLD-KTM. Das andere Heat-Race ging nach einem Sturz des Titelverteidigers und Meisterschaftsführenden Dylan Ferrandis an Christian Craig, der sich gegen Michael Mosiman (Husqvarna) und Cameron Mcadoo (Kawasaki) durchsetzte.
Der Start zum finalen Rennen über 15 Minuten plus eine Runde ging dann an Justin Cooper, der das 22-köpfige Fahrerfeld mit Austin Forkner und Jett Lawrence im Windschatten in die erste Runde führte. Doch die Führung von Cooper währte nur wenige Meter, dann hatte Forkner bereits den Weg an ihm vorbei gefunden und machte sich im Weiteren daran, sich von seinen Verfolgern abzusetzen. Er behauptete die Spitzenposition anschließend über alle 20 Runden, wobei er am Ende den von Rang vier vorgefahrenen Tabellenleader Dylan Ferrandis mit über drei Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz verwies. Forkners Mannschaftskollege Cameron Mcadoosetzte sich im Kampf um Rang drei gegen Justin Cooper durch, dem Michael Mosiman als Fünfter über die Ziellinie folgte. Jett Lawrence musste sich am Ende mit Rang elf begnügen, derweil sein über das LCQ ins Finale eingezogene Bruder Hunter nach diversen Fahrerfehlern nicht über Platz 13 hinaus kam.
Nach SLC 4 führt weiter Dylan Ferrandis das Gesamtklassement souverän an, während Austin Forkner mit seinem Sieg Justin Cooper vom zweiten Gesamtrang verdrängte.
Mainevent Klasse 450SX
1. Cooper Webb (KTM), 26 Runden
2. Zach Osborne (HUS), +05.091
3. Eli Tomac (KAW), +08.683
4. Blake Baggett (KTM), +09.622
5. Ken Roczen (HON), +16.618
6. Martin Davalos (KTM), +20.255
7. Jason Anderson (HUS), +25.011
8. Dean Wilson (HUS), +38.322
9. Aaron Plessinger (YAM), +43.141
10. Benny Bloss (KTM), +49.391
:
Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 14 von 17 Aufeinandertreffen
1. Eli Tomac (KAW), 322 Punkte
2. Cooper Webb (KTM), 295
3. Ken Roczen (HON), 293
4. Jason Anderson (HUS), 245
5. Justin Barcia (YAM), 241
6. Malcolm Stewart (HON), 199
7. Dean Wilson (HUS), 191
8. Zach Osborne (HUS), 186
9. Justin Brayton (HON), 184
10. Justin Hill (HON), 179
:
Mainevent Klasse 250SX
1. Austin Forkner (KAW), 20 Runden
2. Dylan Ferrandis (YAM), +03.109
3. Cameron Mcadoo (KAW), +14.151
4. Justin Cooper (YAM), +16.300
5. Michael Mosiman (HUS), +17.315
6. Alex Martin (SUZ), +31.222
7. Brandon Hartranft (KTM), +33.615
8. Christian Craig (HON), +35.687
9. Derek Drake (KTM), +41.214
10. Mitchell Oldenburg (HON), +45.173
:
Meisterschaftsstand Klasse 250SX Westküste nach 7 von 9 Aufeinandertreffen
1. Dylan Ferrandis (YAM), 158 Punkte
2. Austin Forkner (KAW), 148
3. Justin Cooper (YAM), 147
4. Brandon Hartranft (KTM), 126
5. Alex Martin (SUZ), 115
6. Michael Mosiman (HUS), 100
7. Luke Clout (HON), 94
8. Derek Drake (KTM), 92
9. Jacob Hayes (HUS), 89
10. Mitchell Oldenburg (HON), 85
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- US-Supercross
