Webb holt zweiten Tagessieg der Saison

Je nachdem auf welcher Seite des Atlantiks man sich gerade befindet, dürfte der vergangene späte Mittwochabend oder frühe Donnerstagmorgen ganz nach dem Geschmack der Fans des Red Bull KTM Factory Racing Teams gewesen sein. Immerhin war es mit KTM-Werksfahrer Cooper Webb einer der ihren, der bei dem unter „Corona-Bedingungen“  in Salt Lake City,  Utah, ausgetragenen 12. Aufeinandertreffen der Monster Energy AMA Supercross Championship 2020 am Ende in der KLasse 450SX als Tagessieger vom Platz ging. Damit konnte der aus Morehead City, North Carolina stammende 24-jährige 450SX-Titelverteidiger seinen insgesamt zweiten Tagessieg der Saison verbuchen.

Bei dem diesmal als Abendevent absolvierten zweiten „Geisterrennen“ nach dem Ende durch Corona der US-SX-Serie aufgezwungenen Meisterschaftspause, glänzte zunächst aber erst einmal Webbs Markenkollege Blake Baggett, der mit seiner Rocky Mountain ATV/MC-KTM quasi fast in letzter Sekunde des Zeittrainings seine schnellste Runde in den Dirt brannte und mit dieser die Konkurrenz um fast zwei Zehntelsekunden distanzierte. Der als Führender der Punktetabelle angetretene Kawasaki-Werksfahrer Eli Tomac musste sich hinter Jason Anderson (Husqvarna) mit dem dritten Rang begnügen, der Thüringer Ken Roczen vom Team HRC belegte hinter Dean Wilson (Husqvarna) und knapp vor Webb gar nur den fünften Platz.

Ein kleine Überraschung hielt dann der erste Vorlauf der „Big Boys“ parat, in welchem nach anfänglicher Führung von Cooper Webb in der vorletzten Runde der bis dato auf Position zwei fahrende Malcolm Stewart (Honda) die Spitzenposition übernahm, um anschließend den ersten 450SX-Head-Race-Sieg seiner Karriere einzufahren. Der zweite Vorlauf ging mit einem Start-Ziel-Sieg an Ken Roczen, derweil sich Eli Tomac nach einem verhaltenen Start im Rennverlauf noch auf den zweiten Rang vorarbeiten konnte.

Der Titelverteidger setzt sich im Mainevent durch

Beim Start zum Hauptrennen über 20 Minuten plus eine Runde erlebten die Zuschauer im Livestream dann einen Zach Osborne (Husqvarna), der blendend aus dem Startgatter kam und sich im Kampf um den Holeshot gegen Vince Friese (Honda) durchsetzte. Während Osborne sich danach für mehr als zwei Drittel der Renndistanz auf der Spitzenposition festsetzte, wurde Friese noch in der ersten Runde von Cooper Webb sowie Justin Barcia (Yamaha) überholt und im späteren Rennverlauf weiter im Fahrerfeld nach hinten durchgereicht.

Derweil erwischten sowohl Eli Tomac als auch Ken Roczen, letzterer möglicherweise auch durch die Wahl eines ungünstigen Platzes am Startgatter, einen ziemlich suboptimalen Start und wurden beim Passieren der Holeshotlinie nur außerhalb der Top 10 im Fahrerfelds geführt. Jedoch konnten beide im Verlauf der ersten Runden bis in die Gruppe der ersten Fünf vorfahren, wobei sich Roczen zunächst vor Tomac positionierte. Zwischenzeitlich wurde Barcia von Jason Anderson passiert und verlor im Anschluss noch weiteren Boden.

Zu Beginn des zweiten Renndrittels fand der Red-Plate-Inhaber Tomac ausgerechnet in den Whoops den Weg an dem Mann mit der Startnummer #94 vorbei und ging einen Umlauf später auch an Anderson vorbei. In Runde 21 folgte Tomac dem Titelverteidiger Webb an Osborne vorbei, Zwar konnte er im weiteren Verlauf die Lücke zu Webb noch schließen, aber nicht verhindern, dass dieser die schwarz-weiß-karierte Zielflagge als Erster zu sehen bekam. Osborne fuhr verdient als Dritter über die Ziellinie, während sich Roczen mit fast einer halben Minute Rückstand zum Sieger hinter Anderson mit dem fünften Platz begnügen musste.

In der aktuellen Gesamtwertung baute Tabellenleader Eli Tomac seinen Vorsprung auf den Zweitplazierten Ken Roczen auf nun 13 Punkte aus, während Cooper Webb dank seines Tagessiegs etwas näher an den Roczen heranrückt. Komplettiert wird die Top 5 im Klassement weiter durch Justin Barcia und Jason Anderson.

Shane McElrath zieht mit Sexton gleich

Nachdem er schon das fünfte Aufeinandertreffen dominiert hatte, konnte Yamaha-Pilot Shane McElrath auch der sechsten Runde der 250SX-Ostküstenmeisterschaft seinen Stempel aufdrücken. Erneut fuhr er im Zeittraining die schnellste Runde, wobei er Titelverteidiger Chase Sexton vom GEICO Honda Team mit fast eine halbe Sekunde Abstand auf den zweiten Rang des Qualifikationsklassements verwies.

Nach einem Sieg in seinem Vorlauf musste McElrath zwar den Holeshot im Mainevent über 15 Minuten plus eine Runde und die vorläufige Führung seinem Teamkollegen bei Star Racing Yamaha, Colt Nichols, überlassen, jedoch gelang es ihm bis zum Ende des ersten Renndrittels selbst das Zepter zu übernehmen, welches er anschließend bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand gab. Er gewann das Rennen mit gut zwei Sekunden Vorsprung vor Nichols.

Sexton, der ebenfalls mit einem Sieg aus seinem Vorlauf im Gepäck ins finale Rennen ging, sortierte sich beim Passieren der Holeshotlinie als Sechster ins Fahrerfeld ein. Zu seinem Pech aber ging er aber nach dem erstmaligen Überqueren des Zielsprungs in einer Rechtskurve zu Boden und wurde danach von TLD-KTM-Rockie Pierce Brown, der ihm nicht mehr ausweichen konnte, eingeklemmt. Dies hatte zur Folge, dass der Mann mit der rotunterlegten Startnummerntafel bis auf Rang 17 zurückfiel, von wo aus er sich im Rennverlauf wieder nach vorn kämpfte. Zwar konnte er gegen Ende zu seinem auf Rang drei fahrenden Teambuddy Jeremy Martin aufrücke, musste diesem aber letztlich den Podiumsplatz überlassen und selbst mit dem vierten Rang begnügen. Garrett Marchbanks (Kawasaki) vervollständige beim Zieleinlauf die Liste der ersten Fünf.

Mit seinem dritten Tagessieg in dieser Saison zog Shane McElrath in der Gesamtwertung nicht nur punktgleich mit Chase Sexton, sondern setzte sich dank des bessren Siegverhältnisses (3:2) auch deren Spitze. Hinter den Beiden, die am kommenden Sonntag beide mit dem Red Plate an ihren Bikes an den Start gehen werden, folgen Garrett Marchbanks, Jeremy Martin und Rj Hampshire (Husqvarna) mit einigem Abstand auf den Gesamträngen drei bis fünf.

Mainevent Klasse 450SX

1. Cooper Webb (KTM), 27 Runden
2. Eli Tomac (KAW), +01.908
3. Zach Osborne (HUS), +15.421
4. Jason Anderson (HUS), +25.043
5. Ken Roczen (HON), +27.089
6. Dean Wilson (HUS), +28.726
7. Malcolm Stewart (HON), +29.118
8. Justin Barcia (YAM), +36.432
9. Justin Brayton (HON), +40.072
10. Justin Hill (HON), +42.630
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Meisterschaftsstand Klasse 450SX nach 12 von 17 Veranstaltungen

1. Eli Tomac (KAW), 275 Punkte
2. Ken Roczen (HON), 262
3. Cooper Webb (KTM), 246
4. Justin Barcia (YAM), 225
5. Jason Anderson (HUS), 208
6. Malcolm Stewart (HON), 180
7. Justin Hill (HON), 161
8. Dean Wilson (HUS), 159
9. Justin Brayton (HON), 157
10. Aaron Plessinger (YAM), 147
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Mainevent Klasse 250SX

1. Shane McElrath (YAM), 20 Runden
2. Colt Nichols (YAM), +01.846
3. Jeremy Martin (HON), +10.088
4. Chase Sexton (HON), +14.742
5. Garrett Marchbanks (KAW), +23.016
6. Kyle Peters (HON), +27.717
7. Jalek Swoll (HUS), +32.127
8. Jo Shimoda (HON), +37.209
9. Chris Blose (HON), +40.251
10. Pierce Brown (KTM), +41.127
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Meisterschaftsstand Klasse 250SX Ostküste nach 6 von 9 Veranstaltungen

1. Shane McElrath (YAM), 140 Punkte
2. Chase Sexton (HON), 140
3. Garrett Marchbanks (KAW), 118
4. Jeremy Martin (HON), 105
5. Rj Hampshire (HUS), 80
6. Jo Shimoda (HON), 77
7. Jalek Swoll (YAM), 74
8. Enzo Lopes (YAM), 66
9. Jordan Bailey (HON), 64
10. Pierce Brown (KTM), 54
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