Einen Abend voller Wendungen erlebte Ken Roczen bei dem am Ostersamstag in St. Louis, Missouri, im Triple-Crown-Format absolvierten zwölften Aufeinandertreffen der Monster Energy AMA Supercross Championship 2024. An dessen Ende kam der für das zu H.E.P. Motorsports gehörende Team Progressive Insurance ECSTAR Suzuki fahrende Thüringer nicht über Tagesrang zwölf hinaus und büßte auch in der Meisterschaft wieder an Boden ein.
Dabei konnte sich Ken Roczen vor St. Louis durchaus noch berechtigte Hoffnungen machen, die diesjährige Triple-Crown-Wertung zu gewinnen. Nach den ersten beiden Triple-Crown-Events im Rahmen von Anaheim 2 und Indianapolis lag der 29-Jährige in der Tabelle mit fünf Punkten Rückstand zum Führenden Cooper Webb (Yamaha) sowie vier Zählern Abstand zum Zweiten Jett Lawrence (Honda) an dritter Position. Punktgleich folgten Chase Sexton (KTM) und Eli Tomac (Yamaha) auf der Rängen vier bzw. fünf.
Im Zeittraining der Klasse 450SX umrundete Ken Roczen die Rennstrecke im „Dome at America’s Center“ in 55.464 Sekunden, womit er sich sechs Zehntelsekunden hinter dem Trainingsschnellsten, dem in der Meisterschaft führenden Australier Jett Lawrence, auf Rang sechs in die Zeitentabelle einsortierte.
Beim Start zum ersten der drei Wertungsrennen nicht ganz optimal aus dem Gatter gekommen, überquerte der Mann mit der Startnummer #94 knapp außerhalb der Top 5 die Holeshotlinie und wurde eine Kurve später in die durch den Sturz von Mitchell Oldenburg (Honda) ausgelöste Massenkarambolage verwickelt. Dabei konnte „Kickstart Kenny“ mit viel Körpereinsatz einen Sturz vermeiden und so seine Fahrt fortsetzen. In deren Verlauf konnte er sich, bis Runde zwei auf den dritten Rang verbessern, den er nachfolgend bis zum Ende der ersten Rennhälfte verteidigte. Dann verlor seine Bike aufgrund eines bei der Karambolage zu Beginn des Rennens beschädigten Kühlers und der damit einhergehenden Überhitzung des Motors immer mehr an Leistung. Zwar konnte er den Lauf noch zu ende fahren, rutschte aber im Fahrerfeld bis auf Platz dreizehn zurück.
Für den zweiten Durchgang wechselte Ken Roczen auf sein Ersatzmotorrad. Mit diesem sortierte er sich nach dem Start zunächst nur am Ende der Fahrermeute ein und versuchte nach vorn zu fahren. Dabei kam er aber am Ende nicht über Rang dreizehn hinaus.
Im finalen dritten Moto hatte Roczen dann sein Ersatzbike deutlich besser im Griff und konnte sich innerhalb der ersten vier Umläufe an seinem Markenkollegen Shane McElrath vorbei vom sechsten auf den fünften Platz verbessern. Diesen gab er nachfolgend bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand und bekam nicht ganz drei Sekunden hinter Hunter Lawrence (Honda) als Fünfter die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen.
In der Tagesendabrechnung landete Ken Roczen 18-13-5-Resultat aus allen drei Rennen nur auf dem zwölften Platz. Dadurch rutschte er in der Meisterschaftswertung hinter dem Tagessieger Eli Tomac auf den fünften Rang zurück, wobei sich zwischen beiden Fahrern eine Lücke von dreizehn Zählern auftat.
„Das war ein hartes Wochenende in St. Louis“, resümierte Ken Roczen im Nachgang zum Event. „Die Triple Crowns können jede Menge Chaos verursachen, und wir waren dabei dieses Mal das Opfer. Es wird schön sein, am freien Wochenende neu zu starten, um dann mit voller Kraft auf die Zielgerade der Meisterschaft zu gehen.“
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