In einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung des Motorradsport-Weltverbands FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) und des WM-Promoters Youthstream wurden die ab Januar 2013 geltenden Änderungen im Reglement der FIM Motocross-WM bekannt gegeben. Beschlossen wurden die Änderungen bereits im September bei einem Treffen der Motocross/SuperMoto Grand Prix Kommission bestehend aus dem Direktor der FIM Motocross Kommission (CMS) Wolfgang Srb, dem Youthstream-Präsidenten Giuseppe Luongo, und dem MSMA-Generalsekretär Takano Tsubouchi im Rahmen des Grand Prix of Germany in Teutschenthal, dem auch FIM-Geschäftsführer Stéphane Desprez beiwohnte.
Die Mehrzahl der einstimmig beschlossenen Änderungen beschäftigen sich dabei mit den „FIM Standards für Motocross-, Arenacross/Supercross- und SuperMoto-Rennstrecken“. So wurde die in Artikel 047.3.4 enthaltene Empfehlung für die auf MX-Strecken maximal erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit um 10 km/h auf 65 km/h angehoben.
Neugefasst wurde der Abschnitt C im Artikel 047.4 „Streckenmarkierungen und -begrenzungen“. Schrieb die ursprüngliche Fassung im weitesten Sinne eine 80 Zentimeter hohe aus flexiblem Material bestehende Streckenbegrenzung in grüner Farbe vor, so sind in der neuen Fassung die möglichen Streckenbegrenzungen benannt worden: „Die seitliche Begrenzung der Strecke wird durch Streckenpfosten, Strohballen, Schaumgummi-Blöcke, Erdwälle, Werbebanner und flexible Zäune in der Farbe grün markiert.“
Des Weiteren wurde im Artikel 047.3.10, welcher sich mit der „Reparatur- und Signalisierungszone“ – im allgemeinen Sprachgebrauch als „Pit Lane“, „Boxengasse“ oder „Helferzone“ bekannt – beschäftigt, ein Passus aufgenommen, welcher ab 2013 das Vorhandensein eines durch weiße Linien markierten Korridors zur freien Durchfahrt – wie er im Automobil- und Straßenmotorradrennsport bereits seit Jahrzehnten Usus ist – festschreibt. In dieser „Durchfahrtsgasse“ dürfen weder Motorräder geparkt oder Ausrüstung abgestellt werden noch dürfen sich in dieser Personen aufhalten.
Änderungen finden sich auch in den „Bestimmungen zur Durchführung der FIM MX1, MX2, MX3, Women´s Motocross World Championships, des FIM Motocross of Nations und des FIM Veteran Motocross World Cup“. Danach wurde im Artikel 2.2, welcher sich mit der Fahrernennung beschäftigt, das sonst in der WM geltende Alterslimit von 23 Jahren in der Klasse MX2 für das Motocross of Nations aufgehoben. Zusätzlich wird in Ergänzung zu Absatz 28 des Artikels 2.10 den Fahrern oder Mitgliedern seines Teams untersagt den Bereich vor bzw. hinter dem Startgatter zu wässern.
Ergänzt wurde das Kapitel 4.19 zu den „Offiziellen (Flaggen-)Signalen“. Demnach ist es ab 2013 bei geschwenkter gelber Fahne explizit untersagt zu springen: „Unmittelbare Gefahr, bereitmachen anzuhalten, Überholverbot, Springen nicht erlaubt.“ Neu hinzugekommen ist als offizielles Flaggensignal die Rot-Kreuz-Fahne, welche besagt: „Medizinisches Personal befindet sich auf der Strecke, dieser Abschnitt ist mit äußerster Vorsicht zu passieren. Es besteht Überholverbot, Springen ist nicht erlaubt.“
Bliebe noch eine Neuregelung des Artikel 035.8.1 der „Regularien zur Durchführung der FIM Junior Motocross World Championship“ zur Möglichkeit der FIM und des WM-Promoters zusätzliche startberechtigte Fahrer zu benennen: „In jedem Fall kann die FIM und / oder der FIM Meisterschafts-Promoter vor dem Ende der technischen Überprüfung vor der Veranstaltung in jeder Klasse zusätzliche Fahrer benennen (nicht mehr als die maximal erlaubte Anzahl von Nennungen pro Föderation und Klasse).“
Entgegen den Erwartungen wurde ein am Vorabend des Nationencross 2012 in Lommel durch die FIM Motocross Kommission verabschiedeter Vorschlag zur Streichung des Punkts 2.2.11 in den „Bestimmungen zur Durchführung der FIM MX1, MX2, MX3, Women´s Motocross World Championships, des FIM Motocross of Nations und des FIM Veteran Motocross World Cup“ noch nicht aufgegriffen. Dieser besagt, dass ein MX2-Weltmeister seinen Titel nur einmal, nämlich in dem Jahr nachdem er Meister geworden ist, verteidigen darf.
