Dass sich trotz der 100.000 US-Dollar MX1-Siegprämie eines Casinos kein US-Star zu einem Start beim Glen-Helen-GP bereit erklärte, lag unter anderem auch an den unterschiedlichen technischen Reglements von AMA und FIM. Dies soll sich zukünftig ändern.
Chad Reed beispielsweise erklärte sich im Vorfeld zu einem Start bereit, allerdings nur, wenn er dabei den von der AMA abgenommenen Sprit und seine (nach FIM-Regeln zu lauten) Schalldämpfer hätte fahren dürfen.
Um dieses Problem nun endgültig aus der Welt zu schaffen, trafen sich FIM, AMA und die Promotergruppen Youthstream (GP), Feld (Supercross) und MX Sports (US-Meisterschaft) am Freitag des US-GP mit Industrievertretern und vereinbarten einen einheitlichen technischen Standard, der schon 2012 in Kraft treten soll. Demnach passt der Weltverband FIM das Mindestgewicht für die MX1-Klasse auf das amerikanische Limit von 99 kg an, die Amerikaner übernehmen stattdessen in vollem Umfang das FIM-Lärmmessungssystem „Zwei-Meter-Max“ und den entsprechenden Lärmpegel von 115 Dezibel. Demnach wird bei den GP die Verwendung von Rennsprit mit einer Oktanzahl von 105 ab dem kommendem Jahr zulässig sein.
Wozu das derzeit getrennte Reglement führen kann, ließ sich bei der technischen Abnahme beim US-GP in Glen Helen beobachten. Während der Zweitakter von Veteran Shawn Wynne das leiseste Bike war, brüllten die meisten Bikes mit 120 Dezibel, erlaubt sind allerdings nur 115. KTM hatte unterdessen vorgesorgt und für die US-National-Maschine von Marvin Musquin einen entsprechend leisen GP-Auspuff vorbereitet. Einige lustige wie auch kuriose Szenen spielten sich hingegen ab, nachdem ein paar Fahrer lange Schrauben in ihren Auspuff packten und diese bei der Vollgas-Kontrolle der Abnahme wie Pfeile durch die Luft schossen.