Antonio Cairoli zeigte bei seinem Heim Grand Prix ungewohnt Schwäche und machte damit den Weg für Clément Desalles ersten Saisonsieg frei.
Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Italien zeigte sich der Weltmeister verwundbar. Ein wirklich schlechter Start machte dem Sizilianer das Leben im ersten Rennen richtig schwer. Cairoli fand trotz der anspruchsvollen Strecke zahlreiche Überholmöglichkeiten und kämpfte sich noch bis auf Platz 6 nach vorne ehe ihm schlicht und ergreifend die Zeit für weitere Attacken ausging.
Auch Rennen zwei begann mit einem mäßigen Start und hielt weitere Überraschungen bereit. „Ich hatte in beiden Rennen die schnellste Rundenzeit“, tröstete sich Cairoli halbherzig. „Aber ich hätte konstanter fahren müssen. Den zweiten Durchgang wollte ich unbedingt gewinnen, aber bei meiner Aufholjagd ist mir leider erneut ein Fehler unterlaufen.“ Konsequenz davon war „nur“ Platz 4. Frustrierend nicht nur für Cairoli, sondern vor allem auch für die Konkurrenz. Denn wenn jemand an seinem schlechten Tag in der MXGP Klasse auf Tagesrang 5 landet und ansonsten meistens gewinnt, dann ist die Freude der Mitstreiter um den WM-Titel meist nur von kurzer Dauer.
Clément Desalle nutzte auf jeden Fall die Gunst der Stunde und sicherte sich mit den Plätzen 1 und 2 seinen ersten Sieg in der laufenden Weltmeisterschaft. „Ich kam schon entspannt hier an und hatte gleich ein gutes Gefühl auf der Strecke“, schilderte der Belgier seinen Siegeszug. „Ich hatte gute Starts und tolle Rennen. Ich war zwar ein paar Mal an Gautier Paulin dran, bin aber letztendlich nicht an ihm vorbei gekommen. Es war einfach auf der Strecke Fehler zu machen, deshalb bin ich sehr zufrieden mit meinem Auftritt und dem ersten Saisonsieg.“ Übrigens startete der Belgier in Arco zum ersten Mal mit dem neuen Motor der 2015er Suzuki RM-Z450.
Jeremy van Horebeek fuhr in Arco zum dritten Mal in Folge aufs Podium und verbesserte sich diesmal auf den zweiten Platz. Der erste Sieg des Belgiers in der Königsklasse dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass sein Auftritt in Italien alles andere als reibungslos über die Bühne ging. Im ersten Lauf stürzte der Belgier an dritter Stelle liegend, kämpfte sich jedoch im Anschluss wieder nach vorne.
Ergebnisse MXGP
Wertungslauf 1:
1. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 20 Runden
2. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:02.310
3. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:04.616
4. Nagl, Maximilian (GER, HON), +0:08.139
5. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), +0:09.826
6. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), +0:13.420
7. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:26.871
8. Roelants, Joel (BEL, HON), +0:51.761
9. Guarneri, Davide (ITA, TM), +0:53.405
10. Boog, Xavier (FRA, HON), +0:56.941
11. Philippaerts, David (ITA, YAM), +1:03.247
12. Simpson, Shaun (GBR, KTM), +1:09.634
13. Karro, Matiss (LAT, KTM), +1:09.989
14. Waters, Todd (AUS, HUS), +1:13.509
15. Nicholls, Jake (GBR, KTM), +1:23.404
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Wertungslauf 2:
1. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 19 Runden
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:00.801
3. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), +0:01.603
4. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), +0:11.113
5. Nagl, Maximilian (GER, HON), +0:34.395
6. Simpson, Shaun (GBR, KTM), +0:48.437
7. Waters, Todd (AUS, HUS), +0:49.173
8. Lupino, Alessandro (ITA, KAW), +0:50.297
9. Nicholls, Jake (GBR, KTM), +0:53.200
10. Boog, Xavier (FRA, HON), +0:59.055
11. Guarneri, Davide (ITA, TM), +1:06.762
12. Potisek, Milko (FRA, YAM), +1:10.763
13. Goncalves, Rui (POR, YAM), +1:14.410
14. Karro, Matiss (LAT, KTM), +1:16.907
15. Leok, Tanel (EST, TM), +1:17.497
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Tageswertung:
1. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 47 Punkte
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 42
3. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 36
4. Nagl, Maximilian (GER, HON), 34
5. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 33
6. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 25
7. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 24
8. Boog, Xavier (FRA, HON), 22
9. Guarneri, Davide (ITA, TM), 22
10. Waters, Todd (AUS, HUS), 21
11. Nicholls, Jake (GBR, KTM), 18
12. Lupino, Alessandro (ITA, KAW), 17
13. Karro, Matiss (LAT, KTM), 15
14. Roelants, Joel (BEL, HON), 15
15. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 14
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WM-Stand nach dem MXGP of Trentino:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 175 Punkte
2. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 158
3. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 154
4. Nagl, Maximilian (GER, HON), 144
5. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 137
6. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 109
7. Waters, Todd (AUS, HUS), 89
8. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 81
9. Roelants, Joel (BEL, HON), 76
10. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 72
11. Boog, Xavier (FRA, HON), 71
12. Frossard, Steven (FRA, KAW), 68
13. Guarneri, Davide (ITA, TM), 67
14. Goncalves, Rui (POR, YAM), 64
15. Nicholls, Jake (GBR, KTM), 50
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Alle Ergebnisse inklusive Qualifikation im Detail.
Im zweiten Durchgang konnte er nur mit Mühe an dem vor ihm gestürzten Evgeny Bobryshev vorbeifahren und hatte noch andere haarige Momente. „Ich bin glücklich über meinen zweiten Rang“, freute sich der 24-Jährige. „Aber wenn mir nicht diese kleinen Fehler unterlaufen wären, hätte ich wohl um den Sieg kämpfen können. Ich fühle mich wirklich gut und hoffe, dass ich bald einen Grand Prix gewinnen kann. Ich weiß, dass wir schon nahe dran sind.“
In die Nähe eines Sieges kam auch Kevin Strijbos mit Platz 3 in der Tageswertung. Der Belgier steuerte seine Werkssuzuki auf die Ränge 5 und 3, war jedoch trotzdem nicht ganz zufrieden mit seinem Auftritt. „Ich hatte Probleme auf dem Kurs meinen Rhythmus und mein Tempo zu finden“, kritisierte Strijbos. „Aber alles in allem bin ich zwei gute Rennen gefahren, ich bin froh auf dem Podium zu stehen.“
Max Nagl verpasste das Podium mit nur zwei Punkten Rückstand hinter seinem Kumpel Strijbos auf Rang 4. Der Deutsche verbesserte sich zwar in der WM-Tabelle auf den vierten Rang, war aber nicht zufrieden mit seiner Leistung. „Das positivste ist die Tatsache, dass wir unser Motorrad für die Starts verbessern konnten“, freute sich der Bayer. „Ich hatte in Italien zwei gute Starts unter den ersten Fünf, das ist auf alle Fälle eine Steigerung. Leider habe ich mich aber nicht richtig wohl gefühlt auf der Strecke. Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich wegrutsche und konnte deshalb nicht so angreifen wie ich es mir vorgestellt hatte. Mir hat einfach das letzte bisschen Tempo gefehlt.“
Dennis Ullrich fuhr im ersten Durchgang in die Punkteränge, musste in Rennen zwei aber schon frühzeitig aufgeben.
