Die WSX-Serie wird bereits von vielen Akteuren im Sport sehr kritisch betrachtet. Eine Weltmeisterschaft, die gerade einmal aus nur drei Veranstaltungen besteht, soll langfristig ein Konkurrenzprodukt zum amerikanischen Supercross werden. Jetzt sorgte die FIM mit einem Fehler in den Ergebnisse erneut für Aufsehen.
Die Vorfreude auf den Start der Monster Energy AMA Supercross-Meisterschaft in Anaheim steigt bei Liebhabern des Sports immer weiter an. Bis zum 11. Januar müssen sich alle Supercross-Verrückten unter anderem mit den Rennen der diesjährigen FIM World Supercross-Meisterschaft begnügen. Die Serie kann jedoch der dem Original aus Amerika keineswegs das Wasser reichen. Im Gegensatz zum US-SX fechten die Fahrer innerhalb von drei Veranstaltungen den Titel aus. Am Abend werden neben einer Superpole insgesamt drei Rennen in jeder Klasse gefahren. Im Anschluss daran ziehen die besten acht Fahrer der drei Rennen in ein Superfinale ein, indem sie noch einmal zwölf Runden lang gegeneinander antreten. Die Fahrer können somit am Abend bis zu fünf Mal Punkte für die Meisterschaft einfahren.
Das Punktesystem sorgt nicht nur bei den Fans für Verwirrung, sondern mittlerweile auch bei der FIM selbst. Am ersten der beiden WSX-Renntage in Australien ist nämlich ein Pilot ungerechtfertigt im Superfinale gestartet. Vince Friese (Honda) wurde am Ende des Abends anstelle von Matt Moss (Yamaha) für die Teilnahme am Superfinale aufgerufen. Über den Abend hinweg sammelte Moss jedoch mehr Punkte als Friese und war damit eigentlich für das Superfinale startberechtigt. Friese war damit zwar nicht qualifiziert, stand allerdings am Gatter und der Yamaha-Pilot nicht.
Im Nachgang äußerte sich die FIM zu dem Vorfall und gestand den Fehler ein. An den gewerteten Punkten änderte sich allerdings nicht, sodass Moss jetzt wertvolle Punkte fehlen. Ein Update von der FIM World Supercross Championship zum WSX Australian GP:
Die FIM, die die WSX sanktioniert, hat gestern Abend eine Entscheidung in Bezug auf einen Fehler im Rennablauf getroffen, der vor dem Superfinale des WSX Australian GP 2024 (Runde 2) am Samstag aufgetreten ist. Vince Friese (MotoConcepts Racing) wurde fälschlicherweise in das Superfinale aufgenommen und nicht Matt Moss (CDR Yamaha Supported by Star Racing). Dieser Fehler ist nicht auf die Schuld eines Fahrers, eines Teams oder von WSX zurückzuführen. In Übereinstimmung mit dem FIM-Protokoll hat die FIM inzwischen bestätigt, dass die relevanten Rennergebnisse trotz dieses Fehlers gewertet werden.
Mit diesem Vorfall steigert die FIM nicht gerade die Beliebtheit der WSX-Rennserie. Fälschlich vergebene Punkte bleiben weiterhin gewertet und verfälschen den Meisterschaftsstand. Zwar fährt keiner der beiden Piloten aktuell um den Titel, jedoch zeugt dies nicht gerade von Seriosität. Mit diesem Vorfall werden Skeptiker der Serie in ihrer Meinung nur bestätigt. Auch die Werksteams, welche beim US-SX, US-MX und der MXGP-Meisterschaft vertreten sind, werden durch solche News nicht angelockt. Wie lange kann sich die Serie noch über Wasser halten?