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FIM World Supercross Championship 2024 in Perth - Fahrerstimmen

Tomac und McElrath dominieren Down Under

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Lesedauer: 7 min

Die am vierten Novemberwochenende als Australian GP absolvierten Aufeinandertreffen zwei und drei der FIM World Supercross Championship 2024 wurden von den als Red-Plate-Inhaber angereisten Eli Tomac und Shane McElrath klar dominiert. Indem die beiden US-Amerikaner sowohl am Sams- als auch am Sonntag die Tageswertung ihrer jeweiligen Klasse überlegen gewinnen konnten, bauten sie ihre Führung in den Meisterschaftswertungen deutlich aus und verfügen nun vor dem abschließenden Grand Prix in Abu Dhabi über ein beachtliches Punktepolster.

Eli Tomac

Der in der WSX für das Team CDR Yamaha supported by Star Racing fahrende Eli Tomac erlebte auf der eher sandigen Rennstrecke im HBF Park von Perth, Western Australia, am Samstag einen nahezu perfekten Start ins Rennwochenende. Nachdem der aus Cortez, Colorado, stammende 32-Jährige im Zeittraining mit der Bestzeit glänzen konnte, musste er zwar die Superpole seinem Landsmann Joey Savatgy (Honda) überlassen und sich mit Rang zwei in der Startaufstellung begnügen, konnte danach sowohl jedes der drei Wertungsrennen als auch das Superfinale mit deutlichem Vorsprung gewinnen.

Bemerkenswert dabei war, dass „ET3“ die Rennen zwei und drei sowie das Superfinale jeweils mit Start-Ziel-Segen zu seinen Gunsten entschied, während er sich im ersten Moto nach einem etwas verhaltenen Start im Rennverlauf von Position vier aus vorkämpfen musste. Damit stand Tomac bereits verdient auf dem obersten Treppchen des Tagespodiums.

FIM World Supercross Championship 2024 in Perth - Fahrerstimmen
Eli Tomac

Am Sonntag setzte die Erfolgssträhne von Eli Tomac fast nahtlos fort. Nachdem er sowohl im Zeittraining als auch im Superpole-Wettbewerb jeweils die Bestzeit vorlegte, gewann er die Wertungsläufe ein und drei sowie das Superfinale wieder mit Start-Ziel-Siegen. Einzig im zweiten Wertungslauf, in welchem übrigens der Schotte Dean Wilson (Honda) den Holeshot zog und anschließend fünf Runden lang das Tempo vorgab, zeigte der Mann mit der rotunterlegten Startnummer #3 leichte Schwächen.

Nach einem suboptimalen Start direkt hinter dem Titelverteidiger Ken Roczen (Suzuki) auf Rang fünf geführt, lieferte sich Tomac zwar ein spannendes Duell mit dem Thüringer, fand aber keinen Weg an diesem vorbei und musste sich letztlich mit dem dritten Platz begnügen. Dessen ungeachtet konnte Eli Tomac auch am Sonntag überlegen den Tagessieg auf seinem Konto verbuchen und seine Führung in der Meisterschaft deutlich ausbauen. Aktuell verfügt er in der Gesamtwertung über einen 46-Punkte-Vorsprung vor dem zweitplatzierten Deutschen Ken Roczen.

„Es war ein sehr denkwürdiges Wochenende, ich habe nur in einem Lauf den Sieg verpasst“, fasste Eli Tomac den Australian GP zusammen. „Es war fantastisch für uns, sieben von acht Rennen und dann am Sonntag auch noch die Superpole zu gewinnen.  Perth war eine sehr interessante Strecke mit einem Boden, auf dem wir normalerweise keine Rennen fahren. Das machte das ganze Wochenende zu einer Herausforderung. Ich habe mir einen soliden Vorsprung in der Meisterschaft erarbeitet und war das ganze Wochenende über mit dem Motorrad zufrieden. Und dann waren meine Starts in allen Rennen fantastisch. Ich hatte einen tollen Aufenthalt hier in Perth und jetzt freue mich auf Abu Dhabi zu reisen. Das ist ein bisher unbekannter Landstrich und eine neue Kultur für mich. Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen und dort etwas Supercross zu zeigen.“

Ken Roczen

Ken Roczen erlebt in Perth ein eher schwieriges Wochenende, nach welchem er seine Hoffnung auf ein erfolgreiche Titelverteidigung so gut wie begraben kann. Mit der Strecke im HBF Park nicht richtig warm geworden und mit einem Fahrwerk unterwegs, haderte der bei der Pipes Motorsports Group unter Vertrag stehende Suzuki-Pilot, der weder am Samstag noch am Sonntag im Superpole-Wettbewerbe vertreten war, in fast allen Rennen mit seinen Starts, nach welchen er sich erst mühsam nach vorn arbeiten musste. Highlight des Wochenendes war dabei das zweit Wertungsrennen am Sonntag, in welchem er sich rundenlang ein heißes Positionskampf mit Eli Tomac lieferte und letztlich mit Rang zwei die Oberhand behielt. Trotz dem einen oder anderen kleineren Fahrfehler beendete der 30-Jährig den Samstag mit einem 2-3-2-2-Ergebnis auf Tagesrang zwei und den Sonntag mit einem 3-2-3-2-Resultat als Tagesdritter.

„Ich verlasse Perth mit gemischten Gefühlen“, resümierte Ken Roczen. „Meine Starts waren immer noch nicht gut. Zudem muss ich sagen, und das ist keineswegs eine Entschuldigung, dass ich hatte große Probleme mit diesem Boden hatte, er ist einfach nicht mein Favorit. Außerdem habe ich ein neues Fahrwerk und fühlte mich ein wenig ungewohnt damit. Aber ich habe alles versucht, was ich konnte. Das Wichtigste ist, dass wir gesund sind und alles versucht haben, um unser Bestes zu geben. Jetzt haben wir zehn Tage Zeit, um uns zu erholen, um in Abu Dhabi zurückzukommen und zu versuchen, dort zu gewinnen. Ich freue mich auf das nächste Rennen. Es ist einzigartig und sehr heiß dort.“

Joey Savatgy

Stark unterwegs war in Perth auch Joey Savatgy vom Team Fire Power Honda.  Der 30-Jährig war neben Eli Tomac der einzige Fahrer der WSX-Klasse, der einen der im Rahmen des Australian GP absolvierten acht Rennen gewinnen konnte. Ansonsten durchgängig in den Top 4 ins Ziel gekommen, sicherte sich der Mann aus Thomasville, Georgia, am Samstag Rang drei in der Tagesendabrechnung und am Sonntag auch bedingt durch seinen Sieg im zweiten Wertungslauf sogar Tagesrang zwei. In der Meisterschaftswertung rangiert Savatgy nach Perth mit gerade einmal sechs Punkten Rückstand zu Ken Roczen auf Platz drei.

„Ich bin glücklich mit dem Ergebnis“, lautet das Fazit von Joey Savatgy. „Meine Starts waren am Sonntag besser, und um ehrlich zu sein, war es einfach ein intensives Wochenende mit vielen Rennen. Auch am Sonntag war es sehr heiß. Im letzten Rennen wusste ich, dass ich hinter Ken ins Ziel kommen und trotzdem noch Zweiter werden konnte. Die Strecke war brutal, also bin ich es einfach zu Ende gefahren. Jetzt Ich bin bereit für ein paar Tage Pause, um mich für Abu Dhabi zu erholen.“

Shane McElrath

In der Viertelliterklasse SX2 war Shane McElrath eindeutig das Maß der Dinge. Der Fire Power Honda-Pilot konnte wie Eli Tomac sechs der acht am GP-Wochenende gefahrenen Rennen zu seinen Gunsten entscheiden und bekam zweimal als Zweiter die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen. In Summe sicherte sich der Mann aus Canton, North Carolina, damit die beiden Tagessiege in seiner Klasse.

FIM World Supercross Championship 2024 in Perth - Fahrerstimmen
Shane McElrath

„Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Wochenende“, sagte Shane McElrath. „Es war ein anstrengendes Wochenende. Die Strecke war sehr technisch, sie veränderte sich ständig während der Rennen und es war sehr heiß. Darüber hinaus war es hart, zwei WM-Runden hintereinander zu fahren. Am Sonntagnachmittag und -abend sanken die Temperaturen etwas, was der Strecke und meinem Körper zugutekam. Aber Gott sei Dank war es ein gutes Wochenende. Es war hart, aber wir haben immer weitergekämpft. Ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern weitergemacht, und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Das hat mir Kraft gegeben. Jetzt freue ich mich sehr auf Abu Dhabi. Wir liegen gut in der Meisterschaftswertung und ich will weiter gewinnen und meinen Job machen.“

Cody Schock

Einer der heißesten Gegenspieler von Shane McElrath in Perth war Cody Schock. Der Yamaha-Pilot vom Team Rick Ware Racing bot McElrath zweimal – nämlich in Lauf eins am Samstag und in Moto drei am Sonntag – erfolgreich die Stirn und fuhr als Laufsieger über die Ziellinie. Ein sturzbedingter fünfter Platz in zweiten Samstagslauf war die schlechteste Ausbeute von Schock an diesem Wochenende, an welchem er die Tagesränge drei bzw. zwei belegte. Aktuell positioniert er sich damit  mit 57 Punkten Abstand zu McElrath auf Platz zwei der Meisterschaftswertung ein.

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Coty Schock

„Ich würde nicht unbedingt sagen, dass der Sonntag besser als der Samstag war, aber das Ergebnis sagt etwas anderes“, zog Cody Schock sein Fazit. „Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Fahrweise. Zum Rennsport gehört es einfach, diese kleinen Fehler zu minimieren. Shane hat seine Zeit gut genutzt, und das sieht man jetzt wirklich. Ich weiß, dass ich eines Tages sein Niveau erreicht haben werde. Im Moment zahle ich auf dem Weg dorthin nur meinen Beitrag. Die Fans waren an diesem Wochenende einfach großartig. Ich wusste nicht einmal, dass ich Fans in Australien habe, und Perth ist eine wirklich coole Stadt. Jetzt werde ich noch ein bisschen mehr von Australien erkunden, aber ich freue mich schon auf Abu Dhabi. Ich war noch nie dort und es ist die Chance meines Lebens.“

Enzo Lopes

Dritter im Bunde im Kampf um die Podiumsplatzierungen von Perth war Enzo Lopes. Der 25-jährige Brasilianer konnte zwar im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Coty Schock keinen Laufsieg verbuchen, war aber im Vergleich zu diesem am Samstag mit einem 3-2-3-2-Ergebnis in Summe einen kleinen Tick konstanter unterwegs und sicherte sich daher auch vor Schock den zweiten Tagesrang. Auch in den ersten zwei Rennen am Sonntag hatte er mit einem zweiten und einem dritten Platz zunächst die Nase vorn, kassierte dann aber im dritten Durchgang einen deutlichen Dämpfer. Nachdem er die ersten drei Runden auf Rang zwei geführt wurde, verfing sich das Stoffcover einer Streckenbegrenzung in seinem Hinterrad und blockierte dieses, so dass er das Rennen vorzeitig beenden musste.

Zwar beendete Lopes das abschließende Superfinal als zweitbester SX2-Pilot, jedoch reichte es für ihn nach seinem Ausfall im dritten Moto nur zu Platz drei in der Tagesendabrechnung und musste in der Meisterschaftswertung Coty Schock vorbeiziehen lassen. In dieser wird er mit zwei Zählern Rückstand zu Schock aktuell auf Platz drei geführt.

„Ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen vom Sonntag enttäuscht“, zeigt sich Enzo Lopes leicht unzufrieden. „Zwar stand ich letztlich auf dem Tagespodium, aber ich im dritten Lauf habe ich es verpasst. Ich denke, ich hätte den dritten Wertungslauf gewinnen können, denn in diesen hatte meinen einzigen guten Start an diesem Wochenende. Ich bin enttäuscht, aber auch glücklich zugleich, denn ich bin gesund, stand zweimal auf dem Tagspodium und bin Dritter in der Punktewertung. Also gibt es viel, worauf ich stolz sein kann.

Ich freue mich sehr auf das nächste Rennen in Abu Dhabi. Ich fliege früh los, damit ich dort ein bisschen Zeit verbringen und genießen kann. Für das Finale möchte ich meine Starts besser hinbekommen und mich auf meine Technik konzentrieren, aber ich hatte das Gefühl, dass dieses Wochenende gut war. Ich hatte das Gefühl, dass ich in der SX2 der schnellste Fahrer war, aber ich habe meine Starts einfach nicht richtig hinbekommen – Shane war besser.“

Alle Ergebnisse des Australian WSX-GP im Detail ›› Samstag / Sonntag

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • SX Global
Textcredits
  • Jens Pohl

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