Der Trip nach Südamerika brachte keine neuen Erkenntnisse in der MXGP- Weltmeisterschaft. Antonio Cairoli ist nach wie vor das Maß der Dinge.
Nach dem Doppelsieg in Thailand, versetzte Antonio Cairoli der ambitionierten Konkurrenz in Brasilien den nächsten Dämpfer. Der siebenfache Weltmeister hatte sichtlich Spaß auf der anspruchsvollen Strecke mit dem charakteristischen roten Boden und demütigte seine Gegner mit fulminanten Auftritten in beiden Rennen.
„Ich mag die Strecke sehr und liebe es in Brasilien vor den begeisterten Fans zu fahren“, lachte Cairoli nach seinem 65. Grand Prix Sieg. „Der Regen zwischen den Rennen hat die Strecke noch anspruchsvoller gemacht, das kam mir nicht ungelegen.“
Im ersten Durchgang hatte der Italiener nach einem schlechten Start das halbe Feld überholt. Im zweiten Rennen zeigte er ebenfalls keine Schwäche und führt nach nur drei Grands Prix mit sagenhaften 30 Punkten Vorsprung die WM-Tabelle an!
Clément Desalle ist derweil auf dem Weg sich wieder auf den gewohnten zweiten WM-Platz nach vorne zu arbeiten. Der Belgier landete in Beto Carrero zweimal auf dem dritten Rang und platzierte sich in der Tageswertung direkt hinter Cairoli. Im ersten Lauf glänzte er zudem damit, mehrere Attacken von Max Nagl abzuwehren und seinen dritten Platz zu verteidigen.
„Am Renntag war es extrem heiß und man musste höllisch aufpassen keine Fehler zu machen“, schildert der Suzuki-Pilot die Schwierigkeiten in Brasilien. „Es war nicht besonders schwierig zu fahren, aber man musste in den Kurven sehr vorsichtig sein mit der 450er. Ich bin auf dem Podium gelandet und hatte keine größeren Probleme im Rennen, also bin ich zufrieden mit diesem Auftritt.“
Zufrieden zeigte sich auch Jeremy van Horebeek, der als einzig verbliebener echter Werksfahrer im Yamaha-Team von Michele Rinaldi durchaus unter hohem Druck steht. Der Belgier gab nach Platz 2 im ersten Rennen einen interessanten Einblick in sein Gefühlsleben. „Ich habe ihn (Antonio Cairoli) vorbei gelassen, denn ich werde immer noch ziemlich nervös wenn ich in Führung liege“, gab van Horebeek zu. „Ich bin es immer noch nicht gewohnt, ein Rennen anzuführen, aber das wird sich ändern! Wenn das noch besser klappt, werde ich auch den Sieg nach Hause bringen können.“
Im zweiten Durchgang machte sich der 24-Jährige das Leben mit einem schwachen Start schwer, kämpfte sich jedoch bis zu Platz vier ans Hinterrad von Desalle heran. „Aber dann hat der den Hebel umgelegt“, lachte van Horebeek. „Und mit ihm ist nicht zu spaßen!“ Zu guter letzt gab es noch einen philosophischen Einblick in das Seelenleben eines Top-Piloten. „Mein Ziel war es, möglichst oft in den Top 5 zu landen“, meinte der Belgier. „Jetzt muss ich meine Ambitionen wohl überdenken und ein wenig weiter nach vorne schauen. Aber ich will auf dem Boden bleiben und weiter hart arbeiten.“
Harte Arbeit ist auch das täglich Brot von Gautier Paulin, doch der Franzose verspielte seine wohlverdiente Belohnung, mit einer Unachtsamkeit im ersten Rennen, die ihn von der Spitze des Feldes weit nach hinten warf. Trotz einer sehenswerten Aufholjagd blieb nur der siebte Platz auf der Ergebnisliste. Da nützte dann auch der Ehrenrang hinter Sieger Cairoli im zweiten Durchgang nichts mehr, der letzte Platz auf dem Siegertreppchen wurde anderweitig vergeben.
Auch für Max Nagl war diesmal kein Platz an der Sonne frei. Die deutsche WM-Hoffnung verspielte das Podium –wie könnte es anders sein – mit zwei schwachen Starts.
„Komischerweise setzte mir die Hitze in Brasilien mehr zu, als in Thailand“, räumte Nagl ein. „Ich musste an einem Punkt ein wenig vom Gas, um mich nicht selbst zu zerstören. Die Plätze 4 und 5 sind nicht schlecht, aber freilich nicht unser Ziel. Wir wollen aufs Podium und gewinnen. Dazu muss ich jedoch gut starten. Wenn du nicht gleich bei den Top-Leuten dabei bist, ist der Zug abgefahren, dann hast du keine Chance mehr! Wir werden weiter daran arbeiten, bis zum GP in Arco in 14 Tagen meine Starts zu verbessern, das ist unerlässlich.“
Ergebnisse Klasse MXGP
Wertungsrennen 1:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 16 Runden
2. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), +0:15.869
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), +0:20.205
4. Nagl, Maximilian (GER, HON), +0:23.385
5. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), +0:38.482
6. Paulin, Gautier (FRA, KAW), +0:40.168
7. Waters, Todd (AUS, HUS), +0:40.489
8. Roelants, Joel (BEL, HON), +0:42.346
9. Philippaerts, David (ITA, YAM), +0:48.790
10. Goncalves, Rui (POR, YAM), +0:50.241
11. Nicholls, Jake (GBR, KTM), +0:54.997
12. Boog, Xavier (FRA, HON), +1:01.630
13. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), +1:05.309
14. Frossard, Steven (FRA, KAW), +1:07.050
15. Simpson, Shaun (GBR, KTM), +1:14.937
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Wertungsrennen 2:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 16 Runden
2. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 0:05.250
3. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 0:08.899
4. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 0:12.086
5. Nagl, Maximilian (GER, HON), 0:17.009
6. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 0:20.798
7. Goncalves, Rui (POR, YAM), 0:47.380
8. Karro, Matiss (LAT, KTM), 0:50.317
9. Frossard, Steven (FRA, KAW), 0:52.792
10. Waters, Todd (AUS, HUS), 0:55.113
11. Roelants, Joel (BEL, HON), 1:01.671
12. Boog, Xavier (FRA, HON), 1:13.104
13. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 1:13.768
14. Philippaerts, David (ITA, YAM), 1:34.720
15. Nicholls, Jake (GBR, KTM), 1:36.317
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Tageswertung:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 50 Punkte
2. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 40
3. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 40
4. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 37
5. Nagl, Maximilian (GER, HON), 34
6. Goncalves, Rui (POR, YAM), 25
7. Waters, Todd (AUS, HUS), 25
8. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 23
9. Roelants, Joel (BEL, HON), 23
10. Frossard, Steven (FRA, KAW), 19
11. Philippaerts, David (ITA, YAM), 19
12. Boog, Xavier (FRA, HON), 18
13. Nicholls, Jake (GBR, KTM), 16
14. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 16
15. Karro, Matiss (LAT, KTM), 14
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WM-Wertung nach Brasilien:
1. Cairoli, Antonio (ITA, KTM), 142 Punkte
2. Paulin, Gautier (FRA, KAW), 112
3. Van Horebeek, Jeremy (BEL, YAM), 112
4. Desalle, Clement (BEL, SUZ), 111
5. Nagl, Maximilian (GER, HON), 110
6. Strijbos, Kevin (BEL, SUZ), 73
7. Frossard, Steven (FRA, KAW), 68
8. Waters, Todd (AUS, HUS), 68
9. Bobryshev, Evgeny (RUS, HON), 67
10. Roelants, Joel (BEL, HON), 61
11. Goncalves, Rui (POR, YAM), 53
12. Boog, Xavier (FRA, HON), 49
13. Simpson, Shaun (GBR, KTM), 48
14. Guarneri, Davide (ITA, TM), 45
15. Philippaerts, David (ITA, YAM), 36
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