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Stefan Ekerolds Saison 2017

Chaotische Offseason

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Lesedauer: 3 min

Neue Saison, neues Team für Stefan Ekerold. Lest wie es dem Deutschen über Winter ergangen ist und was es neues bei ihm gibt in seinem Blog.

Hey Leute,
es ist bereits März und wie einige von euch sicher mitbekommen haben, war es eine sehr turbulente Off Season für mich. Auf der Suche nach Möglichkeiten, mich 2017 im internationalen Racing weiterzuentwickeln, wechselte ich voll motiviert zu einem niederländischen Honda Team mit dem Plan, die gesamte EMX 250 zu fahren. Leider stellte sich heraus, dass Zusagen und Vereinbarungen bezüglich Material und Struktur seitens des Teams schon früh nicht eingehalten wurden. Das bringt einen als Fahrer in eine wirklich schwierige Situation. Eine frühe Trennung vom neuen Team hinterlässt immer einen faden Beigeschmack. Jedoch geht es nun mal um meine sportliche und berufliche Zukunft, die ich nicht durch schlechte Ergebnisse gefährden kann und will, weil ich kein ausreichendes Training ermöglicht bekomme oder nicht konkurrenzfähiges Material zur Verfügung habe.

Also entschied ich mich für eine schnelle Trennung. Natürlich hieß das auch: Neue Verhandlungen mit anderen Teams und möglichen Sponsoren zu einem schon sehr späten Zeitpunkt. Die Ungewissheit, ob, unter welchem Zelt und was ich in der kommenden Saison fahren werde kann sich schnell auch negativ auf die Vorbereitung im Winter auswirken und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir die Situation nie zu schaffen gemacht hat.

Glücklicherweise hilft mir die Arbeit mit den Trainern der Pro Sports Alliance sehr dabei, mental in einer guten Verfassung zu bleiben. Wir arbeiten seit Ende letzten Jahres zusammen und haben im Winter viel an meiner Fahrtechnik gefeilt und ich spüre ständig Fortschritte. Durch die turbulenten Wochen lernte ich aber auch wieder, mich auf mein Training und die Dinge zu konzentrieren, die ich kontrollieren kann. Gerade im Motocross läuft eben nicht immer alles nach Plan und man muss trotzdem sein Bestes abrufen mit den Gegebenheiten klar kommen. Allein diese Erfahrung lässt mich schon stärker aus diesem Winter kommen.

Kurz vor dem Winter Cup in Dolle gab es dann endlich gute Neuigkeiten. Mein Trainer André Stumpf stellte die Connection zum Team Castrol Power 1 Suzuki Moto-Base her und wir wurden uns schnell einig. Ich werde also 2017 auf der 450 ccm Suzuki die ADAC MX Masters und Open DM fahren.

Dolle sollte also mein erstes Roll Out auf der Suzuki werden. Den Samstag nutzten wir, um mit Rolf Ringwald von Sölva Suspension mein Fahrwerk schon mal grob einzustellen. Für das Rennen nahm ich mir vor, die Läufe auf jeden Fall durchzufahren, um mich an das neue Bike zu gewöhnen. Ich fühlte mich von Beginn an wohl auf dem Bike und die Quali lief mit Platz neun auch ganz okay. Im ersten Moto bin ich dann auf Platz acht aus dem Gatter gekommen, doch schon in Kurve zwei gab es eine Kollision, bei der sich mein Bein im Hinterrad eines anderen Fahrers verklemmte. Auch als wir uns überschlugen, hing mein Bein noch in seinem Bike. Äußerst unangenehme Geschichte, das kann ich euch sagen!

Ich kann von Glück reden, dass meine CTi Knieorthesen Schlimmeres verhinderten und ich mit überdehnten Bändern und Blutergüssen davon gekommen bin. Gerade verbringe ich also täglich Zeit mit meiner Physiotherapeutin Rebekka und wir versuchen alles, um mein Knie so schnell wie möglich wieder fit zu bekommen. Ich kann schon wieder auftreten, das Wintermotocross in Frankenbach musste ich aber leider aussitzen. Ich werde versuchen, noch ein Vorbereitungsrennen in Holland zu fahren, allerspätestens seht ihr mich zur Open DM in Schnaitheim am Gate.

Trotz des Ganzen hin und her freue ich mich tierisch auf die kommende Saison. Das große Bike passt viel besser zu mir und macht auch einfach mehr Spaß. Außerdem waren die ADAC MX Masters immer eines meiner Ziele auf dem Weg nach oben. Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Junior Cup auf der 85 ccm eingestiegen bin und mir dachte: „Das dauert noch ewig, aber da will ich mal hin!“ Jetzt ist es soweit und ich freue mich, diese neue Herausforderung mit meinem neuen Team und den Leuten, die an meiner Seite stehen, anzugehen.

Bis zur nächsten Kolumne, gebt alles und machts gut!
Euer Stefan

Auch wenn Schnee liegt, wird gefahren
Auch wenn Schnee liegt, wird gefahren
Sand essen gehört im Winter dazu
Sand essen gehört im Winter dazu
Zum Glück ist nichts kaputt
Zum Glück ist nichts kaputt
Martin Anderson
Martin Anderson
Fotocredits
  • Stefan Ekerold
  • Lisa Wagner
Textcredits
  • Stefan Ekerold