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Henrys Saison 2014

Schmerzhaftes Osterfest in Bulgarien

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Lesedauer: 3 min


Nach einer guten Saisonvorbereitung ging es für Henry Jacobi vom KTM Sarholz Racing Team zum Auftaktrennen der Europameisterschaft EMX250 nach Südosteuropa. Dieses wurde im Rahmen des Grand Prix von Bulgarien in der gut einhundertfünfzig Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Sofia gelegen Stadt Sevlievo ausgetragen. Die Rennstrecke „Gorna Rositza“, seit Jahren Austragungsort von Welt- und Europameisterschaftsläufen, präsentierte sich diesmal im Streckenverlauf verändert und der Veranstalter hatte die Streckenbedingungen wahrlich optimiert. Leider spielte der Wettergott am Osterwochenende in Bulgarien nicht mit und die Piloten hatten mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Zunächst wurde der Zeitplan vom Promotor auf die herrschenden Bedingungen angepasst und so fanden freies und Qualifikations-Training in einer Session statt.

Für den Thüringer stand die Trainings-Session unter keinem guten Stern. Gleich in der ersten schnellen Runde des freien Trainings erwischte er die Landung nach einem spektakulären Bergab-Sprung nicht richtig und überschlug sich mehr als heftig mit der Sarholz-KTM. Als Resultat standen ein verbogenes Bike, eine defekte Brille und ein schmerzhafter Pferdekuss am Oberschenkel zu Buche. Damit war das freie Training bereits Geschichte, denn die verbleibende Zeit musste er in der Box zum Richten von Bike und Brille verbringen und im Anschluss ging es gleich raus ins Qualifikationstraining. Doch auch hier sollte es nicht rund laufen. Wieder schnell unterwegs, erwischte es den Bad Sulzaer diesmal am Zielsprung und dort katapultierte es ihn vom Bike. Beide schlugen meterweit nach dem Ziel hart auf den bulgarischen Boden und das Qualifikationstraining war ebenfalls gelaufen. Allerdings war die gefahrene Zeit derart schnell, dass der 17-Jährige damit noch die fünftschnellste Rundenzeit markierte und sich so eine gute Ausgangsposition am Startgatter sicherte. „Mein ganzer Körper ist bereits jetzt grün und blau. Im Abflug hat mich das Hinterrad noch am Ellbogen erwischt und das Resultat ist eine schwere Prellung mit einem tiefen Cut. Dass ich trotz des vielen Pech die fünftschnellste Zeit gefahren bin motiviert mich für die Rennen und drängt die Schmerzen in den Hintergrund. Mal schauen, ob ich das über die Renndistanzen schaffe und wenigstens einige EM-Zähler zum Auftakt mitnehmen kann.

Bei schlammigen Bedingungen wurde der erste Wertungslauf am frühen Samstagnachmittag gestartet. Von der fünften Startposition erwischte Jacobi einen sehr guten Start und bog auf Rang drei um die erste Kehre. Leider verpasste er in den ersten Runden den Anschluss, fiel aus den Top-Ten zurück und musste sich neu sortieren. Dann aber fand er seinen Rhythmus, kämpfte sich Platz um Platz nach vorne und finishte im Ziel als guter Achter. „Leider habe ich Anfangsphase komplett verpennt. Viel zu zaghaft bin ich das Rennen angegangen und es hat lange gedauert bis ich den Faden gefunden hatte. Dann aber ging es gut voran und mit einer Top-Ten Platzierung

Der zweite Lauf, diesmal am Sonntagmittag, ging ebenfalls sehr gut los und die Startnummer 29 leuchtete nach dem Start wiederum auf Rang drei. Diesmal hielt sich gut im Spitzenfeld und behauptete sich einige Runden in den Top-6. Beim Angriff auf den Fünftplatzierten kam aber dann ein weiterer Rückschlag. In einer tiefen Spurrille erwischte der Schalthebel die Spurrille, kickte den Leerlauf rein und ohne Vortrieb fiel Jacobi in der nach innen abfallenden Kurve um. Dabei lag das Motorrad gegen den Hang und nur unter Aufbietung aller Kräfte konnte der Sarholz-Youngster das Bike aufstemmen und das Rennen fortsetzen. Weit zurückgefallen reichte es im Ziel immerhin noch zu Rang fünfzehn und weiteren EM-Zählern. „Nach dem Aufstemmen des Motorrads war mein Akku leer. Ich habe nicht mehr attackieren können und bin mehr als froh, dass ich wenigstens in den Punkterängen ins Ziel gekommen bin.“

Nach dem Auftaktrennen ist Henry Jacobi mit neunzehn Zählern auf Rang zwölf notiert. Durch die enorme Ausgeglichenheit in der EMX250 ist weiterhin alles möglich und man darf schon heute auf die Fortsetzung der EMX im Rahmen des Grand Prix von Spanien Mitte Mai gespannt sein. Nun steht aber zunächst der Auftakt zum ADAC MX Youngster Cup im brandenburgischen Fürstlich Drehna im Rennkalender des ambitionierten Nachwuchspiloten. Das Rennen findet am 26./27. April 2014 auf der neu gestalteten Rennstrecke „Rund um den Mühlberg“ statt.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Juan Pablo Acevedo
Textcredits
  • Ulf Simon