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Tom Kochs SX-Saison 2018/19 - Dortmund

Finaler Kampf

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Lesedauer: 4 min

Zum letzten Kräftemessen sammelten sich die Jungs des ADAC SX-Cup in der Dortmunder Westfalenhalle, wo Tom Koch mit dem Red Plate in den finalen Titelkampf ausrückte. Doch das Wochenende entwickelte sich anders, als Tom es plante.

Wie viele von euch sicher schon mitbekommen haben, war das Wochenende nicht ganz das, was ich mir erhoffte. Am Donnerstag nutzte ich die Möglichkeit die Strecke beim Pressetag zu testen. Anschließend stand ein kleines Interview mit Tommy D. in der VIP Lounge an. Am Abend ging ich mit meinem Team noch essen und anschließend ins Bett.

Einmal "Käse" für die Kamera, bitte!
Einmal "Käse" für die Kamera, bitte!
Der Streckentest am Pressetag war gut
Der Streckentest am Pressetag war gut

Freitagvormittag ging es schon in die ersten Trainingssessions. Ich fühlte mich bereit und versuchte für mich einen ordentlichen Rhythmus auf der Strecke zu finden. Mit einem guten Gefühl ging ich am Nachmittag ins Zeittraining. Dieses beendete ich auf den zweiten Platz in meiner Gruppe.

Das gute Gefühl nahm ich natürlich mit in den Abend und war sehr motiviert. Im Halbfinale lag ich sieben Runden auf Platz drei, merkte aber immer wieder, dass ich ein wenig schneller war, als die vor mir. Also versuchte ich zum Überholmanöver im Waschbrett anzusetzen, machte einen Fehler und bog dadurch nach links Richtung Wand ab. Dort schlug ich so heftig ein, dass ich kurz absolut keine Luft bekam. Mit Schmerzen im ganzen Rücken trat ich im LCQ an, wo ich als guter Dritter startete. Nach circa Hälfte der Renndistanz machte ein Konkurrent vor mir im Waschbrett ein Fehler, wo ich aus Reflex zur Bremse griff und wieder stürzte. Das war es mit dem Finale am Freitag. Nachdem zu Beginn alles so super lief, hätte es nicht schlechter kommen können.

Samstag war ich trotz Schmerzen wieder motiviert und bereit für den Kampf. Das Training und Zeittraining lief wieder super und ich hatte eine gute Ausgangslage für das Halbfinale am Abend.
Pünktlich um 19 Uhr traf ich zum Opening ein, wo ich eine Runde im Spotlight zu dem Lied „Glück Auf“ von Joris vor 10.000 Fans die Show eröffnen durfte. Was für ein geiles Gefühl! Motiviert ging ich etwas später ins Halbfinale, wo ich als Dritter wegkam. Ich übernahm aber schnell die Führung und führte zehn Runden lang das Feld an. Ein perfekter Start in den Abend nach so einen unglücklichen Freitag.

Bei der Pressekonferenz mit Tommy
Bei der Pressekonferenz mit Tommy

Allerdings kam im Finale, wo es um die Meisterschaft ging, alles anders. Der Start war gut, denn ich war Zweiter. Jedoch wurde ich nichtsahnend von meinem Meisterschaftskonkurrenten so abgeräumt, dass ich mit Abstand als Letzter ins Rennen ging. Trotzdem versuchte ich noch alles zu geben. Es reichte aber nur noch für den neunten Platz in diesem Finale und somit nur den Vizemeistertitel des ADAC SX-Cup. Sicher war ich enttäuscht und konnte es nicht wirklich fassen. Aber das ist Rennsport und ich dachte mir, irgendwann bin ich wieder da und dann mache ich es besser!

Da war die Welt noch in Ordnung und das Plate noch rot
Da war die Welt noch in Ordnung und das Plate noch rot
Da war die Welt noch in Ordnung und das Plate noch rot
Da war die Welt noch in Ordnung und das Plate noch rot

Der Sonntag startete noch schmerzhafter, denn mein Rücken bereitete mir große Schwierigkeiten, aber ich dachte mir, so leicht gebe ich nicht auf!
Direkt um 10 Uhr morgens ging es ins Zeittraining, wo ich richtig auf die Zähne biss. Unter Schmerzen versuchte ich eine ordentliche Runde hinzubekommen. Klappte nicht wirklich und deshalb wurde ich "nur" Vierter in meiner Gruppe.

Nach „meiner“ Openingrunde ging es wieder ins Halbfinale, wo ich mich überhaupt nicht wohlfühlte. Das war auf keine Fall der Tom, der normalerweise auf der Sarholz KTM mit der Nummer 26 sitzt. Im Last Chance Race riss ich mich zusammen und fuhr einen Sieg ein, womit ich mich noch ein letztes Mal für das Finale qualifizierte.
Das Finale versuchte ich einfach irgendwie zu überleben und für mich ein Tempo zu finden, was ertragbar war. Das war nicht ganz einfach. Aber mir war es dennoch möglich das letzte Finale auf einen fünften Platz zu beenden. Unter den Umständen doch noch so ein gutes Ergebnis eingefahren zu haben, war für mich überraschend.

Nächstes mal läuft es wieder besser
Nächstes mal läuft es wieder besser

Okay, kurzes Resümee zum Wochenende: Auf jeden Fall habe ich es mir anderes vorgestellt, als es tatsächlich geschehen ist. Dennoch bin ich glücklich, trotz meiner eingeschränkten Vorbereitungszeit so manchen SX-Spezialisten gezeigt zu haben, dass ich es auch kann.
Ein großes Shoutout an die Leute, die Geld geboten haben, um mich vom Bike runter zu fahren und so fair und sportlich um eine Meisterschaft gekämpft haben – Ich freue mich für euch! 😉

Riesen Dank an mein Team und alle Sponsoren. Außerdem an die ganzen Fans und Freunde in der Westfalenhalle, die das Wochenende trotzdem zu einem unvergesslichen gemacht haben. Und natürlich an meine Familie, die zu jeder Zeit hinter mir stand und meinen Rücken (im wahrsten Sinne des Wortes) gestärkt hat!

Andrea Schon
Andrea Schon
Fotocredits
  • KTM Sarholz GmbH
  • www.supercross-dortmund.de
Textcredits
  • Tom Koch