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Talentcheck

Enrico Jache

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Lesedauer: 4 min

Mit 22 Jahren ist Enrico Jache schon fast zu alt für unseren Talent-Check, doch der Kawasaki-Pilot aus Sachsen-Anhalt gehört zweifelsohne zu den Talenten unseres Landes und hat sich in den letzten Jahren Stück für Stück weiter nach oben gearbeitet. Nach seinem ersten DM-Podium 2010 in Apolda steht nun der Sprung ins Profilager an. Kurz vor dem Saisonstart haben wir ihn zum Gespräch gebeten.

2011 versuchst du dich erstmals als Profi, merkst du bereits jetzt Unterschiede?

Profi, ich mag diesen Ausdruck eigentlich nicht, das klingt immer so übertrieben. Ich sage immer, ich möchte mich erst mal nur auf den Sport konzentrieren. Man merkt auf jeden Fall Unterschiede, so habe ich diesen Winter viel mehr gemacht als sonst, denn vorher hatte ich die Zeit dafür gar nicht. Ich war für einen Monat in Spanien und habe neben dem Motorrad-training viel für Kondition und Kraft gemacht. Ich fühle mich im Gegensatz zur letzten Saison viel fitter und kann mit gutem Gewissen in die Saison gehen.

Was sind deine Ziele für 2011?

Bei den Masters möchte ich gerne unter die Top 10, das wird hartes Brot, aber ich denke, das ist durchaus machbar. Ich konnte auch in der letzten Saison bei einigen Rennen zeigen, dass das geht. In der DM Open und DM MX2 liegen die Ziele bei Top 3 bis Top 5.

Nach einem kurzen Wechsel auf Husqvarna bist du nun wie früher wieder auf Kawasaki unterwegs, hast du eine bestimmte Bindung zu Kawa?

Eigentlich nicht, ich hatte auch lange die #72, die war dann in einem Jahr vergeben und da haben wir einfach eine zwei davor gesetzt. Ich will sie auch behalten, ich mag die Nummer.

Aus deiner Region kommen ja einige schnelle Fahrer. Nutzt ihr das, um zusammen zu trainieren?

Du hast schon seit langem die #272, hat die irgendeine Bedeutung für dich?

Ich bin mit Kawa aufgewachsen und fuhr vor Husky 14 Jahre auf Grün. Ich denke schon, dass da eine gewisse Bindung vorhanden ist! Es sind einfach top Motorräder und ich freue mich wirklich wieder darauf sitzen zu können. Ich fühle mich echt wohl auf den neuen Bikes.

Ich trainiere eigentlich schon immer alleine und es kommt selten vor, dass wir zusammen trainieren. Als ich noch in der Lehre war, hatte ich nur eine halbe Stunde zu Angus Heidecke und habe daher viel mit ihm trainiert. Das hat mir sehr geholfen und deswegen habe ich auch in dieser Saison vor, oft mit ihm zu fahren. Wir sind gute Kumpels und ich komme sehr gut mit ihm klar.

Du hast dir schon früher im Pokal und den Jahren danach einige heiße Duell mit Angus geliefert, in den letzten Jahren war Angus dann aber doch weiter vorne als du. Wie erklärst du dir das?

Gute Frage, das weiß ich selbst nicht so genau. Er ist echt schnell und konstant geworden. Er ist schon länger Profi und ich denke, er konnte sich dadurch gut entwickeln. Außerdem hat er auch hart dafür gearbeitet. Da möchte ich natürlich anknüpfen!

Du kommst aus Sachsen-Anhalt und aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass dort die Trainingsmöglichkeiten recht ideal sind, oder?

Ja, perfekt sogar. Ich habe hier jede Menge Strecken, das ist auf jeden Fall ideal. Die meisten davon sind Sandstrecken, aber wenn ich Hartboden fahren möchte, habe ich auch nur eine knappe Stunde Anreise.

Letztes Jahr bist du in Kamp-Lintfort in der Box einfach nach vorne umgekippt, was war denn da los?

Erinnere mich bloß nicht daran, so etwas hatte ich noch nie. Ich habe im freien Training drei Runden gepusht und bin dann in die Box, um das Fahrwerk zu verstellen. Plötzlich ist mir schwarz vor Augen geworden und ich bin umgekippt. Wir sind auch zum Arzt und der meinte, die Zuckerwerte wären ein wenig niedrig, aber sonst sei alles okay. Ich hoffe, das kommt nie wieder vor.

In Teutschenthal (MX2) und Schwedt (MX3) bist du auch schon bei der WM gestartet. Beschreibe mal, wie das war und was dort anders ist als bei der DM oder den Masters.

Teutschenthal war das erste Mal, dass ich bei der WM war. Damals war es noch so, dass man sich qualifizieren musste und mir fehlten knappe zwei Sekunden, Cairoli gab mir insgesamt sogar sieben Sekunden in der Quali – da war ich natürlich enttäuscht. Ich hatte 120 Prozent gegeben und es hat nicht geklappt. Was mir extrem aufgefallen ist, war der Kurvenspeed in der WM, da wird nicht gezuckt. Letztes Jahr in Schwedt lief es eigentlich auch gut für mich. Wir hatten technische Probleme, ohne die wäre ich insgesamt auf Platz sechs gelandet. Ich muss aber dazu sagen, dass wir mittlerweile auch bei den Masters ein extrem hohes Niveau haben, die ersten Zehn sind fast alle WM-Fahrer und dort kann man viel lernen.

(…)

Lest das komplette Interview in CROSS Magazin 05/2011 (hier nachbestellen)

Freier Mitarbeiter
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Fotocredits
  • CROSS Magazin
Textcredits
  • Martin Anderson