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Die Steven Frossard Story

Hardliner

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Lesedauer: 2 min

Sicher, es gab in der Vergangenheit gerade aus Frankreich Talente, die es vielleicht schneller an die Weltspitze schafften, doch Frossard ging seinen Weg weiterhin konsequent, ehe er 2007 seinen ersten Versuch in der MX2-Welt mit sieben Punkten beim ersten GP in Valkenswaard abschloss. Rang 26 am Ende der Debütsaison sind für einen GP-Neuling sicherlich nicht schlecht. 

Um richtig aufzufallen, war das aber noch zu verhalten. Er legte 2008 die berühmte „Schippe drauf“, beendete das Jahr mit Kawasaki auf dem beachtlichen zehnten Endrang, während Tyla Rattray sich und KTM den MX2-Weltmeistertitel schenkte. Was folgte, waren die ersten Podiumsplatzierungen und in Bulgarien und Teutschenthal die ersten Laufsiege. 

Doch auch wenn er am Ende Rang sechs vorzuweisen hatte, beendete der 16-jährige Mega-Rookie Ken Roczen sein erstes Jahr in den GP einen Platz vor ihm und Marvin Musquin sackte den WM-Titel ein. Ergo blieb ihm das große Medieninteresse wieder etwas verwehrt. 

Doch wenn man ein genaueres Auge auf ihn warf, sah man: Der Bursche ist für die 250er ein wenig kräftig. Sicher, auch ein großgewachsener Gautier Paulin wusste oftmals nicht, wo er seine Extremitäten am besten auf dem Bike positionieren sollte, doch Frossard powerte seine CLS-Kawasaki dennoch häufig zwischen den Federgewichten Musquin und Roczen auf das Podium.

=> Lest die vollständige Story über Steven Frossard im aktuellen CROSS Magazin, Ausgabe 06/2011.

Kaum in der MX1-Klasse angekommen, sorgte der ruhige Franzose Steven Frossard für Furore, indem er beinahe den ersten GP in Bulgarien gewann und nach dem Zweiten in Valkenswaard schon das MX1-Redplate inne hatte. Zeit für ein Gespräch mit ihm.

Der 24-Jährige stammt aus einem kleinen Dörfchen namens Decines, ganz in der Nähe der Weltstadt Lyon. Hier liegen seine Wurzeln, hier nahm er zum ersten Mal Kontakt mit der „Materie MX“ auf und wurde von seinem älteren Bruder mit dem Bazillus infiziert. „Am Anfang sind wir einfach nur in den Wäldern gefahren, mein Vater fuhr selbst keine Rennen, ließ uns aber hinter dem Haus fahren. Mit neun Jahren fuhr ich dann in La Voulte mein erstes Rennen auf einer KX 60.“ 

Also war kein reicher Race-Dad für Stevens Karriere verantwortlich? „Meine Eltern waren nicht reich, aber sie ließen meinem Bruder und mir unsere Freiheit. Sie opferten vieles von ihrem wenigen Besitz, um mich in meiner Karriere zu unterstützen.“ Diese Verbundenheit zu seinem Elternhaus ist auch heute noch wichtig für Steven. „Gemeinsam mit meiner Freundin Lesly bin ich zwar vor zwei Monaten in ein Appartement gezogen, doch davor lebte ich zusammen mit meinem Vater in Lyon. Der Kontakt zu ihm ist heute nach wie vor sehr elementar und wichtig für mich.“

Nach dem Gewinn der Französischen Junioren-Meisterschaft wusste Steven, dass er endgültig den Schritt zum Profi versuchen würde. „Ich glaube, ich war 17 Jahre alt, da wurde mir bewusst, dass ich die Chance einfach nutzen musste.“ Drei Jahre später war er in der hart umkämpften Elite-Meisterschaft unschlagbar.

Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • CROSS Magazin
Textcredits
  • Wolfgang Brandt