Loading Cross Magazin Logo
Handy drehen
Jetzt Abonnieren
12 Ausgaben für nur 62€
+Prämie aussuchen
Kategorien
Mike Stender über sein US-National-Abenteuer.

YOU´RE A F*CKING HORSE!

Artikel lesen
Lesedauer: 4 min


Ein US-National mitzufahren ist für viele von uns entweder Traum oder Alptraum. Für Mike Stender ergab sich am vergangenen Wochenende recht kurzfristig diese Möglichkeit, also packte er flugs den Koffer und fuhr das 250er-Race in Indiana mit. Recht „europäische Verhältnisse“ sorgten dann für einen Trip der ganz besonderen Art. Hier erzählt Mike von seinem US-Abenteuer.

„Ich kam am Dienstag hier in den USA an, wir sind in Chicago gelandet. Zusammen mit einem guten Kollegen – dem ich sehr viel verdanke, haben wir uns zunächst Chicago angeschaut, bevor wir dann weiter nach Indianapolis sind und uns dort auch noch umgeguckt haben, u.a. das Lucas Oil Stadium, und auch die Indy 500 Rennstrecke. Natürlich haben wir auch sämtliche MX-Shops besucht. Hier noch mal ein fettes Danke an Westfield MX, die mir spontan für die Rennen Klamotten gesponsert haben!

Dann ging weiter es zu Roel Claessens in den Workshop, der schon Tag und Nacht an meinem Bike beschäftigt war. Er und seine Frau Lisa haben uns auch bei sich Zuhause untergebracht, was auch nicht selbstverständlich ist, ein dickes Dankeschön an die beiden!

Dann war endlich Freitag und wir sind zum Track gefahren, haben die Anmeldung und die Motorrad-Abnahme fertig gemacht. Das Team TiLube hat die Parts und den LKW gestellt, unglaublich für einen Fahrer so einen Aufriss zumachen, obwohl die mich nicht kannten und nicht wussten, wie ich fahren kann! Wahnsinn! (Hier ein Riesendank an Buddy & Joe!) Dann bin ich zunächst um den Track gelaufen, der mehr als perfekt vorbereitet war und unvorstellbar hochwertig aussah! Ich war voller Motivation und hatte durchgehend ein Grinsen auf den Lippen, denn ein Traum ging hier gerade in Erfüllung!!

Über Nacht begann es dann allerdings sehr stark zu regnen, so dass die ganze Strecke komplett unter Wasser stand. Aber egal, dachte ich mir. Die Amis können es wahrscheinlich nicht so gut im Schlamm, da sie sowas eher seltener fahren als wir in Europa. Ich war dann beide Trainings in der Gruppe B, in der ich beide Trainings auch die Bestzeit fahren konnte! Hier läuft es so, dass in Gruppe A (Pro) und B (Amateure) aufgeteilt wird. Iim Anschluss wird dann die schnellste gezeitete Runde aus beiden Trainings genommen und die Startaufstellung auch nach den Zeiten ermittelt. Zusammengerechnet mit der Pro-Gruppe war ich dann Platz 12, womit ich niemals gerechnet hätte! Vor Dean Wilson, Marvin Musquin, Zach Bell, Joe Savatgy, Jimmy Decotis und vielen mehr, die ich da nur aus dem TV kannte! Es war alles neu für mich! Dennoch, nach dem Trainingsergebnis war ich nun sehr zuversichtlich auf Points!

Vor Heat 1 war ich am Start sehr nervös, so neben den ganzen Stars… und hab ihn komplett verrissen. Platz 32! Aber Aufgeben oder Hängenlassen gab es nicht, ich hab mich innerhalb von 15 min auf Platz 20 vorgefahren, wo ich dann kurz zu Boden ging und meine Brille abnehmen musste, konnte in den letzten Runden dann aber nochmal was an Boden gut machen und bin noch vor auf Rang 17, womit ich und mein Team sehr zufrieden waren!

Während Mike noch im Flieger sitzt, schraubt Mechaniker Roel eifrig die Kiste zusammen
Während Mike noch im Flieger sitzt, schraubt Mechaniker Roel eifrig die Kiste zusammen
?Mach sie gut schnell, gell??
?Mach sie gut schnell, gell??

Vor dem zweiten Lauf hatten wir kleines technisches Problem am Bike und kamen leider etwas spät zum Vorstart. Also musste ich als Letzter ans Gatter. Der Start war wieder nicht gut (Platz 36) und direkt in der zweiten Runde ging ich heftig mit einem anderem Fahrer zu Boden gegangen. Es hat lange gedauert, bis ich wieder das Rennen aufnehmen konnte. Doch Aufgeben gab es für mich wieder nicht, ich bin innerhalb von 25 Minuten von ganz hinten vor auf Platz 22. Als mir mein Mechaniker Roel das Pitboard mit der „22“ raushielt, konnte ich es kaum glauben, ich hab gebissen und solche Leute wie Decotis usw. noch in den letzten 10 Minuten überholt!! Ein Wahnsinns Gefühl in der letzten Runde dann auf Rang 19 zu liegen, was ich auch ins Ziel bringen konnte! Mein Teamchef meinte nur: You´re a fucking horse! .

Das Team war jedenfalls sehr zufrieden mit meiner Leistung und Einstellung. Ich saß das erste mal auf dem Bike, mit einem SX-Fahrwerk was eigentlich zu hart war, in einem fremden Land mit fremden Fahrern! Ich denke ich kann damit zufrieden sein! Roel machte auch einen super Job!!!

Mal schauen, vielleicht werde ich im nächsten Jahr noch 1-2 Rennen in den USA fahren! Vielen Dank an das Team TiLube, an Roel und seine Frau Lisa, an Kristian und Michi ! Ohne euch wäre das niemals möglich gewesen. Lieben Gruß, Mike!“

Ken Roczen war nicht der einzige Deutsche in Indiana, mit einem fetten Truck im Rücken..
Ken Roczen war nicht der einzige Deutsche in Indiana, mit einem fetten Truck im Rücken..
Die bekommen sicherlich einen Ehrenplatz bei Stenders..
Die bekommen sicherlich einen Ehrenplatz bei Stenders..
Jens Pohl
Jens Pohl
Online-Redakteur
Fotocredits
  • Jackson MX Shop
Textcredits
  • Jens Pohl