Seit der Saison 2017 in der Klasse 450SX der Monster Energy AMA Supercross Championship am Start, sollte es für Malcolm Stewart gut acht Jahre dauern, bevor er seinen ersten Sieg bei einem Hauptrennen der „Big Boys“ einfahren konnte. Gelungen ist ihm das am vergangenen zweiten Februarwochenende beim in Tampa, Florida, absolvierten fünften Meisterschaftsaufeinandertreffen des Jahres 2025. Dieses gilt für den in Haines City, Florida, beheimateten 32-jährigen Fahrer des Teams Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing als sein Heimrennen.
Bereits im Zeittraining unterstrich Malcolm Stewart – seines Zeichens jüngerer Bruder von James „The fastest Man on the Planet“ Stewart – dass er mit der anspruchsvollen Rennstreck im Raymond James Stadium, die sich unter anderem durch zwei tiefe Sandsektionen auszeichnete, bestens zurechtkommt. Mit einer Rundenzeit von 54.751 Sekunden sortierte er sich hinter dem Red-Plate-Inhaber Chase Sexton (KTM) sowie Cooper Webb (Yamaha) auf dem dritten Platz der Zeitentabelle ein. Dabei trennten ihn fünfeinhalb Zehntelsekunden von Sexton.
Auch im seinem Vorlauf war Malcolm Stewart am Ende wieder ganz vorn dabei. Von Startplatz zwei in das Rennen über sechs Minuten plus eine Runde gegangenen, überquerte er zwar nach dem Start nur als Fünfter die Holeshotlinie, konnte sich aber im Schlepptau des späteren Laufsiegers Chase Sexton bis auf Rang zwei vorarbeiten, auf welchem er letztlich auch die Zielflagge zu sehen bekam.
Im Hauptrennen über zwanzig Minuten plus eine Runde nur suboptimal um die Startkurve gekommen, sortierte sich Malcolm Stewart zunächst nur auf Position neun in das 22-köpfige Fahrerfeld ein. Von dort aus kämpfte sich der Mann mit der Startnummer #27 noch vor dem Ende der ersten Rennhälfte unter anderem an Aaron Plessinger (KTM), Justin Barcia (GASGAS), Justin Cooper (Yamaha), Jason Anderson (Kawasaki) und dem Thüringer Ken Roczen (Suzuki) vorbei bis hinter dem führenden Chase Sexton auf den zweiten Platz vor. Diesen setzte er nachfolgend dank seines vor allem in den Whoops vorgelegten sensationellen Speeds immer mehr unter Druck, bis Sexton letztlich in Runde neunzehn zu Boden ging und Stewart den „Platz an der Sonne“ übernehmen konnte. Unter dem Jubel seiner Fans und seiner Familie vollendete Malcolm Stewart seine Triumphfahrt, indem er die Ziellinie vier Umläufe später mit über sieben Sekunden Vorsprung vor Cooper Webb und Jason Anderson als strahlender Sieger überquerte.
Nicht zuletzt dank seines Tagessiegs verbesserte sich Malcolm Stewart in der Meisterschaftswertung vom neunen auf den sechsten Platz, auf welchem ihm noch drei Punkte zum unmittelbar vor ihm geführten Eli Tomac (Yamaha) fehlen.
„Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, das hier zu erreichen“, reflektierte Malcolm Stewart nach den Rennen. „Ich hatte mir 2023 das Knie verletzt und war von da an selbst ziemlich unsicher. Besonders nach dem letzten Jahr, als ich es einfach nicht in den Griff bekam und so niedergeschlagen war. Ich hatte das Gefühl, gegen alles anzukämpfen. Dann hat mich mein Vater zur Rede gestellt und gesagt: ‚Hör entweder mit dem Rennsport auf oder geh da raus und sorge dafür, dass du Spaß hast, denn das ist der Grund, warum wir das überhaupt machen.‘ Ich hatte eine großartige Off-Season und das Gefühl, dass ich jetzt in der Lage bin, es zu schaffen. Bei meinem Heimrennen konnte ich mein Motorrad zeitweise nicht hören, so laut tobte die Menge! Mein Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing Team und auch meine Familie haben gemeinsam an einem Strang gezogen. Das ist etwas Besonderes!“
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