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GP-Fahrerlager - Rasmus Jorgensen

Rasmus Jorgensen: Leben als Teammanager

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Lesedauer: 3 min

Rasmus Jorgensen war einst ein vielversprechendes Talent, welches regelmäßig bei den GPs anzutreffen war. 2024 führte er sein Team zwar nicht als Fahrer zum WM-Titel, sondern als Teammanager. Wie der Wechsel in die neue Rolle für den Dänen verlief, er die Saison 2024 mit gleich zwei aufstrebenden Talenten vernahm und was in Zukunft noch alles kommen, hat er in einem Interview verraten.

Rasmus Jorgensen und das Erfolgsjahr 2024: Der Aufstieg von Nestaan Husqvarna Factory Racing

Das Jahr 2024 war ein herausragendes Jahr für das Nestaan Husqvarna Factory Racing Team. Mit dem Gewinn der MX2-Weltmeisterschaft durch Kay de Wolf und seinem Teamkollegen Lucas Coenen auf Platz zwei war es ein historischer Erfolg für das Team. Für Teammanager Rasmus Jorgensen war es ein bedeutender Meilenstein in seiner noch jungen Karriere als einer der jüngsten Teammanager im GP-Paddock. In einem ausführlichen Interview erzählt der Däne, der inzwischen in Belgien nahe der Teamwerkstatt lebt, von seinem Werdegang, der Dynamik innerhalb des Teams und seinen Zukunftsplänen.

Vom vielversprechenden Talent zum Teammanager

Bevor Rasmus Jorgensen 2020 Teammanager des Husqvarna MX2-Teams wurde, hatte er selbst eine vielversprechende Karriere als Rennfahrer. „Ich habe mein erstes GP-Rennen mit 17 für das Factory Suzuki Team in Lommel bestritten und wurde Sechster insgesamt. Ich hatte damals zwei Holeshots und ein starkes Debüt.“ Doch ein tragischer Verkehrsunfall veränderte alles. „Ich habe den Plexus brachialis zerstört, wodurch mein linker Arm für ein Jahr komplett gelähmt war. Ich konnte mich nicht ausreichend erholen, um auf mein altes Niveau zurückzukehren. Das war eine sehr dunkle Zeit für mich.“ Nach einer Phase der Enttäuschung fand er zurück in den Sport, begann als Trainer zu arbeiten und wurde 2020 zum Teammanager ernannt.

Der Druck eines jungen Teammanagers

Mit nur 27 Jahren als Teammanager zu beginnen, brachte Herausforderungen mit sich. „Ich fühlte den Druck, besonders von Kollegen, die schon länger im Paddock waren als ich. Doch mittlerweile gibt es eine neue Generation von Teammanagern, die näher an den Fahrern dran sind und besser verstehen, wie sie denken.“ Diese enge Verbindung half dem Team, in der Saison 2024 erfolgreich zu sein.

Das historische Jahr 2024: Dominanz in der MX2-Klasse

Die Saison 2024 war für das Team außergewöhnlich. „In den letzten fünf Jahren haben wir immer wieder GP-Siege errungen, aber noch nie waren wir über die gesamte Saison hinweg so konstant. 16 von 20 GP-Siegen mit zwei Fahrern, die um den Titel kämpften, das war unglaublich.“ Dabei war es eine Herausforderung, das Team und die Rivalität zwischen den Fahrern zu managen. „Ich habe Kay und Lucas zu Beginn der Saison gesagt: „Ich erwarte faires Racing, lasst uns als Team stark sein und den Rest schlagen.“ Trotz harter Duelle blieben beide fair und respektvoll auf der Strecke.

Der schwierige Weg von Mattia Guadagnini

Neben den Erfolgen hatte das Team auch Herausforderungen zu bewältigen. Der MXGP-Fahrer Mattia Guadagnini hatte mit Verletzungen und Pech zu kämpfen. „Er kam nicht vollständig fit zu uns, erlitt weitere Verletzungen und konnte sein Potenzial nicht voll ausschöpfen. Wir haben uns im Guten getrennt, und ich wünsche ihm bei Monster Energy Ducati alles Gute.

Kay de Wolf und die Zukunft in den USA?

Als frischgebackener MX2-Weltmeister wagte Kay de Wolf erste Schritte im Supercross in den USA. „Ich verstehe seinen Traum von Supercross, ich hatte ihn selbst als junger Fahrer. Wir haben ihn unterstützt, um es auszuprobieren. Doch die Entscheidung, nach Amerika zu gehen, ist ein großer Schritt. Er müsste seine Familie, Freunde und alles Bekannte hinter sich lassen. Wir werden sehen, wie sich seine Zukunft entwickelt.

Gedanken über eine Zukunft in den USA

Auch Jorgensen selbst hat über einen Wechsel in die USA nachgedacht. „Der Gedanke kam mir, aber ich habe hier einen tollen Chef und wir haben dieses Team gemeinsam aufgebaut. Ich habe meine Familie hier und unser Leben in Belgien gefestigt. Aber ich würde niemals ’nie‘ sagen. Es müsste einfach das richtige Angebot zur richtigen Zeit sein.

Weitere Personalentscheidungen bei Rockstar Energy Husqvarna - Kay de Wolf
Kay de Wolf und Rasmus Jorgensen bei der ersten Vertragsunterzeichnung für Husqvarna

2025: Ein neues Kapitel beginnt

Mit der Verpflichtung von Liam Everts für 2025 ist Jorgensen optimistisch. „Liam hat das Potenzial, Weltmeister zu werden, aber er muss Konstanz beweisen. Wir werden ihn bestmöglich unterstützen. Es wird schwer, das Jahr 2024 zu übertreffen, aber wir sind bereit, wieder alles zu geben.

Die Zukunft von Nestaan Husqvarna Factory Racing bleibt spannend. Mit einer starken Fahrerpaarung und einem entschlossenen Team im Rücken will Rasmus Jorgensen weiterhin an der Spitze der MX2-Welt stehen.

Kai Schulte-Lippern
Kai Schulte-Lippern
Fotocredits
  • Ray Archer
  • Rockstar Energy Husqvarna
  • Fullspectrum Media
Textcredits
  • Kai Schulte-Lippern

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