Am vergangenen letzten Februarsonntag richtete sich die Aufmerksamkeit der Motocross-Fans Richtung westliches Mittelengland, wo mit der diesjährigen Auflage des Hawkstone International Motocross eines der klassischen Vorbereitungsrennen auf die anstehende FIM Motocross-Weltmeisterschaft auf dem Plan stand.
Besonderes Interesse weckte das vom Salop Motor Club im nordwestlich von Birmingham gelegenen Hawkstone Park veranstaltete Event nicht zuletzt durch die Teilnahme des niederländischen KTM-Werksfahrers Jeffrey Herlings, der auf der Sandstrecke sein erstes Rennen bestritt, seit er die letzten Läufe der vergangenen WM-Saison verletzungsbedingt verpasste und sich und sich in der Zwischenzeit einer Operation unterzogen hatte. Aus deutscher Sicht hielten die beiden Thüringer Henry Jacobi (KTM) und Maximilian Werner (Honda) die Fahne hoch.
Klasse MX1
Beim Start zum ersten Wertungslauf der Klasse MX1 war es der von der Poleposition ins Rennen gegangene Lette Pauls Jonass, der am besten um die erste Kurve kam und das 34-köpfig Fahrerfeld mit Romain Febvre (Kawasaki) sowie Glenn Coldenhoff (Fantic) im Schlepptau in die erste Runde führte. Der Fahrer des Standing Construct Honda-Teams konnte sich mit knappem Vorsprung vier Runden lang auf der Spitzenposition behaupten, bevor er den „Platz an der Sonne“ aufgrund eines Fahrerfehlers an Febvre verlor und hinter Coldenhoff auf die dritte Position zurückfiel.
Einmal in Front fahrend konnte sich Febvre im restlichen Rennverlauf leicht von der Konkurrenz absetzen, um am Ende mit über fünfeinhalb Sekunden Vorsprung vor Coldenhoff und Jonass als Sieger über die Ziellinie zu fahren. Als Vierter aus dem ersten Umlauf zurückgekehrt fuhr Jeffrey Herlings über die gesamte Renndistanz von 25 Minuten plus eine Runde mit immer größerem Abstand zum Spitzentrio auf der vierten Position, auf welcher er fast 37 Sekunden nach Febvre die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen bekam.
Sarholz-KTM-Pilot Henry Jacobi sortierte sich nach dem Start zunächst auf dem fünften Rang in die Fahrermeute ein, den er anschließend bis kurz vor Rennmitte verteidigte. Danach musste er zwar noch Isak Gifting (Yamaha), Alberto Forato (Honda) und Jeremy Seewer (Kawasaki) vorbeiziehen lassen, kam aber auf einem soliden achten Platz ins Ziel.
Den zweiten Durchgang der „Big Boys“ konnte Jeffrey Herlings mit einem Start-Ziel-Sieg zu seinen Gunsten entscheiden, wobei er am Ende seinen die gesamte Zeit über direkt folgenden Landsmann Glenn Coldenhoff mit knappem Vorsprung auf den zweiten Platz verwies. Rang drei sicherte sich erneut Pauls Jonas, der in den ersten Runden sowohl Adam Sterry (KTM) als auch Isak Gifting hinter sich lassen konnte. Während Jeremy Seewer im Rennverlauf vom Ende der Top 10 auf Platz vier vorfahren konnte, schied sein Teamkollege Romain Febvre zu Beginn der zweiten Rennhälfte auf Position vier fahrend aufgrund eines Sturzes vorzeitig aus dem Rennen aus. Henry Jacobi kam dieses Mal nur als Neunter aus der Startrunde zurück, konnte sich aber im Rennverlauf mit leichten Auf und Abs auf Rang acht verbessern, auf dem er letztlich auch die Zielflagge zu sehen bekam.
Mit seinem 2-2-Ergebnis gewann Glenn Coldenhoff mit einem Punkt Vorsprung die MX1-Tageswertung vor Jeffrey Herlings und Pauls Jonass. Henry Jacobi belegte mit seinen beiden achten Rängen aus den Wertungsrennen am Ende einen ganz soliden siebten Rang in der Tagesendabrechnung.
Klasse MX2
Zwar musste der amtierende MX2-Weltmeister Andrea Adamo beim Start zum ersten Wertungsrennen der Viertelliterklasse die anfängliche Führung dem Schnellsten des Zeittraining, dem Norweger Hakon Osterhagen (Honda), überlassen, jedoch konnte sich der aus Italien stammende KTM-Werksfahrer innerhalb von vier Umläufen an diesem vorbeischieben.
Nachfolgend setzte sich Adamo kontinuierlich vom Rest des Fahrerfeld ab und gewann das Rennen am Ende mit fast 19 Sekunden Vorsprung vor Osterhagen und dem vom Ende der Top 5 vorgefahrenen Niederländer Cas Valk (KTM). Maximilian Werner konnte sich über die gesamte Renndistanz über um die vierte Position behaupten, auf welcher er vor dem Niederländer Bradley Mesters (KTM) ins Ziel kam.
Im zweiten Moto einen Tick besser um die Startkurve gekommen, fuhr Andrea Adamo über die gesamte Distanz auf der Spitzenposition, wobei er wieder einen deutlichen Vorsprung zur Konkurrenz herausfahren konnte. Er gewann den Lauf mit über zehn Sekunden Abstand vor dem von Anfang in den Top 3 geführten Niederländer Cas Valk sowie Hakon Osterhagen. Als Zweiter aus der Startrunde zurückgekehrt verlor Maximilian Werner im Rennverlauf etwas an Boden und musste neben Valk und Osterhagen auch Joel Rizzi (Kawasaki) sowie Bradley Mesters ziehen lassen. Am Ende reichte es aber zu einem soliden sechsten Platz.
In Summe beider Rennen konnte Andrea Adamo verdient als Tagessieger auf das oberste Treppchen des Siegerpodiums klettern, auf welches er von Cas Valk und Hakon Osterhagen begleitet wurde. Maximilian Werner sicherte sich Tagesrang vier.
Klasse MX1 & MX2 Superfinale
Nach dem Start zum abschließenden Superfinale der jeweils 20 besten MX1- und MX2-Piloten des Tages war es überraschender Weise Andrea Adamo, der die Fahrermeute drei Runden lang anführen konnte, bevor sein mittlerweile vom Ende der Top 5 vorgefahrene Teamkolleg Jeffrey Herlings das Kommando übernahm und dieses anschließend nicht mehr aus der Hand gab. Der Mann mit der Startnummer #84 gewann das Superfinale mit knappem Vorsprung von weniger als zwei Sekunden vor Glenn Coldenhoff, der seinerseits mit deutlich größerem Abstand zu Roman Febvre als Zweiter die Zielflagge zu sehen bekam. Mit dem Schweizer Jeremy Seewer und Pauls Jonass komplettierten zwei weitweitere Top-Piloten die Liste der fünf Erstplatzierten, bevor mit Andrea Adamo der beste MX2-Fahrer als Sechster die Ziellinie überquerte.
Nach einem suboptimalen Start nur als Vierzehnter um die erste Kurve gekommen, konnte sich Henry Jacobi im Rennverlauf bis auf Platz acht verbessern, auf welchem er auch die Zielflagge zu sehen bekam. Maximilian Werner schied bereits nach vier Umläufen auf der 30. Position fahrend aus dem Rennen aus.
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