Der große Saison-Opener der Nordlichter in Itterbeck

Das zweite Aprilwochenende markierte für die Meisterschaftsteilnehmer aus dem ADAC NMX-Cup das große Saison-Opening. Anders als in den letzten Jahren startete die Rennserie auf dem niedersächsischen MX-Track „Ittercrossbahn“ des MSC Niedergrafschaft, der bei idealen äußeren Bedingungen alles gab, um ein würdiges erstes Kräftemessen möglich zu machen.

Letzteres gelang bestens, sodass für die über 200 Piloten an zwei Veranstaltungstagen die erste Punktejagd anstand. Neben den Fahrern aus dem ADAC NMX-Cup, kämpften auch die Fahrer aus dem VFM Niedersachsen-Cup um wertvolle Punkte, sodass sich spannende Zweikämpfe in allen zehn Soloklassen ergaben. Damit ist die neue Race-Saison 2024 eröffnet.

Elf Starter meldeten bei den jüngsten Fahrern in der 50ccm-Klasse, der Schülerklasse A und sorgten für einen würdigen Start in die Saison. Dabei wurde bereits in der Qualifikation am Vormittag deutlich, dass der amtierende NMX-Champion Mikkel Zankel kaum zu schlagen sein wird. Der junge Mann aus den Reihen des MCE Tensfeld, brannte eine schnelle Runde nach der anderen auf die Strecke in Itterbeck und sicherte sich damit die Poleposition für die Wertungsläufe. Die Eindrücke aus dem Training hatten nicht getäuscht: Zankel lieferte die stärkste Leistung und holte sich die ersten 25 Punkte des Tages vor Elyas Maaß und einem starken Max Pape, der Dritter wurde. Im zweiten Heat fuhr Zankel erneut zu einem ungefährdeten Laufsieg. Dahinter setzte sich allerdings Tom Goltz stark als Zweiter durch und schaffte es sich gegen Pape durchzusetzen. Damit ging der erste Tagessieg des Jahres an Zankel vor Goltz und Pape, der das Podium als Dritter komplettierte.

Bei den Racern in der Schülerklasse B, den 65ccm-Piloten, setzte sich am Vormittag Bosse Hansen mit den schnellsten Umläufen auf der Mischbodenstrecke in Itterbeck gegen die 20-köpfige Konkurrenz durch. Im ersten Heat glänzte Hansen bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Rennen mit der besten Spurenwahl und präsentierte sich in extrem starker Form. Am Ende finishte dieser mit acht Sekunden Vorsprung auf Jannik Schumacher und Louis Bernotat, der im ersten Heat als Dritter die Zielflagge sah. Im zweiten Heat setzte Hansen noch eins drauf, begeisterte die Zuschauer mit einer herausragenden Fahrt und dominierte das Rennen. Dahinter gelang es jedoch Bernotat sich Position zwei zu erkämpfen und diese bis ins Ziel zu bringen. Finn Böckmann holte Rang drei im zweiten Durchgang und glänzte ebenfalls mit einer Podiumsplatzierung. In der Tageswertung holte Hansen damit die maximale Ausbeute und feierte den ersten Saisonsieg vor Bernotat und Schumacher.

Ein volles Starterfeld erlebten die Zuschauer in der 85ccm-Klasse, die gespickt war mit einigen Gastfahrern aus Holland und Dänemark. Allen voran setzte sich im Zeittraining am Vormittag jedoch der Deutsche Oskar Saade auf seiner Husqvarna eindrucksvoll in Szene und holte mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf Pawel Czoik und Bosse Martensson die Pole in Itterbeck. Tijn Baarkhuis und Simon Elsass komplettierten die Top Five in der Startaufstellung. Im ersten Heat beeindrucke Saade mit der absolut schnellsten Rundenzeit gepaart mit einer starken konditionellen Leistung, sodass sich dieser mit einem komfortablen Vorsprung den Laufsieg vor Czoik und Lasse Weber durchsetzte. Martensson und Henry Herzog belegten die Ränge vier bzw. fünf. Saade machte auch im zweiten Durchgang schnell deutlich, dass er an diesem Tage nicht zu schlagen ist und knüpfte an die Leistung aus dem ersten Durchgang nahtlos an. Martensson kam allerdings im zweiten Wertungslauf viel besser zurecht und holte sich Rang zwei vor Herzog, der einen starken dritten Podestplatz einfuhr. In der Tageswertung holte Saade den Gesamtsieg vor Martensson und Herzog, der für den MSC Mölln Rand drei einfuhr.

In der MX2 125ccm-Klasse waren alle Augen auf Bastian Schoppe gerichtet, der auf seiner Heimstrecke in Itterbeck an die Startrampe rollte, jedoch gleichzeitig einer extrem starken Konkurrenz ausgesetzt war. Im Qualifikationstraining gelang es dem GASGAS-Racer sich mit der schnellsten Linie gegenüber Devin Möhrke und Florian Brauns durchzusetzen und die Pole für die Wertungsläufe am Nachmittag zu sichern. Während im ersten Heat Maikel Ziller die reaktionsstärkste Leistung nach dem Fall des Startgatters zeigte, gelang es Schoppe extrem schnell sich die Führung zurückzuschnappen und in der Folge vom Rest des Feldes abzusetzen. Brauns gelang es ebenfalls, sich an Ziller vorbeizuschieben und Position zwei ins Ziel zu retten. Ziller finishte als Dritter vor Möhrke und Kjell Maurice Wendt. Im zweiten Durchgang präsentierte Schoppe auf seiner Heimstrecke nochmals all seine Klasse, zeigte keinerlei Schwäche und nutzte seinen Heimvorteil gekonnt aus. Brauns folgte ihm erneut auf Position zwei vor einer starken Fahrt von Möhrke, die auf Platz drei endete. Glenn-Lennard Voß und Brian Wecke belegten die Ränge vier und fünf. In der Tageswertung gewann Schoppe vor Brauns und Möhrke.

Das Fahrerfeld der MX2 250-Klasse wurde im Zeittraining am Vormittag zusammen auf die Strecke geschickt und nachmittags in zwei Halbfinalgruppen aufgeteilt. Dort wurde dann die Startaufstellung für den Finallauf am späten Nachmittag ermittelt. Im Zeittraining am Vormittag setzte sich Daniel Wewers eindrucksvoll auf seiner Honda durch und war damit der Top-Favorit auf den Tagessieg. Im ersten Halbfinale A drückte Nico Rindfleisch der Veranstaltung seinen ganz eigenen Stempel auf und zog beeindruckend den Holeshot. In der Folge gelang es Wewers jedoch extrem schnell sich wieder an die Spitze des Feldes zu setzen und konstant seine Rundenzeiten auf die Strecke zu bringen. Der mehrfache Champion aus dem Niedersachsen-Cup setzte sich mit knapp 15 Sekunden gegen einen stark fahrenden Malthe Madsen aus Dänemark und Oscar Denzau durch. Maikel Ziller und Kjell-Maurice Wendt belegten die Ränge vier und fünf. Im zweiten Halbfinale B glänzte Pit Herbstmann mit einer herausragenden Performance und setzte sich über die Distanz von 15 Minuten plus zwei Runden deutlich gegen Florian Brauns und Julian Martens durch. Devin Möhrke und Charlie Dahlmann komplettierten die Top Five aus Halbfinale B. Im großen Finale setzte sich Wewers dann erneut durch, wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und siegte vor einem starken Auftritt von Denzau und Herbstmann, der Dritter wurde. Diese Reihenfolge war gleichbedeutend die Reihenfolge bzw. das Ergebnis der Tageswertung.

Deutschland gegen Dänemark lautete das Duell um den Tagessieg in der MX1-Openklasse. In der Qualifikation knüpfte Doppelstarter Daniel Wewers auf der Honda an seine starke Performance vom Samstag an und zog die absolut schnellste Rundenzeit vor Stefan Bech aus Dänemark und Lion Kleinegrauthoff. Oscar Denzau und Cedric Keil vervollständigten die Top Five der Startaufstellung. Im ersten Wertungslauf reagierte Bech bereits am Start extrem stark und konnte sich direkt an der Spitze behaupten. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung über das gesamte Rennen glänzte der Däne und sicherte sich mit 17 Sekunden Vorsprung den Laufsieg vor Wewers und Kleinegrauthoff. Jonas Laursen und Keil belegten die Ränge vier und fünf. Die Entscheidung brachte dann der zweite Heat: Zwar versuchte die deutsche Konkurrenz alles, um den Dänen abzufangen, allerdings war Bech mit seiner Konstanz in den Rundenzeiten zu stark und siegte auch souverän in Durchgang zwei. Wewers wurde erneut Zweiter vor Kleinegrauthoff. Madsen und Keil fuhren ebenfalls stark und behaupteten die Ränge vier und fünf. In der Tageswertung feierte Gaststarter Bech den Sieg vor Wewers und Kleinegrauthoff.

Über 20 Fahrer in der Seniorenklasse von 35 bis 49 Jahre sorgten für spannendes Racing auf der „Ittercrossbahn“. Dabei meldete Klaus Ahrens sich wieder zurück im Renngeschehen und präsentierte sich mit zwei herausragenden Fahrten extrem stark. Bereits im Zeittraining deutete sich an, dass der KTM-Pilot in starker Form ist und mit der Strecke bestens zurechtkommt. Auch am Nachmittag war Ahrens nicht zu bezwingen und kontrollierte das Feld. Hinter dem Mann des Tages belegte Patrick Hoops Tagesrang zwei mit einem 2-2-Resultat und holte viele Punkte für die Meisterschaftswertung. Mario Grimm, der sich als Doppelstarter zeigte, holte bei den „Jung-Senioren“ einen beachtlichen dritten Rang in der Tageswertung. Fabian Skrotzki und Iven Fomferra vervollständigten die Top Five.

Bereits im Zeittraining zeichnete sich im Rahmen der Seniorenklasse ab 50 Jahre ab, dass Mario Grimm der Top-Favorit auf den ersten Saisonsieg 2024 ist. Denn schon in der Qualifikation raste der Mann aus den Reihen des MCE Tensfeld zwei Sekunden schneller um den Kurs als die Konkurrenz um Sirko Dähnhardt und Detlev Scheepker. Dieser Eindruck hatte nicht getäuscht, denn Grimm spielte im Sand von Itterbeck seine ganze Klasse aus und sicherte sich nach zwei Laufsiegen den Gesamtsieg vor einem starken Scheepker und Peter Jüttner, der nach einem 4-3-Resultat stark aufs Tagespodium sprang.

Eine starke Performance boten auch die Damen in der Ladies-Klasse gleich zu Beginn der Saison. Im knapp 20-köpfigen Fahrerfeld setzte sich bereits in der Qualifikation Tarja Kück durch, die wie entfesselt im Training auf sich aufmerksam machte und ihre starke Form in den Rennen bestätigte. Im ersten Heat war Kück nicht zu halten, dahinter wurde es jedoch spannend zwischen Maren Ruiters und Vivien Hasse. Letztere musste sich nach Ablauf der Zeit jedoch gegenüber Ruiters geschlagen geben. Tabea Zimmermann belegte Rang vier im ersten Heat vor einer stark fahrenden Lena Sofie Stender auf Rang fünf. Im zweiten Race setzte sich erneut Kück durch, dahinter brillierte allerdings Viola Wendt, die lange das Tempo vorne mitgehen konnte und sich am Ende als Zweite über 22 wertvolle Punkte für das Rennen freuen durfte. Hasse zeigte mit erneut Rang drei ein konstantes Wochenende. In der Endabrechnung holte Kück mit 50 Punkten die maximale Ausbeute und den Tagessieg vor Hasse und Zimmermann. Wendt und Stender vervollständigten die Top Five des Tages.

Am kommenden Wochenende macht der ADAC NMX-Cup, sowie der VFM Niedersachsen-Cup auf der Anlage des MSG Sulinger Land e.V. in Niedersachsen Station. Ihr habt noch die Möglichkeit euch per Last-Minute-Nennung einen Startplatz über Vorstart zu sichern.